FCK siegt knapp – Lebenszeichen von MSV und Havelse
Der 1. FC Kaiserslautern ist weiter auf Aufstiegskurs: Am Samstagnachmittag setzten sich die Roten Teufel mit 1:0 gegen den Halleschen FC durch und feierten dadurch den fünften Heimsieg in Folge. Während sich Osnabrück durch einen Last-Minute-Treffer noch einen Punkt beim 2:2 gegen Dortmund II sicherte, sendeten der MSV Duisburg (1:0 in Wiesbaden) und der TSV Havelse (1:0 bei Türkgücü) Lebenszeichen im Abstiegskampf.
Kaiserslautern 1:0 Halle: Fünfter Heimsieg in Folge
Gerade einmal 210 Sekunden waren am Betzenberg gespielt, da stand FCK-Stürmer Terrence Boyd erstmals gegen den Ex-Klub im Fokus – der Angreifer erhielt die gelbe Karte für ein Handspiel. Ansonsten kam der HFC gut in die Partie, brachte sich aber beinahe um den Lohn der Anfangsphase. Jannes Vollert spielte zu ungenau hinten raus, doch der daraus resultierende Volley-Abschluss von Mike Wunderlich wurde letztlich nicht gefährlich (13.). Lautern, insbesondere Wunderlich, wurden besser – ein Steckpass des Regisseurs auf Boyd wurde im letzten Moment von Jonas Nietfeld abgefangen (20.). Kleine und größere Nicklichkeiten zwischen den Teams prägten außerdem das Spiel. Halle war dran und bezwang FCK-Keeper Matteo Raab, aber Daniel Hanslik rettete noch auf der Linie (33.). Und dann krönte sich Mike Wunderlich: Im Rückraum erhielt er den Ball auf der Strafraumlinie, zog ab und netzte flach zur Führung ein (37.). Es war die knappe Pausenführung in einem Spiel auf Augenhöhe.
Halle kam auch wieder gut aus der Kabine, Raab spielte aber bei einem Vorstoß vom eingewechselten Julian Derstroff gut mit (46.). Die Partie spielte sich über weite Strecken zwischen den Strafräumen ab, niemand schenkte auch nur einen Zentimeter Rasen her. Das Spiel ging bereits in die Schlussphase, als Jan Shcherbakovski nach einer kurzen Körpertäuschung den Distanzschuss suchte, woraufhin Raab und Aluminium retteten (81.)! Das Spiel ging zu Ende, der FCK sicherte sich im Stile einer Spitzenmannschaft den nächsten Heimsieg und ist vorerst wieder Zweiter. Halle bildet auf Platz 16 nun das rettende Ufer.
Dortmund II 2:2 Osnabrück: VfL mit Last-Minute-Ausgleich
Im Stadion Rote Erde standen nicht nur mehrere BVB-Profis auf dem Rasen, sondern auch Cheftrainer Marco Rose auf der Tribüne – natürlich als Zuschauer. Und der sah, dass sein U23-Team gegen Osnabrück zunächst im Glück war, weil ein klares Handspiel von Zagadou keinen Elfmeter nach sich zog (7.). Ein wildes Spiel entwickelte sich daraufhin zwischen den Teams, in dem beide Mannschaften immer wieder zu Halbchancen kamen, aber der VfL optisch die besseren Anlagen hatte. Doch die besseren Möglichkeiten gehörten dann dem BVB. Nach einem Doppelpass knallte Youssoufa Moukoko den Ball ins Außennetz (23.), danach verpasste Franz Pfanne den Ball nach einer Eckballvariante nur knapp am langen Pfosten (24.). Dortmund II blieb dran – und traf: Ex-Osnabrücker Steffen Tigges netzte per Kopf eine hohe Hereingabe ein (35.). Der VfL wollte reagieren, doch der BVB traf erneut durch Justin Njinmah – allerdings standen mindestens zwei Teamkollegen beim Distanztreffer im Abseits (43.).
Die erste Chance im zweiten Abschnitt gehörte wieder Moukoko, der eine Flanke sehr stark per Brust abnahm und dann aber aus der Drehung heraus an der ebenso guten Reaktion von Philipp Kühn scheiterte (47.). Moukoko blieb aber der auffälligste Spieler beim BVB – und wie! Nach einem langen Ball war der 17-Jährige frei durch, umkurvte Kühn und legt dann quer, aber Njinmah war nicht mehr ausreichend mitgelaufen (57.). Doch das Geschenk vom VfL folgte, weil Timo Beermann einen Rückpass viel zu kurz spielte – der Stürmer spritzte dazwischen, hatte im Zweikampf mit Kühn das nötige Glück und dann einfaches Spiel für den zweiten Treffer (60.). Dortmund revanchierte sich, weil Dan-Axel Zagadou im Strafraum absolut ungeschickt in Aaron Opoku hereinlief – Ba-Muaka Simakala verkürzte vom Punkt (72.). Osnabrück versuchte alles, erarbeitete sich beste Chancen und fand dann tatsächlich noch den Treffer ins Glück! BVB-Keeper Stefan Drljaca, der bis dahin so stark war, flutschte der Ball aus der Hand, Simakala stand richtig – 2:2 (90.+2)! Danach war Schluss – Dortmund bleibt Achter, der VfL ist Sechster.
Wiesbaden 0:1 Duisburg: MSV sendet wichtiges Zeichen
Duisburg strebte nach den letzten Auftritten die Wiedergutmachung an – und nahm die Partie in Wiesbaden zunächst in die Hand. Obwohl die erste Chance dann Gustaf Nilsson gehörte, aber MSV-Ersatzkeeper Jo Coppens war zur Stelle (7.). Die Zebras wirbelten vorzugsweise über John Yeboah nach vorne, der auch den Abschluss suchte – aber Florian Stritzel parierte glänzend (23.). Darüberhinaus waren viele Ungenauigkeiten im Spiel beider Mannschaften zu erkennen, darunter litten mit fortlaufender Dauer vor allem die Offensivaktionen. Eine letzte Möglichkeit vor der Pause durch Aziz Bouhaddouz wurde in aussichtsreicher Position abgeblockt (43.).
Wiesbaden verabschiedete sich vom Stückwerk im Offensivspiel und forderte den MSV – zuerst rettete Stefan Velkov gegen Nilsson auf der Linie (54.), dann scheiterte der schwedische Stürmer aus kurzer Distanz alleine vor Coppens (56.) und köpfte anschließend auch noch knapp am Winkel vorbei (60.). Und dann führten plötzlich die Zebras! Rolf Feltscher durfte flanken, in der Mitte landete der Ball irgendwo zwischen Bouhaddouz und Mockenhaupt – und dann im Netz (62.). Der SVWW war geschockt, der MSV konterte und Stritzel hielt seine Mannschaft per Fußabwehr im Spiel (67.). Wiesbaden machte sich die gute Anfangsphase in der zweiten Hälfte komplett zunichte, indem Ahmet Gürleyen ein Foul gegen Yeboah zog – aber Bouhaddouz schmetterte den Ball vom Punkt rechts vorbei (76.). Der SVWW warf alles nach vorne, aber die Duisburger Abwehr hielt dicht. Damit springen die Zebras über den Strich auf Platz 15. Wiesbaden hängt auf dem neunten Rang fest.
Türkgücü 0:1 Havelse: Jaeschke veredelt Quindts Paraden
Finanzielle Sorgen im Hintergrund, sportliche Ängste auf dem Rasen. Zumindest einer Problematik konnten die Türkgücü-Profis im Olympiastadion entgegenwirken – und beinahe wäre es Albion Vrenezi schon früh gelungen. Freigespielt am Elfmeterpunkt scheiterte der Münchner im Eins-gegen-Eins an TSV-Keeper Norman Quindt (4.). Auf der Gegenseite blieb dann auch René Vollath gegen Julius Langfeld siegreich (6.). Es sollte in der Anfangsphase ein Spiel der Torhüter werden, denn schon bei der nächsten Türkgücü-Chance konnte sich Quindt wieder im Einzelduell – dieses Mal mit Sercan Sararer – durchsetzen (17.). Dasselbe Bild wie zuvor: In seinem Kasten parierte Vollath wiederholt gegen Langfeld (20.). Das Spiel blieb ausgeglichen, kurz vor der Pause war Quindt noch einmal gegen Paterson Chato zur Stelle (39.).
Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischten die Gäste aus Havelse – nämlich dank eines Treffers! Eigentlich konnte Türkgücü den Ball klären, aber das Spielgerät kam wieder hoch in den Strafraum zurück, wo Yannik Jaeschke aus kurzer Distanz einköpfte (53.). Türkgücü reagierte wütend, aber wieder tauchte Quindt rechtzeitig ab, um einen Abschluss zu entschärfen (62.). Doch Havelse bangte kurz, weil der starke Keeper bei einem Eckball am Kopf getroffen wurde – nach kurzer Behandlungszeit ging es aber weiter (72.). Havelse war in der Offensive nicht mehr zu sehen, konzentrierte sich auf die Defensivarbeit. Das Spiel mit dem Feuer ging auf, sodass der TSV den vierten Saisonsieg einfuhr und den Rückstand auf das rettende Ufer zunächst auf fünf Punkte verkürzt. Türkgücü steht jetzt auf Platz 18.