"Finale Gespräche": Sportchef-Suche beim MSV vor Abschluss
Nach dem Rücktritt von Ivica Grlic Anfang Februar ist der MSV Duisburg auf der Suche nach einem neuen Geschäftsführer Sport. Präsident Ingo Wald ist optimistisch, bis Ende März einen Nachfolger gefunden zu haben. Der Klub befinde sich in finalen Gesprächen.
Konsens-Entscheidung wird angestrebt
"Noch bleiben wir beim 31. März. Wir sind in den finalen Gesprächen", sagte Wald gegenüber der "WAZ". Sollte dann schließlich der geeignete Kandidat gefunden sein und dieser auch sein Amt antreten wollen, müssen allerdings noch viele Gremien der Zebras zustimmen. Denn es soll eine Konsens-Entscheidung zwischen Aufsichtsrat, Verwaltungsrat und den Vorstand getroffen werden. Alleingänge bei der Besetzung dieser wichtigen Position sollen bewusst vermieden werden. Zudem muss auch Investor Capelli Sport involviert werden. Der US-amerikanischer Sportartikelhersteller hält 40,1 Prozent der Anteile an der Spielbetriebs-Gesellschaft. Capelli-Präsident Kay Mourheg will laut "WAZ" bei wichtigen Entscheidungen gehört werden.
Dass Wald gern noch in diesem Monat den Grlic-Nachfolger präsentieren möchte, hängt auch mit der Ausgangslage des MSV im Abstiegskampf zusammen. Sechs Punkte liegen die Meidericher vor dem ersten Abstiegsplatz, auch wenn der Vorsprung durch Nachholspiele noch etwas schrumpfen könnte. Doch der Klassenerhalt ist realistisch, der neue Geschäftsführer Sport könnte somit rechtzeitig die Arbeit aufnehmen, um den Kader für die kommende Drittliga-Saison zu planen. Der Präsident bestätigte zudem, dass es eine Liste mit Kandidaten gegeben habe. Die oft spekulierten Namen Stephan Küsters (Wuppertaler SV) und Uwe Klein (zuletzt Vorstand Sport bei Fortuna Düsseldorf) wären jedoch nicht auf dieser gewesen.
"Mehr Aufwand betrieben als in der Vergangenheit"
Dass der Klub bislang noch keinen neuen Geschäftsführer vorstellen konnte, lag laut Wald mit terminlichen Engpässen bei den Verantwortlichen. Die in der Findungskommission befindlichen Personen sind im Wirtschaftsleben. "Da ist eine Terminabsprache manchmal sehr schwierig." Zudem hätte der MSV "mehr Aufwand betrieben als in der Vergangenheit, weil wir sicher sein wollen, dass wir den richtigen Kandidaten haben". Deshalb sei ein Profil erstellt worden, was die Anforderungen an den Grlic-Nachfolger betrifft und entsprechend der Kategorien wurden Punkte vergeben. So wurde Wert auf Fußball-Know-how und Wissen um die Liga und den Verband gelegt. Auch Managementqualitäten seien gefragt.
Und egal, wer es am Ende wird: Der Weg des Vereins soll so schnell wie möglich in die 2. Bundesliga führen. Die Drittklassigkeit sei "für sehr, sehr viele Vereine kaum darstellbar", so Wald. Das gilt auch für den MSV. Weshalb auch die Lizenzierung wieder ein Kraftakt darstellt. Nachdem die Unterlagen beim DFB eingereicht wurden, wird eine erste Rückmeldung nicht vor Anfang April erwartet. Wald rechnet nach dem Debakel um Türkgücü München in diesem Jahr mit einer strengeren Prüfung. "Ich glaube auch, dass bei der Lizenzierung alle Vereine darunter leiden werden. Der DFB wird verstärkt auf alles achten wird und alles in Frage stellen."