SV Elversberg so gut wie aufgestiegen, HFC vor Klassenerhalt

Die SV Elversberg steht unmittelbar vor dem Aufstieg in die 2. Liga. Nach einem 1:1 gegen den SV Wehen Wiesbaden können die Saarländer zwar noch von Dynamo Dresden und dem 1. FC Saarbrücken abgefangen werden, jedoch weist der FCS die um 15 Treffer schlechtere Tordifferenz auf. Derweil hat sich der VfL Osnabrück durch ein 2:0 in Köln auf einen direkten Aufstiegsplatz vorgeschoben, während Halle nach einem 2:0 gegen Essen dicht vor dem Klassenerhalt steht. Außerdem spielten Aue gegen Ingolstadt (0:3), Verl gegen Freiburg II (1:2) und Dortmund II gegen Bayreuth (1:0).

Elversberg 1:1 Wiesbaden: SVE so gut wie durch

Konnten die Gäste das Aufstiegsrennen noch einmal spannend machen oder durfte Elversberg nach durchwachsenen Wochen den Aufstieg feiern? Diese Frage wurde an der Kaiserlinde beantwortet: Der SVWW startete mutig in die Partie, aber die SVE sicherte sich zunehmend die Spielkontrolle. So landete der Ball auch früh im Wiesbadener Tor – doch vor seinem Abschluss stand Schnellbacher im Abseits (16.). Ansonsten stand die Fehlervermeidung in der Anfangsphase im Vordergrund. Aber die Hausherren kamen wieder, indem Fellhauer die Seiten verlagerte. Rochelt erhielt freistehend die Kugel, doch aus zwölf Metern schoss er genau auf SVWW-Keeper Stritzel (38.). Es folgte ein weiterer Schock für die Wiesbadener, denn beim nächsten Angriff der Elversberger startete Schnellbacher durch – aber Reinthaler zupfte den SVE-Angreifer klar am Ärmel, sodass Schiedsrichter Sören Storks den Verteidiger als letzten Mann mit Rot vom Platz stellen musste (41.). Auch für die SVE gab es eine möglicherweise folgenreiche Verwarnung, denn Schnellbacher erhielt wenig später die fünfte Gelbe (45.) – der Top-Torjäger wird am letzten Spieltag somit gesperrt sein.

Die Frage war, wie der SVWW im zweiten Abschnitt die Unterzahl wegstecken würde. Die Antwort: nicht gut. Bei einem Eckball von Rochelt war Correia in der Mitte zur Stelle, um zur Führung für den Tabellenführer einzunicken (52.) – das wäre der Aufstieg für die SVE! An der Kaiserlinde spielten in der Folge nur noch die Hausherren, aber Wiesbaden gab sich nicht geschlagen. Flanke Hollerbach, Kopfball Prtajin – die Kugel ging knapp vorbei (64.). Die Partie war offen, aber Elversberg bekam die Chance auf die Vorentscheidung: Bei einem langen Ball vernaschte Rochelt Hollerbach, doch frei vor Stritzel setzte der Angreifer die Kugel an die Latte (81.). Und dann das – im direkten Gegenzug steckte Hollerbach im gegnerischen Strafraum durch, wo Iredale die scharfe Hereingabe zum Ausgleich in Unterzahl über die Linie drückte (81.). Die SVE drängte wieder nach vorne, aber dem durchstartenden Neubauer klaute Stritzel die Kugel noch vom Fuß (89.). Die letzte Chance gehörte dann den Gästen, weil Iredale in der Mitte Prtajin bediente – doch der Abschluss wurde geblockt (90.+4). Die SVE holt damit einen Punkt, der den Aufstieg zwar noch nicht perfekt macht – aber: Der 1. FC Saarbrücken müsste insgesamt 15 Tore auf die Elversberger aufholen, um die SVE noch von einem Aufstiegsplatz zu verdrängen. Sollten der FCS oder Dynamo Dresden an diesem Spieltag nicht gewinnen, würde die SVE auf dem Sofa aufsteigen. Der Jubel auf dem Rasen an der Kaiserlinde war entsprechend groß, auch die Fans stürmten schon den Rasen. Wiesbaden musste derweil den VfL Osnabrück aufgrund der einen Treffer besseren Tordifferenz passieren lassen und hat den direkten Aufstieg nicht mehr in eigener Hand, bleibt aber vorerst auf dem Relegationsrang.

Halle 2:0 Essen: HFC fast gerettet

An der Saale entbrannte ein Duell um den Klassenerhalt, in dem RWE den Anfang machte. Einen Eckball verlängerte Götze in der Mitte zu Herzenbruch, aber der Essener wurde im letzten Moment entscheidend von Hug gestört – und der HFC rettete somit früh auf der Linie (4.). Auf der Gegenseite folgte dann der Verletzungsschock, denn RWE musste Rios Alonso früh mit dem Verdacht auf eine Knöchelverletzung vom Feld nehmen (12.). In der Defensive wirkte Halle nicht sattelfest, doch zumindest wehrten sich die Verteidiger mit allen Mitteln – inklusive Gebhardt. Bei einem erneuten Vorstoß wurde Eisfeld in Szene gesetzt, den Versuch auf das kurze Eck per Außenrist entschärfte der HFC-Keeper mit einem beherzten Einsatz (28.). Danach brachte sich RWE selbst in Schwierigkeiten: Hug wurde im Strafraum in die Tiefe geschickt, anschließend schoss Kefkir beim Klärungsversuch Herzenbruch an – ein Ping-Pong-Tor für den HFC (40.). Essen war bis dahin die gefährlichere Mannschaft, traf aber nur in den eigenen Kasten. Gleichzeitig würde der Pausenstand den Abstieg für den SV Meppen bedeuten, der an diesem Samstag gar nicht am Ball ist.

Im zweiten Abschnitt versuchte RWE das Blatt zu wenden, denn auch für den Revierklub ging es noch um den Klassenerhalt. Ein Schuss von Ennali wurde aber in höchster Not gleich doppelt von Nietfeld geblockt (56.). Lange passierte nicht viel, aber dann sorgte Halle womöglich für die Vorentscheidung – weil Bolyki einen Freistoß von Gayret einnickte (75.). Rechnerisch ist der HFC damit zwar noch nicht gerettet, liegt nun aber sechs Punkte vor dem VfB Oldenburg, das in zwei Spielen zudem zehn Tore aufholen müsste. RWE belegt mit ebenfalls 14 Punkten den 16. Rang – und hat sieben Tore mehr als Oldenburg.

Köln 0:2 Osnabrück: VfL vorerst auf direktem Aufstiegsplatz

Im Aufstiegsrennen geriet der VfL zuletzt ins Hintertreffen, sodass die Lila-Weißen nun im Sportpark Höhenberg gefordert waren. Die erste Chance entstand durch einen Freistoß von Simakala, bei dem Tesche einen Schritt zu spät kam (4.). Dann aber die Kölner: May bekam auf der linken Seite zu viel Platz und zog aus der Distanz ab, aber die Kugel ging knapp vorbei (12.). Im direkten Gegenzug bekam der VfL die größte Chance durch Engelhardt, der alleine vor Voll auftauchte und an der Fußabwehr des Viktoria-Schlussmannes scheiterte (13.). Das Spiel beruhigte sich nach temporeichem Start, ehe der VfL wieder etwas Zug auf das Tor brachte. Mit etwas Glück sprang die Kugel gefährlich zu Engelhardt, doch der Schuss wurde erneut geblockt (27.). Auch bei einem Freistoß in guter Position aus 18 Metern zielte Simakala zu ungenau, um die Lila-Weißen jubeln zu lassen (30.). Das Chancenplus war inzwischen deutlich auf Osnabrücker Seite, aber Köln meldet sich vor der Pause noch einmal an: Risse spielte in seinem letzten Heimspiel eine Flanke scharf vor den VfL-Kasten, wo Kühn aufpasste und stark parierte (36.). Auf beiden Seiten fehlte im ersten Abschnitt letztendlich die Präzision, um sich auf die Anzeigetafel zu bringen.

Auf den Rängen sorgten über 3.000 lila-weiße Fans für Stimmung, auf dem Rasen schenkten sich beide Teams nichts. Köhler bediente Niemann, der von der Strafraumkante abzog – Voll parierte (53.). Die doppelte Chance für Köln folgte, doch Meißner (54.) und Handle (55.) verpassten gute Gelegenheiten. Nach einem VfL-Eckball konterte die Viktoria, sodass Kühn die Hände gegen Wunderlich hochreißen musste, um den Einschlag zu verhindern (58.). Köln war gut im Spiel, aber Siebert erwies seiner Mannschaft einen Bärendienst – der bereits verwarnte Verteidiger ging mit nach vorne, ließ sich im Strafraum zu einer Schwalbe hinreißen und kassierte folgerichtig die gelb-rote Karte (62.). Und kurz darauf jubelte Osnabrück dann auch: Bei einer Ecke stieg Tesche in der Mitte am höchsten, nickte ein und feierte (68.). Die Viktoria war aber noch nicht geschlagen, völlig frei kam Meißner zum Kopfball – knapp vorbei (72.). Der VfL drängte auf die Entscheidung, der VfL erzielte die Entscheidung: Simakala tanzte drei Gegenspieler in Strafraum aus, gab in die Mitte zu Rorig – und der musste nur noch die Fußspitze hinhalten (83.). Der VfL brachte die Partie damit über die Zeit – und ist nun vorübergehend Dritter, was jedoch den direkten Aufstiegsplatz bedeutet. Köln bleibt Neunter.

Aue 0:3 Ingolstadt: FCE zerlegt die Veilchen in neun Minuten

Ein Spiel um das sportliche Prestige stand im Erzgebirge an, die ersten Minuten gehörten klar der Mannschaft in den lila Trikots. Doch wirkliche Gefahr strahlten die Veilchen vor dem Ingolstädter Kasten nicht aus, sodass sich der FCI in die Partie beißen konnte – und wie! Auf der rechten Seite wurde Costly auf die Reise geschickt, bei der Hereingabe ließ Doumbouya die Kugel gedankenschnell in den Rückraum durch, wo Schmidt parat stand und zur Führung einnetzte (23.). Nur 84 Sekunden später schickte Civeja den Außenverteidiger erneut, der wieder in die Mitte gab und dieses Mal das Schienbein von Bech fand – 2:0 aus Sicht der Schanzer (25.). Wie würde Aue auf den Doppelschlag reagieren? Gar nicht. Stattdessen eroberte sich Doumbouya die Kugel im Strafraum von Danhof und bediente erneut Bech, der wieder keine Probleme beim Torschuss hatte und den dritten Treffer markierte (32.). Danach nahm der FCI einen Gang heraus, die geschockten Auer mussten sich erst einmal sammeln.

Nach dem Seitenwechsel spielte der FCE um Ergebniskosmetik, doch beinahe hätte es wieder im Kasten der Veilchen geklingelt: Ein langer Ball hebelte die komplette Abwehrreihe aus, in der Mitte wurde erneut Schmidt bedient – Pfosten (50.)! Viel war danach nicht mehr im Erzgebirge los, sodass die Schanzer einen ungefährdeten 3:0-Sieg eintüten konnte. Damit schiebt sich der FCI auf den elften Platz herauf, während Aue mit 44 Punkten auf Platz 14 bleibt.

Verl 1:2 Freiburg II: Zwei strittige Elfmeterszenen entscheiden Partie

Das erste Ausrufezeichen in Paderborn setzten die Hausherren, die in der kommenden Saison wieder im heimischen Stadion antreten dürfen. Sapina schickte Sessa in den Strafraum der Freiburger, wo der SCV-Angreifer mit SCF-Keeper Atubolu in den Zweikampf ging – trotz eines klaren Treffers verweigerte Schiedsrichter Nicolas Winter einen Elfmeter (19.). Auf dem Rasen blieb es ein Hin und Her zwischen beiden Mannschaften, in denen sich auch Freiburg offensiv anmeldete: Im zweiten Anlauf kam Ezekwem zum Abschluss aus elf Metern, doch Wiesner parierte reflexartig (44.). Auch Kehl zog aus knapp 20 Metern einfach mal ab, aber Sapina brachte den Kopf dazwischen und lenkte die Kugel an die Latte (45.+1).

Auch nach der Pause machten die jungen Breisgauer weiter, aber auch Engelhardt scheiterte am gut reagierenden Wiesner (49.). Verl stellte den Spielverlauf schließlich auf den Kopf, indem Grodowski einen langen Einwurf eher zufällig zu Stöcker verlängerte, der die Kugel ins Netz hob (59.). Die Freiburger steckten nicht auf: Erst verpasste Guttau ein Zuspiel per Hacke zum Ausgleich (68.), dann klingelte es doch noch – weil Rosenfelder durch die Mitte marschierte und Breunig bediente, der unten links einnetzte (75.). Und plötzlich war Feuer in der Partie, weil wieder Schiedsrichter Winter bei einer Elfmeterentscheidung im Vordergrund stand – obwohl SCV-Verteidiger Mikic am Knöchel getroffen wurde, gab es einen Strafstoß für Freiburg, den Breunig verwandelte (78.). Wiesner verhinderte danach noch den Dreierpack des SCF-Stürmers (79.), aber die Partie war entschieden. Freiburg II bleibt Zweiter und liegt nur noch einen Punkt hinter Elversberg, während Verl den zehnten Platz behält.

Dortmund II 1:0 Bayreuth: Torwart-Debütant bei Freistoß düpiert

Im Tor debütierte Lucas Zahaczewski für die bereits abgestiegenen Bayreuther, die im Stadion Rote Erde eine kämpferische Leistung an den Tag legten. Ohne die ganz große Möglichkeit spielte in den ersten 30 Minuten nur die Spielvereinigung, ehe der neue Schlussmann der Bayreuther erstmals ernsthaft eingreifen musste: Rother chippte den Ball zu Elongo-Yombo, aber der SpVgg-Keeper lenkte die Kugel noch an die Latte (41.).

Im zweiten Abschnitt kam die U23-Mannschaft des BVB dann verbessert aus der Kabine. Erneut rettete die Latte für Bayreuth, nachdem Eberwein einen Versuch nach Eckball startete (48.). Dann war Zahaczewski geschlagen, weil er bei einem Freistoß auf das Torwarteck von Michel zu spät abtauchte – 1:0 für die Hausherren (56.). Bayreuth war um einen Punkt im letzten Drittliga-Auswärtsspiel bemüht, die größte Chance vereitelte BVB-Keeper Ostrzinski bei einem Schuss von Latteier (71.). So blieb die SpVgg ohne Auswärtspunkt und verweilt nach der siebten Niederlage in Folge weiter auf dem letzten Platz, der BVB II schiebt sich auf den zwölften Platz vor.

   

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