FCS trifft Ingolstadt: Verfolgerduell im "Dunstkreis von Platz 3"

Will der 1. FC Saarbrücken in dieser Saison noch einmal die Spitzenplätze angreifen, dann wäre ein Sieg gegen den FC Ingolstadt (Samstag, 14 Uhr) wohl nötig. Gleiches gilt andersherum aber auch für die Schanzer. Entsprechend rechnete Cheftrainer Rüdiger Ziehl augenzwinkernd mit einem "richtungsweisenden Spiel".
"Das wird unser Ansatz sein"
Nein, von den Phrasen im Fußballgeschäft ist Rüdiger Ziehl nicht der größte Freund. Entsprechend rang ihm der Begriff "richtungsweisendes Spiel" für die Begegnung zwischen Saarbrücken und Ingolstadt lediglich ein müdes Lächeln ab. "Spiele mit größerer Bedeutung hatten wir jetzt ein paar Mal. Mich stimmt optimistisch, dass die Mannschaft mit dem Druck, gewinnen zu wollen oder vielleicht auch zu müssen, sehr gut klar kommt", ordnete der Übungsleiter die Bedeutung der anstehenden Partie ein. Klar ist: "Beide Mannschaften sind im Dunstkreis von Platz 3, also müssen wir dafür drei Punkte holen. Das wird unser Ansatz sein, das wird Sicherheit auch bei Ingolstadt so sein."
Demnach stellt sich Ziehl "wieder einmal" auf einen guten Gegner ein, der eine gewisse Qualität in den Ludwigspark mitbringe. "Aber wir wissen auch um unsere Qualität, sodass es ein Spiel auf Messers Schneide werden wird", so der FCS-Coach. Den nötigen Respekt müsse man vor den Schanzern haben, gleichwohl gilt das auch andersherum. "Es liegt an uns, was wir zulassen. Es liegt an uns, was wir auf die Platte bringen", sprach Ziehl von einem Spielverlauf, den der FCS aktiv in die Hand nehmen will. Gegen Verl (0:0) klappte das bis zur roten Karte gegen Julius Biada entsprechend gut.
"Nicht jeder schreit 'Jawohl'"
Abgesehen von Biada, der folgerichtig eine Rot-Sperre absitzen wird, fehlen dem FCS lediglich die Langzeitverletzten um Sebastian Jacob (Kreuzbandriss), Richard Neudecker (Adduktorenbeschwerden) und Patrick Schmidt (Schien- und Wadenbeinbruch). Bei Letzterem geht der Genesungsprozess gut voran, wie der ehemalige Ingolstädter vor dem Treffen mit seinem Ex-Klub erzählte. Ob der 30-Jährige in dieser Saison noch ein Spiel bestreiten wird, ist noch offen – aber nach Einschätzung von Schmidt auch nicht die übergeordnete Frage. Spätestens zur Vorbereitung für die neue Saison will der Mittelstürmer wieder eingreifen.
Die Tür für Winter-Neuzugänge, die das Sturmzentrum qualitativ verstärken, ist ebenfalls noch offen. "Dass wir gucken, ob etwas möglich ist, habe ich schon mehrfach erwähnt. Die Suche nach einem Stürmer, der uns Tore garantiert, ist sehr schwierig", führte Ziehl wiederholt an. "Es ist ja jetzt auch nicht so, dass jeder, den wir kontaktieren, sofort 'Jawohl' und ’super' schreit. Wir sind ein Verein mit guten Möglichkeiten, aber die Spieler, die infrage kommen, haben auch andere Optionen oder sind gut aufgehoben." Entsprechend müsse man in die Überzeugungsarbeit gehen, ohne den Nutzen aus den Augen zu verlieren. "Wir könnten auch vier Spieler verpflichten, aber das ist keine Garantie, dass wir erfolgreicher sind", mahnte Ziehl zur Vorsicht. Mit einem Sieg im Verfolgerduell könnte der FCS womöglich sportliche Argumente sammeln.