FCM enttäuscht in Rostock: Fans fordern Konsequenzen
Nach vier Punkten aus den letzten beiden Spielen wähnte sich der 1. FC Magdeburg auf dem Weg ins hintere Mittelfeld, doch nach der 1:3-Pleite in Rostock ist der Vorsprung auf die Abstiegsplätze wieder auf einen Punkt geschrumpft. Die Fans sind frustriert und fordern Konsequenzen.
"Nicht unsere beste Leistung"
Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel versuchte Trainer Claus-Dieter Wollitz erst gar nicht, die Niederlage schön zureden. Stattdessen sprach er von einem "hochverdienten Sieg" für Hansa und stellte fest: "Wir haben nicht gut gespielt". Nach vorne fehlten den Elbstädtern über weite Strecken der Partie die Ideen, erst nach dem Anschlusstreffer von Jürgen Gjasula, der in Minute 78 78 einen Elfmeter verwandelte, war Magdeburg im Spiel. Doch bis auf eine Riesenchance von Costly blieb der FCM, der weiter auf den ersten Sieg in Rostock seit über 40 Jahren wartet, zu ungefährlich.
Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Philipp Harant nach einem Zusammenprall mit John Verhoek am Knöchel und musste ausgewechselt werden. "Ich hätte mir gewünscht, dass wir weiter Fußball spielen", monierte Wollitz und beklagte "zu viele lange Bälle". Überhaupt habe der FCM in den 90 Minuten "zu wenig Fußball gespielt", so der 54-Jährige. Entsprechend niedergeschlagen gab sich auch Kapitän Christian Beck am "Telekom"-Mikrofon: "Das war nicht unsere beste Leistung. Jetzt ist harter Abstiegskampf angesagt. Die Belastung ist enorm."
Und wie hart dieser wird, zeigt der Blick auf die Tabelle. Weil der Hallesche FC erstmals seit 13 Partien wieder gewinnen konnte, beträgt der Vorsprung auf die rote Zone nur noch einen Zähler. Selbst der Drittletzte Preußen Münster könnte mit einem Sieg am heutigen Mittwochabend bis auf einen Zähler an den Club heranrücken.
Wollitz und Franz in der Kritik
Die Geduld der Fans ist mittlerweile aufgebraucht, in den sozialen Netzwerken machten die Anhänger ihrem Unmut noch am Abend Luft. "Das war gar nix. Die Pässe eine Katastrophe, Torabschlüsse sucht man vergeblich. Keine Spielidee erkennbar. So geht es definitiv nach unten", schrieb ein User bei Twitter. Viele Fans fordern Konsequenzen und den Rauswurf von Wollitz.
In der Tat ist die Bilanz des 54-Jährigen, der kurz vor Weihnachten von Stefan Krämer übernommen hat, dürftig. Aus den elf Spielen unter der Leitung des 54-Jährigen holte Magdeburg gerade mal zehn Punkte – bei lediglich zwei Siegen. Das macht einen Punkteschnitt 0,91. Auch in der Tabelle ging es unter Wollitz nicht bergauf – im Gegenteil: Zur Winterpause betrug der Vorsprung auf die Abstiegsplätze noch sieben Zähler.
Und zur Erinnerung: Krämer musste unter anderem deshalb gehen, weil der FCM seine "Entwicklungsziele" gefährdet sah. Damals hofften die Verantwortlichen noch auf eine schnelle Zweitliga-Rückkehr, zumal der Rückstand zu Rang drei nur sechs Punkte betrug. Doch nun muss der FCM aufpassen, dass er nicht in die Regionalliga durchgereicht wird. Entsprechend steht auch Sportchef Maik Franz in der Kritik der Fans. Am Mittwoch brachten einige Fans vor der MDCC-Arena ein Banner mit der Aufschrift "Franz und Wollitz raus! Sofort!" an. Unruhige Tage kündigen sich an. Ein Sieg gegen Tabellennachbar Viktoria Köln am kommenden Samstag ist Pflicht – andernfalls droht ein Abstiegsplatz.
— Block U (@block_u) June 10, 2020