FCS will nächstes Pokal-Wunder: "Haben gezeigt, was möglich ist"
34 Tage, nachdem der unbespielbare Rasen im Ludwigspark für die kurzfristige Absage der Pokalpartie zwischen dem 1. FC Saarbrücken und Borussia Mönchengladbach gesorgt hatte, wird am Dienstag (20:30 Uhr, live im ZDF und bei Sky) ein neuer Anlauf genommen.
"Bewiesen, dass wir über uns hinaus wachsen können"
Keine Frage: Die Favoritenrolle ist vor dem Duell ganz klar verteilt. "Im Normalfall setzt sich der Bundesligist durch", sagte auch Trainer Rüdiger Ziehl am Montag. Doch dass der FCS in dieser Saison durchaus vom Normalfall abweicht, haben die Partien gegen Bayern München und Eintracht Frankfurt gezeigt. "Wir haben bewiesen, dass wir über uns hinaus wachsen können. Wir wissen um unsere Qualität." Dieses gilt es auch am Dienstag wieder auf den Platz zu bringen, wobei der FCS anders agieren wird als etwa am Samstag gegen Aue. "Wir dürfen nicht denken, dass wir sie an die Wand spielen. Stattdessen werden wir viel hinterlaufen und verteidigen müssen. Wir müssen schauen, dass wir wenig zulassen. Zudem brauchen wir einen guten Torwart." Nur hinten reinstellen wollen sich die Saarländer aber auch nicht. Ziehl betonte, dass seine Mannschaft auch mal ins Angriffspressing kommen müsse. "Wir wollen versuchen, ihnen den Spaß am Spiel zu nehmen. Wir haben nichts zu verlieren." Gladbach hingegen schon.
Die landläufige Meinung unter den Fans, dass die Fohlen mal ebenso schlagbar seien, teilte Ziehl allerdings nicht: "Das wird ein Riesenbrett, wir haben großen Respekt vor Gladbach." Um eine Chance zu haben, müssten "viele Faktoren" zusammenkommen. "Einerseits müssen wir überragend spielen, anderseits brauchen wir auch Glück und müssen hoffen, dass Gladbach nicht den besten Tag erwischt." Von seiner besten Seite soll sich dagegen der Rasen zeigen. "Bewässern müssen wir den Platz nicht mehr", spielte Ziehl mit einem Grinsen auf Regenfälle am Sonntagabend an. Auch am Dienstag sind weitere Regenfälle angesagt. "Optimal sind die Bedingungen nicht, aber ich glaube ganz fest daran, dass gespielt wird." Alles andere käme einer Voll-Blamage gleich.
Trio kehrt zurück
Aus personeller Sicht kann der FCS wieder auf die zuletzt gelb-gesperrten Manuel Zeitz, Stürmer Kai Brünker und Amine Naifi setzen. Während hinter Julius Biada und Simon Stehle noch Fragezeichen stehen, fallen Sebastian Jacob, Richard Neudecker, Frederik Recktenwald, Patrick Schmidt und Boné Uaferro weiterhin aus. Um erneut Geschichte zu schreiben, setzt der FCS auch auf seine Fans. "Gegen Bayern und Frankfurt haben wir gezeigt, was mit unseren Fans im Rücken möglich ist", so Torhüter Tim Schreiber. Es ist für jeden Sportler ein Highlight, solch ein Spiel erleben zu dürfen. "Wir werden alles reinwerfen und brennen auf den Anpfiff." Im Vergleich zu den letzten beiden Pokalpartien werde das Duell mit Gladbach "nochmal ein größeres Spiel", so der Keeper. "Wir müssen einen sehr guten Tag haben und brauchen 120 Prozent."
Sollte tatsächlich die nächste Sensation gelingen, würde es im Halbfinale, wo der FCS zuletzt vor vier Jahren spielte, vor heimischer Kulisse gegen den 1. FC Kaiserslautern gehen. Noch verschwenden die Blau-Schwarzen daran aber keine Gedanken: "Schon vom Halbfinale zu träumen, wäre Hochmut", betonte Schreiber. Erstmal wartet am Dienstagabend die Borussia aus Mönchengladbach. "Das ist total außergewöhnlich", fieberte Ziehl dem Spiel entgegen. "Es macht mich stolz, ein Teil davon zu sein." Dieser Stolz soll auch nach der Partie weiter anhalten.