FIFA-Duelle: Haching zerlegt Meppen – BTSV und Münster torlos

Die Ungewissheit über eine Fortsetzung des Spielbetriebs oder einen vorzeitigen Saisonabbruch aufgrund der Corona-Krise hält die 3. Liga weiter in Atem. Während der Ball auf den Plätzen weiterhin Rollverbot erhält, durfte am Freitagabend zumindest wieder gegen das virtuelle Leder auf den Spielkonsolen getreten werden. Die SpVgg Unterhaching fegte im ersten Spiel zunächst den SV Meppen mit 5:1 aus der eigenen Hänsch-Arena, ehe im zweiten Spiel des Abends Eintracht Braunschweig und der SC Preußen Münster mit einem leistungsgerechten 0:0 auseinander gingen.

Meppen verliert im zweiten Durchgang völlig den Faden

Im Duell der reellen Tabellennachbarn des SV Meppen (4.) und der SpVgg Unterhaching (3.) vermissten die Zuschauer zunächst prominente Namen an der Playstation: beide Kontrahenten setzten mit Niklas Kowalzik (SVM) und Ramazan Elmas (Haching) auf hoffnungsvolle Vertreter aus ihren eSports-Abteilungen. Kowalzik setzte dabei auf ein flaches 4-4-2, bei dem Undav und Düker als Doppelspitze agierten. Und die Hereinnahme beider Torjäger sollte sich prompt bezahlt machen. Düker setzte per Doppelpass Undav in Szene, der im Sechzehner kühlen Kopf bewahrte und das Leder zur viel umjubelten Meppener Führung einschob (11.). Die Blau-Weißen blieben fortan das spielbestimmende Team und drückten weiter aufs Gaspedal, Undav knallte zunächst ein Leugers-Zuspiel nur an den Pfosten (19.), ehe Düker frei vor Mantl nicht von einem katastrophalen Fehlpass profitieren konnte (21.). Von der Spielvereinigung gab es offensiv zu diesem Zeitpunkt gar nichts zu sehen, sodass sich eSportler Elmas schon nach 22 Minuten zu einer Systemumstellung gezwungen sah. Beinahe hätte der taktische Geniestreich auch schon Früchte getragen, doch sowohl Schröter (27.) als auch Marseiler (35.) versagten aus spitzem Winkel frei vor Domaschke die Nerven. Und da auch Rama zweimal ungedeckt vor Mantl nicht den Vorsprung ausbauen konnte (29./36.), ging es mit der knappen, jedoch nicht unverdienten Führung der Emsländer in die Pause.

Doch die Anhänger des SV Meppen rieben sich im zweiten Durchgang verwundert die Augen und erkannten ihre Mannschaft nach starken ersten 45 Minuten nicht im Ansatz mehr wieder. Zunächst kombinierten sich Hain und Stroh-Engel über die rechte Seite und steckten durch auf Schröter, der den Ausgleich markierte (55.). Rund elf Minuten später folgte dann der ganz große Budenzauber der Hachinger, Bigalke nahm eine hohe Hereingabe sehenswert per Seitfallzieher und stellte auf 2:1 für die Gäste (66.). Nur vier Minuten später sorgte wiederum Bigalke nach feinem Tänzchen für die Vorentscheidung zum 3:1, der Genickbruch für spätestens jetzt völlig konsternierte Meppener. Schröter nutzte einen feinen Schnittstellenpass von Bigalke zum 4:1 (74.), ehe Stroh-Engel nach einer scharfen Dietz-Hereingabe mit seinem 5:1 endgültig den Deckel draufmachte (83.).

Dezimierter Ziegele-BTSV rettet torloses Remis

In der zweiten Partie empfing Robin Ziegele an der Konsole mit seiner Eintracht aus Braunschweig den SC Preußen Münster in Person von Maurice Litka. Im Gegensatz zur ersten Partie zwischen dem SV Meppen und der SpVgg Unterhaching mussten die Zuschauer in der hart umkämpften und eng geführten Partie lange Zeit auf Torchancen warten, Feigenspan hatte die einzige nennenswerte Torchance auf dem Schlappen, scheiterte jedoch am blendend reagierenden Schulze-Niehues (20.). So ging es mit einem torlosen Remis in die Katakomben.

Ziegele kündigte für den zweiten Durchgang mehr Offensivpower an und betonte: "Wenn Pourié oder Bär müde werden, bring ich Proschwitz rein, dann gucken wir mal, was Proschi so zaubert." Zunächst jedoch ohne Proschwitz, dafür aber mit dem selben kämpferischen Engagement der ersten 45 Minuten vermissten die Zuschauer auch in Halbzeit zwei vorerst hochkarätige Möglichkeiten, sowohl Ziegele als auch Litka verteidigten eisern. Es dauerte bis zur 56. Minute, ehe Özcan mal mit einem viel versprechenden Abschluss an Braunschweigs Schlussmann Fejzic scheiterte. Der nächste Aufreger ließ bis zur 67. auf sich warten, hatte es aber in sich: Bär legte nach Ballverlust Münsters Rodrigues Pires unsanft mit einer seitlichen Grätsche, der Referee zog ohne zu zögern direkt den roten Karton – eine harte und äußerst fragwürdige Entscheidung. Münster bemühte sich, aus der Überzahl Profit zu schlagen und hatte durch das virtuelle Pendant zu Maurice Litka auch die Riesenmöglichkeit, doch wieder vereitelte Fejzic (73.), der auch gegen Schnellbacher rund zehn Minuten später die Oberhand behielt (82.). Ziegele und seine Eintracht versuchten sich aus der Umklammerung zu befreien, konnten jedoch kaum noch Akzente nach Vorne setzen. Doch da auch Münster die letzte Super-Gelegenheit durch Mörschel nicht nutzen konnte (89.), blieb es am Ende bei der gerechten und torlosen Punkteteilung

   

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