Findet der VfL Osnabrück in Halle in die Spur zurück?
Lange Zeit dampfte der Zug mit dem VfL Osnabrück als Insasse auf einem nie enden wollenden Gleis in Richtung Aufstieg, nun gehen ihm aber kurz vor dem Ziel allmählich die Kohlen aus. Vor dem schweren Auswärtsspiel beim Halleschen FC weisen die Lila-Weißen um den US-Coach Joe Enochs die schlechteste Ausgangsposition der drei ersten Anwärter auf den Relegationsplatz 3 auf.
Sieg in Halle ist Pflicht
Der Druck ist nun erst einmal weg, neuerdings sind die Würzburger Kickers gefordert. Vielleicht bietet die Freimachung von der mentalen Last sogar eine neue Chance für die Südniedersachsen, die sich mit einem Erfolg aus den letzten sieben Partien sowie dem wenig ruhmreichen Ausscheiden aus dem Niedersachsenpokal zuletzt alles andere als aufstiegswürdig präsentieren. Schenken die Lila-Weißen die Aufstiegsmöglichkeit in den letzten Begegnungen der Saison 2015/2016 tatsächlich noch her? Zuallererst stehen Enochs und Co. nun selbst in der Bringschuld und müssen einen, nein drei Zähler aus Sachsen-Anhalt zurück in die Heimat bringen. Gleichzeitig hofft man, sofern man es mit dem VfL Osnabrück hält, auf Patzer der Konkurrenz – sowohl Sonnenhof Großaspach (bei Holstein Kiel) als auch die Würzburger Kickers (gegen Hansa Rostock) müssen gegen die Kontrahenten erst einmal ebenfalls punkten.
Einige Spieler müssen vor Gelbsperren aufpassen
Bis auf die Langzeitverletzten stehen Joe Enochs am Samstagnachmittag dabei sämtliche Akteure zur Verfügung. Aufpassen müssen vor dem darauffolgenden Heimspiel gegen Werder Bremen II aber Alexander Dercho, Anthony Syhre, David Pisot sowie Massimo Ornatelli, die mit vier respektive neun Gelben Karten vor einer neuerlichen Sperre im Saisonendspurt stehen. Das Hinspiel in der osnatel-Arena endete nach einer ausgeglichenen Partie und Toren von Marcos Alvarez sowie Francky Sembolo mit einem 2:0-Erfolg für Osnabrück – Letztgenannter wird in Halle aufgrund eines Ellenbogenbruches aber weiterhin in jedem Fall nicht zur Verfügung stehen.
Unzufriedenheit der Anhänger wächst
Ein ganz neues Problemfeld tut sich abseits des Rasens auf: Die Ansprüche der Fans sind trotz des schwachen Saisonstarts in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen. Die Folge waren Pfiffe nach dem 1:1-Remis gegen den FSV Mainz 05 II am vergangenen Wochenende. Auf Platz 3, liegend wohlgemerkt – ein Vorkommnis, das auch Rechtsverteidiger Kim Falkenberg mitnahm. "Diese Pfiffe haben wir nicht verdient“, äußerte sich dieser gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Es ist tatsächlich zu erkennen, dass die Stimmung rund um die Bremer Brücke in den letzten Wochen allmählich kippte und ihren vorläufigen negativen Höhepunkt im Spiel nach der unnötigen Pokal-Niederlage gegen einen Fünftligisten erreichte. Ein Zerwürfnis zwischen Mannschaft und den eigenen Anhängern wäre wohl das Letzte, was der VfL Osnabrück in diesen Tagen gebrauchen kann. Auch daher kann die Wichtigkeit eines Auswärtssieges beim Halleschen FC nur neuerlich unterstrichen werden.