FCM punktet beim MSV: Die Art und Weise ist entscheidend

Mit einem Punkt hat sich der 1. FC Magdeburg vom MSV Duisburg verabschiedet. Die Mannen um Trainer Jens Härtel erarbeiteten sich ein torloses Remis, das insbesondere in der ersten Halbzeit gehörig wackelte. Dann aber wählte der Coach die richtigen Worte und der FCM lieferte ein Duell auf Augenhöhe – die wohl wichtigste Erkenntnis des Freitagabends.

Glück in den Anfangsminuten

Ist der 1. FC Magdeburg ein Spitzenteam, das mit Fug und Recht von sich behaupten kann, in der richtigen Tabellenregion angekommen zu sein? Das 0:0 am Niederrhein könnte ein weiterer Beweis sein, der diese zunächst flüchtige Behauptung fundiert, gar zementiert. Denn die Gäste aus Sachsen-Anhalt entwickelten sich während des Spiels weiter, passten ihre Spielidee an und hoben sich auf das Niveau des Spitzenreiters, der in der ersten Halbzeit noch mit mehreren Kombinationen für Herzrasen beim ostdeutschen Anhang gesorgt hatte. Aber auch vom Glück des Tüchtigen blieb die Härtel-Elf nicht verschont! Sowohl Thomas Blomeyer als auch Stanislav Iljutcenko küssten für die Duisburger vor dem Seitenwechsel das Aluminium, Leopold Zingerle entschärfte einige weitere Abschlüsse. Magdeburg musste bangen und hätte sich über einen Rückstand kaum beschweren dürfen.

Magdeburg stabilisiert sich und spielt mit 

Dann kam die Halbzeitpause – und mit ihr eine eindeutige Ansprache von Jens Härtel. "Wir mussten in der Halbzeit einige Dinge nochmals ansprechen“, ließ dieser auf der Pressekonferenz nach Abpfiff wissen und konstatierte: "Nach dem Seitenwechsel haben wir es deutlich besser gemacht.“ Auf das Spiel wirkte es sich insofern aus, als dass die großen Gelegenheiten des MSV Duisburg immer seltener wurden und schließlich völlig ausbleiben. Zeitgleich versuchte Magdeburg, selbst frech zu kontern und womöglich sogar den Dreier zu entführen. "Wir hatten gute Umschaltmomente“, fasste dann auch Härtel zusammen, "haben diese Möglichkeiten jedoch nicht gut bis zum Ende gespielt.“ Speziell Marius Sowislo hätte bei clevererer Ballführung vor einer Chance gestanden, die das Spiel ein wenig auf den Kopf hätte stellen können. Das wäre des Guten aber wohl zu viel gewesen.

Große Kulisse – ein Vorgeschmack auf die 2. Bundesliga?

Doch muss sich der FCM nun verstecken? Überhaupt nicht. Gegen den Spitzenreiter vor dessen eigenem Publikum ohne Gegentor zu bleiben – nebenbei besitzt Magdeburg mittlerweile bereits seit rund 250 Minuten eine weiße Weste – muss erst einmal gestemmt werden. Dass Trainer und Spieler "mit diesem Punkt richtig gut leben" können (Härtel), das war schon vor Anpfiff klar. Umso mehr Freude bereitete der Fußballclub seinen über 2.500 mitgereisten Anhängern, die selbst beim zweitzuschauerstärksten Drittliga-Club phasenweise eine Heimspiel-Atmosphäre erzeugten. Das war mehr als nur 3. Liga! "Wir haben dieses Spiel richtig genossen, denn in so einem Stadion macht es gleich noch mehr Spaß", erwähnte Härtel die Kulisse nach Spielende ebenso. Bringt Magdeburg mehr Konstanz in seine Leistungen, könnten schon in wenigen Monaten ganz andere (Zuschauer-)Kaliber warten. Zunächst aber wartet mit dem FSV Mainz 05 II schon am kommenden Wochenende wieder der graue Drittliga-Alltag. Nur weil der Erste in Schach gehalten wurde, darf das Schlusslicht nicht unterschätzt werden…

   

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