Fehlentscheidungen: Wer am häufigsten benachteiligt wurde

Nach jedem Spieltag analysiert Ex-FIFA-Schiedsrichter Babak Rafati exklusiv für liga3-online.de die strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen. Doch wer wurde in der bisherigen Spielzeit am häufigsten benachteiligt und wer profitierte am meisten? liga3-online.de klärt auf.

FCI und Bayreuth am häufigsten benachteiligt

124 Mal lagen die Schiedsrichter in der bisherigen Saison in den von Rafati analysierten Szenen daneben. Die meisten Fehlentscheidungen mussten demnach der FC Ingolstadt und die SpVgg Bayreuth hinnehmen: Schon elfmal sind beide Klubs benachteiligt worden, die Oldschdod allein bei neun Elfmeter-Entscheidungen – Liga-Spitze! Auf Rang drei folgen die SV Elversberg, der Hallesche FC und 1860 München mit jeweils neun Benachteiligungen. Gegen Erzgebirge Aue wurde achtmal falsch entschieden, bei Rot-Weiss Essen waren es sieben falsche Pfiffe.

Die wenigsten Fehlentscheidungen gab es gegen den SV Meppen (zwei) und den SC Verl (drei). Größter Streitpunkt sind die Strafstöße: Hier entschieden die Unparteiischen Rafati zufolge 73 Mal falsch, was einen Anteil von 59 Prozent aller Fehlentscheidungen ausmacht.

Fehlentscheidungen (benachteiligt)

Stand: 6. Mai
#Tor11mPlatzverweisGesamt
 Gesamt:509252194
1 38819
2 19616
3 57214
4 36413
5 44311
6 36110
34310
25310
33410
53210
11 3609
12 1438
2518
3328
2518
16 1247
1427
18 1326
1416
20 3104

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Erläuterungen:

  • Tor: Eigenes Tor wird aberkannt oder Gegentor durch Fehlentscheidung (Abseits, Foulspiel vorangegangen etc.)
  • Elfmeter: Elfmeter wird nicht gegeben oder unberechtigter Elfmeter gegen sich
  • Platzverweis: Unberechtigter Platzverweis gegen sich oder Gegner erhält unberechtigterweise keinen Platzverweis

 

FCI und Dresden profitierten am häufigsten

Während der FC Ingolstadt auf der einen Seite zusammen mit der SpVgg Bayreuth am häufigsten benachteiligt wurde, profitierten die Schanzer auf der anderen Seite gemeinsam mit Dynamo auch am häufigsten – nämlich jeweils zehnmal. Dahinter folgen der SV Meppen (9), Rot-Weiss Essen und der 1. FC Saarbrücken (jeweils 8). Die SpVgg Bayreuth profitierte dagegen erst einmal – und zwar am vergangenen Samstag in Osnabrück, als der VfL einen klaren Elfmeter nicht bekam. Im Liga-Vergleich belegen die Altstädter damit den letzten Rang, heißt: keiner profitierte seltener. Der SV Meppen, nur zweimal benachteiligt, bekam dagegen gleich neun Entscheidungen zu Unrecht zu den eigenen Gunsten ausgelegt.

Fehlentscheidungen (profitiert)

Stand: 6. Mai
#Tor11mPlatzverweisGesamt
 Gesamt:509252194
1 38617
2 46515
3 27514
4 17513
5 34411
36211
54211
8 23510
26210
46010
11 2439
1449
13 3328
2428
3328
15 3407
4307
18 1326
2316
200404

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Erläuterungen:

  • Tor: Gegnerischer Treffer wird aberkannt oder eigener Treffer gegeben trotz Fehlentscheidung
  • Elfmeter: Gegner erhält berechtigten Elfmeter nicht oder unberechtigter Elfmeter erhalten
  • Platzverweis: Unberechtigter Platzverweis gegen den Gegner oder eigenes Team erhält unberechtigterweise keinen Platzverweis

 

Große Differenzen bei Bayreuth und Meppen

Gleichen sich die Entscheidungen im Laufe der Saison aus? Nur beim SV Wehen Wiesbaden (6x benachteiligt, 6x profitiert) kommt das bislang hin. Bei vielen Klubs aber nicht. So wurde die SpVgg Bayreuth gleich elfmal benachteiligt, profitierte aber erst einmal. Auch der Hallesche FC (9/6) wurde deutlich häufiger benachteiligt.

Genau anders herum verhält es sich beim SV Meppen, der neunmal profitierte, aber nur zweimal benachteiligt wurde. Dynamo Dresden (6x benachteiligt, 10x profitiert) wurde ebenfalls häufiger bevorteilt als benachteiligt.

Pech vs. Glück

Stand: 31. Mai
BenachteiligtProfitiertDifferenz
203-17
138-5
1510-5
1410-4
97-2
97-2
1211-1
1110-1
13130
990
990
910+1
57+2
1315+2
912+3
1114+3
611+5
511+6
814+6
312+9

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Auswirkungen auf die Tabelle?

Ob es einen Zusammenhang zwischen falschen Entscheidungen und der Tabellenplatzierung einer Mannschaft gibt, lässt sich nicht eindeutig klären. Während Elversberg trotz neun falscher Pfiffe mit großem Vorsprung Erster ist, belegt Halle mit ebenso vielen Fehlentscheidungen gegen sich den drittletzten Rang.

Doch gerade bei der SpVgg Bayreuth lässt sich nicht von der Hand weisen, dass die Saison wohl anders verlaufen wäre, wenn die neun (!) zu Unrecht verwehrten Elfmeter allesamt gegeben worden wären. "Natürlich muss man einen Elfmeter erst einmal verwandeln. Ich bin mir aber sicher, dass wir ohne Fehlentscheidung gegen uns, besonders bei der Masse an nicht gegebenen Strafstößen, schon den einen oder anderen Punkt mehr auf dem Konto hätten", sagte Geschäftsführer Michael Born vor einigen Wochen im "Kurier". Derweil belegt Mannheim den fünften Platz, obwohl die Kurzpfälzer nur zweimal profitierten, während Meppen, das gleich neunmal zu Unrecht eine Entscheidung für sich erhalten hat, Letzter ist.

Es spielt aber natürlich immer eine Rolle, welche Entscheidungen falsch waren und welchen Einfluss sie auf den weiteren Spielverlauf nahmen. Zudem gibt es keine Garantie dafür, dass nicht gegebene Elfmeter tatsächlich verwandelt worden wären. Aus diesen Gründen lässt sich auch keine "Wahre Tabelle" erstellen.

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