FCI vor dritter Relegation in Folge: "Sind dieses Jahr einfach dran"
Extra-Schicht für den FC Ingolstadt. Mal wieder. Zum dritten Mal in Folge müssen die Schanzer in die Relegation, messen sich am Donnerstag (18.15 Uhr) im Hinspiel zu Hause mit dem Tabellen-16. der zweiten Liga, dem VfL Osnabrück. Oral sieht sein Team gewappnet, schiebt die Favoritenrolle aber den Niedersachsen zu.
Drama in der Vorsaison
Für die Oberbayern ist es schon Routine. Was bei manch anderen Teams vielleicht zu Nervenflattern führen würde, können die Profis der Schanzer mittlerweile schon gelassen hinnehmen. Denn bereits zum dritten Mal in Folge müssen die Ingolstädter nach dem Saisonende noch in die Relegation. 2019 war man selber noch Zweitligist, unterlag aber gegen den SV Wehen Wiesbaden (2:1/2:3) und stieg ab. In der vergangenen Saison dann das Drama gegen den 1. FC Nürnberg. Der FCI schien den Aufstieg in die zweite Liga schon geschafft zu haben, kassierte aber in der sechste Minute der Nachspielzeit des Rückspiels den KO-Treffer zum 1:3 (Hinspiel 2:0).
"Gerade letztes Jahr war es anfangs schwer, sich das aus den Klamotten zu schütteln", gestand Vizekapitän Marcel Gaus in der "Bild". Noch mehr Pech kann ein Team seiner Meinung nach nicht haben. Deshalb ist er sich sicher: "Wir haben genug schlechte Erfahrungen gemacht. Wir sind dieses Jahr einfach dran." Auch Trainer Tomas Oral sieht in der Erfahrung der Vergangenheit einen Vorteil für sein Team: "Es kann nicht jeder von sich sagen, dreimal hintereinander in der Relegation zu spielen. Wir haben solche Momente schon erlebt, viele Endspiele gehabt und einen großen Teil auf unsere Seite gezogen." Wie am letzten Spieltag der Drittliga-Saison als es im Duell mit dem TSV 1860 München um alles ging. Der FCI hielt stand und sicherte sich den Relegationsplatz.
Drittligisten im Vorteil
Neben der Weisheit, aller guten Dinge seien nun einmal drei, spricht auch die Statistik der bisherigen Relegations-Duelle zwischen zweiter und dritter Liga für die Oberbayern. In den bisherigen zwölf Kräftemessen setzte sich acht Mal der Drittligist durch. Zudem hat sich der VfL Osnabrück bisher nicht als Team für die Relegation hervorgetan. Die Niedersachsen, die mit dem FCI Rekordteilnehmer (vier) sind, haben bisher immer den Kürzeren gezogen. 2009 als Zweitligist gab es zwei Niederlagen gegen den SC Paderborn (0:1/0:1). Zwei Jahre später war Dynamo Dresden als Drittligist auch zu gut (1:1/1:3 n.V.). Erneut gab es den Abstieg zu verdauen. Wieder nur zwei Jahre später waren die Lila-Weißen der Drittligist – und unterlagen Dynamo erneut (1:0/0:2).
Natürlich wird auch das Selbstvertrauen in die eigenen Qualitäten eine große Rolle spielen. Und dieses ist bei den Drittligisten natürlich größer, haben sie doch eine gute Saison gespielt. Der FCI verlor nur eines der vergangenen 14 Spiele, kassierte in dieser Runde acht Niederlagen und ist zuhause seit 17 Spielen ungeschlagen. Der VfL hingegen ging 19 Mal als Verlierer vom Platz, nur neun Mal als Sieger. Immerhin gelangen aus den jüngsten drei Partien zwei Siege, weshalb die Relegation erst möglich wurde. Dennoch meint Oral: "Der VfL ist sicherlich der Favorit". Auch Osnabrück-Coach Markus Feldhoff sieht sein Team in gewissen Bereichen im Vorteil: "Ich denke schon, dass wir einen Tick mehr fußballerische Qualitäten haben, gerade in der Offensive – und die werden wir ausnutzen müssen." Dafür betonte er, der Herausforderer sei eine "sehr kampfstarke Mannschaft". Die zwei Duelle werden zeigen, ob er Recht hat. 250 Fans dürfen am Donnerstag dabei sein, die Tickets werden unter den Dauerkarten-Inhabern verlost.