FCK im Rausch: Erstmals seit acht Jahren vier Siege in Folge
Mit einem Strahl in die lange Ecke entschied Florian Pick einmal mehr das Spiel für den 1. FC Kaiserslautern, der mit einem 1:0 gegen den Halleschen FC den vierten Erfolg in Serie feierte. Damit erleben die Roten Teufel ein Gefühl, dass es über acht Jahre lang nicht mehr auf dem Betzenberg gab.
Pick wie einst Lakic
Welche Geschichten erlebte der Betzenberg nicht schon, doch in der jüngeren Vergangenheit waren die Fans des 1. FC Kaiserslautern um jede positive Wendung froh. Wie einst in der Saison 2010/11, als man mit vier aufeinander folgenden Siegen gegen Schalke, St. Pauli, Wolfsburg und Bremen zum Saisonende auf den siebten Platz in der Bundesliga-Tabelle kletterte. Mit an Bord war damals der spätere Nationaltorhüter Kevin Trapp, dazu kam Christian Tiffert als bester Vorlagengeber der Spielzeit – und das im Dress der Roten Teufel.
Und genauso unvergessen bleibt das Sturmduo zwischen Erwin Hoffer und Srdjan Lakic, deren Namen im Wandel der Zeit durch Florian Pick und Timmy Thiele ausgetauscht wurde. Genau dieser Pick ist aktuell dabei, den guten Ruf seiner Vorgänger zu bestätigen. "Wer mich kennt, der weiß das jetzt schon", beschrieb der Stürmer seinen elften Saisontreffer am Mikrofon von "Magenta Sport", bei dem er in gewohnter Manier von Außen in den Strafraum zog und ins lange Eck vollendete. Dabei hatte Pick schon selbst nicht mehr damit gerechnet: "Ich hab eigentlich schon abgeschaltet, weil mir der Bentley Baxter Bahn in die Haken gelaufen ist und mein ganzer Fuß hinten offen ist. Aber dann bekomme ich den Ball und diese Saison fackel ich nicht lange."
"Dann kommt auch der Spirit wieder"
Nun also fügten die Roten Teufel ihrer Geschichte ein neues Erfolgskapitel hinzu, dieses Mal war es der Sprung auf Platz zehn in der Tabelle. Nach dem Aufenthalt im Tabellenkeller vor fünf Spieltagen hat daran kaum jemand geglaubt. Und das wichtigste dabei ist wohl, dass die Lautrer sich den Erfolg nicht zufällig erspielen. "Wir waren klar die bessere Mannschaft, Halle hatte keine Torchancen. Die haben diesen dreckigen Fußball gespielt mit langen Bällen nach vorne und wir haben es super geklärt", sah Pick eine dominante Leistung auf dem Betzenberg.
Der Meinung schloss sich auch Cheftrainer Boris Schommers an. "Man hat von der ersten Minute an gesehen, dass wir dieses letzte Heimspiel unbedingt gewinnen wollen", lobte der 40-Jährige den letzten Auftritt der Roten Teufel am Betzenberg in diesem Jahr – in den kommenden beiden Wochen fahren die Lautrer nach Bayern – Bayern II und Unterhaching warten. Für den Coach kommt der Aufschwung nicht überraschend: "Ich hab damals schon gesehen, dass diese Mannschaft will und an sich arbeitet. Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht, aber du siehst, dass du es dir hart erarbeiten kannst. Dann kommt auch der Spirit wieder." Einen "völlig verdienten Sieg" habe es daher für seine Mannschaft gegeben und entsprechend dürfen sich seine Spieler nun die Belohnung abholen. "Wir haben heute frei, da kann man sicher ein bisschen was machen", ließ Pick einblicken, dass es in Kaiserslautern auch noch Nächte gibt, in denen man nicht vor Sorge im Bett wachliegt.