Fink und der Chemnitzer FC kassieren Fortunas Lehrgeld

Trotz einer starken Leistung gegen den Chemnitzer FC setzte es für den SC Fortuna Köln am vierten Spieltag die zweite Niederlage in der laufenden Saison. Am Ende war es eine Mischung aus mangelnder Chancenverwertung, einem individuellen Fehler und der Erfahrung eines Anton Finks, die den Aufsteiger ohne Punkte dastehen ließen. Nach Spielschluss bildeten beide Mannschaften auf dem arg ramponierten Rasens des Kölner Südstadion einen Spielerkreis. Während sich die einen über drei Punkte und die Tabellenführung freuten, gab es auf der anderen Seite lediglich aufmunternden Worte: „Wir sind drin in dieser Liga“, schmetterte Fortuna-Trainer Uwe Koschinat lauthals seinen sichtlich geknickten Spielern entgegen. In der Tat, der Aufsteiger zeigte über 75 Minuten lang eine starke Performance und hätte sich mindestens mit einem Punkt belohnen müssen. Am Ende verlor man allerdings mit 1:2 und zahlte reichlich Lehrgeld.

Mangelnde Chancenverwertung

Die Gäste aus Sachsen eröffneten die Partie mit dem Selbstbewusstsein eines ungeschlagenen und gegentorlosen Tabellenführers. Nach drei Minuten hatte Anton Fink nach einem Freistoß von Philip Türpitz die Führung auf dem Kopf, scheiterte allerdings am reaktionsschnellen Andre Poggenborg. Wie schmal der Grad zwischen Selbstbewusstsein und Überheblichkeit sein kann, musste in der Folge CFC-Schlussmann Philipp Pentke erfahren. Ein Katastrophen-Fehlpass des Routiniers ermöglichte Hamdi Damahni die erste von vier hochkarätigen Fortuna-Chancen im ersten Abschnitt. Nach einer 15-minütigen Findungsphase kam die Elf von Uwe Koschinat immer besser ins Spiel. In der Offensive verfolgten die Hausherren ein klares Konzept. Johannes Rahn und Florian Hörnig sollten die hohen Anspiele per Kopf auf die durchstartenden Außenverteidiger weiterleiten, die anschließend mit viel Geschwindigkeit in das letzte Drittel des Spielfeldes eindringen sollten. Das Konzept der Kölner ging in der ersten Halbzeit zumeist auf. Auch die Qualität der kreierten Möglichkeiten war erstklassig, nur an der Verwertung haperte es. Am Ende der ersten 45 Minuten stand es nach Großchancen 4:1 für die Kölner, wobei Rahn mit seinem Pfostentreffer in der 33. Minute einem Torerfolg am nächsten kam.

Fink trifft aus dem Nichts

Auch die zweite Halbzeit begann die Fortuna mit der nötigen Aggressivität und Zielstrebigkeit. Die Chemnitzer Offensive konnte sich aufgrund dem gut organisierten Kölner Defensivverbund nur selten entfalten. In der 53. Minute war es dann Reagy Ofosu, der in ungewohnter zentraler Position auftauchte, gleich zwei Fortuna-Verteidiger auswackelte und den Ball auf den zur Pause eingewechselten Tom Scheffel legte. Der 19-Jährige bediente anschließend den in der Mitte blankstehenden Anton Fink. Anders als die Fortuna-Offensive lässt der Rekordtorschütze der 3. Liga weniger Chancen ungenutzt und versenkte den Ball in typischer Stürmermanier zur Gästeführung. Sinnbildlich für diese kalte Dusche setzte anschließend starker Regen über den Südstadion ein.

Gegentreffer schockt die Hausherren – Uaferro patzt entscheidend

Der psychologische Vorteil des Tores brachte die nötige Sicherheit bei den Sachsen zurück. Die Fortuna verlor mit dem zu diesem Zeitpunkt unerwarteten Gegentreffer den Faden und schenkte dem CFC nur neun Minuten später den zweiten Treffer. Aus Kölner Sicht spielte dabei Boné Uaferro die tragische Hauptrolle. Der junge Innenverteidiger leistete sich im eigenen Sechzehner einen technischen Fehler, verlor den Ball gegen Fabian Stenzel und brachte den 27-Jährigen anschließend zu Fall. Den fälligen Strafstoß verwandelte Anton Fink souverän und schnürte damit seinen Doppelpack.

Fortuna verzweifelt an Pentke

Trotz des 0:2-Rückstands gab sich der Aufsteiger nicht auf und fing sich in der Schlussphase wieder. Auch begünstigt durch das glückliche Händchen ihres Trainers. In der 70. Minuten brachte Ercan Aydogmus die Kölner nach einem Freistoß von Lars Bender wieder heran. Beide Spieler hatte Koschinat kurz zuvor eingewechselt. Der positive Impuls des Tores weckte bei den knapp 2.400 Zuschauern im Südstadion noch einmal die Hoffnung auf einen Punktgewinn, die CFC-Schlussmann Pentke mit zwei Glanzparaden gegen Aydogmus (81.) und Rahn (90.+1) allerdings humorlos begrub. Die Fortuna muss sich schlussendlich vorwerfen lassen zu wenig Kapital aus den guten Möglichkeiten der 1. Halbzeit gemacht zu haben. Die Offensive der Chemnitzer hatten die Kölner bis zu den Gegentoren weitestgehend im Griff. Anton Fink zeigte dem Aufsteiger dann in wenigen Minuten, was Effektivität im Torabschluss bedeutet. Trotz der kostenlosen Lehrstunde des 27-Jährigen gab es für die Fortuna am Ende sogar noch die Möglichkeiten in mehreren Situationen den Ausgleich zu erzielen. Allerdings erwischte Philipp Pentke im Kasten der Himmelblauen einen herausragenden Tag und hielt den Dreier für die Sachsen fest.

FOTO: GEPA Pictures

 

   

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