Finanzprobleme: Wie Kaiserslautern "Zeit gewinnen" will

Der 1. FC Kaiserslautern will offenbar durch Zusammenarbeit mit einem auf Krisenklubs spezialisierten Geldinstitut seine finanziellen Schwierigkeiten in den Griff bekommen und damit die überlebensnotwendige Lizenz für die kommende Saison sichern. Vorstandschef und Geschäftsführer Michael Klatt bestätigte gegenüber "Sport1" bereits entsprechende Gespräche der klammen Pfälzer mit einem Bankhaus.

Bank-Kredit soll Zeit verschaffen

"Wir haben einen klaren Plan und gehen die anstehenden Herausforderung mit Nachdruck an", erklärt Klatt gegenüber dem TV-Sender zum dringenden Finanzbedarf der Roten Teufel von rund zwölf Millionen Euro bis zur Abgabefrist für die Lizenzunterlagen am 1. März. Demnach will der Verein die fällig werdende Rückzahlung der Fan-Anleihe in Höhe von 6,7 Millionen Euro angeblich durch einen Kredit der in Lindau ansässigen Bodenseebank decken und die restlichen fünf Millionen durch den Verkauf von Anteilen an der ausgegliederten Profi-Abteilung aufbringen.

Sportvorstand Martin Bader hatte eine faktische Umschuldung der Anleihe-Millionen bereits auf der Jahreshauptversammlung des Ex-Meisters am vergangenen Wochenende als geeigneten Weg zur Bewältigung der Krise dargestellt. "Ich halte es für realistisch, dass uns eine Bank Kapital zur Zwischenfinanzierung gewährt. Damit würden wir Zeit gewinnen", sagte Bader.

Zur Beschaffung von Liquidität durch die angestrebten fünf Millionen setzen Klatt und Lauterns Aufsichtsratschef Patrick Banf auf die Verbundenheit der regionalen Wirtschaft mit ihrem maroden Verein. Für Geldgeber außerhalb des heimischen Einzugsgebietes oder womöglich sogar aus dem Ausland ist der FCK aus Baders Sicht "weniger interessant. In unserem Beirat können nur zwei von den insgesamt fünf Plätzen von einer Investorengruppe besetzt werden. Das bedeutet, dass der Verein jederzeit die absolute Entscheidungshoheit besitzt."

"Aufgeben ist keine Option"

Derzeit droht dem FCK, der jährlich fünf Millionen Euro und damit gut ein Drittel seines Etats für die Miete des Fritz-Walter-Stadions am Betzenberg an die Stadt überweisen muss, auch die Insolvenz. Die Hoffnung auf eine finanzielle Gesundung durch den direkten Wiederaufstieg in die zweite Liga ist angesichts eines Rückstands von zwölf Punkten auf den Relegationsplatz derzeit nicht sonderlich realistisch.

Klatt gibt sich zu Beginn des eingeläuteten Existenzkampfes der von jahrelanger Misswirtschaft gebeutelten Lauterer verhalten zuversichtlich. "Der sportliche Abstieg hat die Herausforderungen natürlich nochmals vergrößert. Es ist sicherlich keine einfache Situation, aber ich bin vorsichtig optimistisch, dass wir eine Lösung finden. Aufgeben ist für uns keine Option."

 

   
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