Frantz brennt auf Einsätze: "Der Trainer kennt meine Meinung"
14 Jahre nach seinem Abschied kehrte Mike Frantz im Sommer zum 1. FC Saarbrücken zurück. Dort kam der älteste Profi im Kader von Rüdiger Ziehl bislang zwölf Mal zum Einsatz – allerdings nur selten in der Startelf. Im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung ordnete der 36-Jährige seine Rolle und Situation ein.
Fitnesszustand "mehr als genug gezeigt"
Im Ranking der ältesten eingesetzten Spieler schnappt sich Mike Frantz dank seiner Einwechslung am 17. Spieltag den siebten Platz. Zu dem Zeitpunkt war der gebürtige Saarbrücker genau 36 Jahre 29 Tage alt. Zum alten Eisen zählt sich Frantz noch lange nicht, wie er gegenüber der "Bild"-Zeitung deutlich macht: "Ich habe für mich selbst einen brutalen Ehrgeiz, das Maximale noch mal rauszuholen. Ich glaube, dass ich topfit bin, habe ich jetzt auch mehr als genug gezeigt." Insgesamt 228 Erst- und 68 Zweitliga-Partien gehen auf sein Konto.
Seit seiner Rückkehr nach Saarbrücken spielt er jedoch noch nicht die zentrale Rolle, die sich alle Seiten erhofft hatten. Fünf Startelfeinsätze und sieben Einwechslungen führen zu 438 Minuten ohne Scorerpunkt. "Ich bin in Spielphasen reingekommen, wo die Spiele kritisch waren, wo wir ein Gegentor kassiert haben, wo es am Kippen war", blickt Frantz auf die jeweiligen Situationen zurück. "Der Trainer kennt meine Meinung zu dem ganzen Thema. Mehr als das, was ich gegeben habe, geht nicht. Und letztendlich muss er die Entscheidung treffen, was das Beste für die Mannschaft ist." Bislang war der 36-Jährige dementsprechend selten die erste Wahl.
"Mich nicht zu wichtig nehmen"
In der zweiten Saisonhälfte will sich Frantz wieder anbieten, um eine bessere Rolle im Herzstück des FCS-Spiels einzunehmen – dem zentralen Mittelfeld. "Ich habe in meiner Karriere öfter bewiesen, dass ich auch in der höchsten Liga Tore schießen kann, vorbereiten kann. Aber es geht immer um gewisses Vertrauen, was jeder Spieler braucht. Da ist auch die die Liga egal", wirft der Saarländer seine Argumente in den Ring. Doch Frantz ist auch selbstkritisch: "Aber es geht darum, was das Wichtigste für den Verein ist. Da kommt mir eine Erfahrung entgegen, mich da nicht zu wichtig zu nehmen. Das ist der Spagat, den man als Spieler hinbekommen muss."
Am 14. Januar (14 Uhr) startet der FCS mit einem Heimspiel gegen den MSV Duisburg. Womöglich mit Frantz? "Es kann sich im Fußball wie im Leben von einer Sekunde zur anderen alles verändern. Ich bin davon überzeugt, dass, wenn man im Leben vorher nichts gegeben hat, auch nicht erwarten darf, dass man dafür belohnt wird. Wenn du extrem hart und sehr viel investierst, wird man irgendwann zwangsläufig dafür belohnt, ob im Leben oder im Fußball", glaubt der 36-Jährige an seine Qualitäten. Denn: Auch Argentinien sei mit drei Ü30-Spielern im WM-Finale zum Titel gekommen, so Frantz.