1. FCM: Dritter Derby-Streich – Platzverweis-Serie geht weiter
Aller guten Dinge sind drei! Das gilt für den 1. FC Magdeburg nach dem Derby gegen den Halleschen FC gleich in doppelter Hinsicht. Einerseits fuhr der FCM unter der Leitung von Trainer Jens Härtel im dritten Duell seit dem Aufstieg in die 3. Liga den dritten Derby-Sieg ein. Andererseits musste wieder einmal ein Spieler mit einem Platzverweis das Feld verlassen.
Merkwürdige Atmosphäre im Stadion
Ganz klar aber überwog bei den Elbstädtern natürlich die Freude über den Erfolg. Was hatte es nicht für Diskussionen im Vorfeld der brisanten Partie gegeben – erst kündigten die aktiven Halle-Fans ihr Nichterscheinen an, dann wurde zwei Tage vor Spielbeginn plötzlich das ganze Stadion für Zuschauer gesperrt, um diese Entscheidung 24 Stunden später wieder aufzuheben. Viel Rauch um nichts, möchte man meinen: Schlussendlich ging das Duell schließlich völlig friedlich über die Bühne, befürchtete Racheaktionen von Magdeburger Seite blieben aus. Nichtsdestotrotz stellte sich eine allzu komische Derbyatmosphäre ein – und das nicht wegen des Ausbleibens der für den 1. FC Magdeburg üblichen Hüpfchoreographien. Klar: Die Unterstützung der Rivalen aus Halle fehlte merklich, es war akustisch ein allzu einseitiges Duell. Die 250 Mannen vom HFC, die sich geradezu auf der gegenüberliegenden Stadionseite verirrt hatten, wirkten völlig verloren. Die Gründe für das Fernbleiben sind bekannt, aber doch fehlte dieser Aspekt eines auch emotional geführten Derbys völlig.
Halle fehlt die Konsequenz
Sportlich hingegen lieferten sich die beiden Mannschaften ungeachtet der Rahmenbedingungen ein heißes Duell bei kalten Temperaturen. Sechs selbe Karten zeugten von der intensiven Begegnung, in der der 1. FC Magdeburg durch eine strittige Foulelfmeter-Entscheidung in Führung gehen sollte: Florian Kath fiel nach geringem Kontakt im Sechzehner, Schiedsrichter Patrick Ittrich blieb hart und deutete auf den Punkt – Marius Sowislo verwandelte (9.). Halle reagierte auf den Rückstand, wollte die Serie von zehn ungeschlagenen Spielen in Serie unbedingt ausbauen. Die Elf von Rico Schmitt ließ aber die letzte Durchschlagskraft vermissen, der „Punch“ fehlte in vielen Bemühungen. Erst nach dem Seitenwechsel besaßen etwa Sascha Pfeffer (49.) oder Royal Fennell (67.) Gelegenheiten, doch Jan Glinker stand seinen Mann und zeigte eine fehlerlose Leistung.
Dieses Mal fliegt Sowislo vom Feld
Hitzig wurde es dann noch einmal zum Ende hin, als sowohl Sowislo als auch Fennell auf der Gegenseite die gelb-rote Karte erhielten und die Partie gar im Zehn gegen Zehn ihr Ende fand. Kapital schlagen konnte Halle daraus nicht mehr – ein merkwürdiger Derby-Sieg war für Magdeburg unter Dach und Fach. Hätte der FCM für eine frühere Entscheidung sorgen können? "Wir haben die Situationen zu oft nicht zu Ende gespielt“, resümierte etwa Trainer Härtel, der unterstrich: "Ein bisschen glücklich war der Sieg schon.“ Kümmerte das bei den Blauen nach Abpfiff noch jemanden? Natürlich nicht. Der Sprung in die obere Tabellenhälfte ist auch ohne hüpfende Anhängerschaft geglückt, ein Sieg beim FSV Frankfurt würde Magdeburg gar ins obere Drittel hieven. So schnell geht das in der 3. Liga! Kurios gerät derweil aber der Fakt, dass Magdeburg im dritten Spiel in Serie mindestens einen Platzverweis kassierte: Nach Nils Butzen, Christopher Handke und Christian Beck erwischte es nun Marius Sowislo. In allen drei Fällen war der Platzverweis jedoch höchst umstritten.