Fanprojekt Münster kritisiert Umgang des Vereins mit den Fans

Die freiwillige Blocksperre beim Spiel gegen Kiel, das Auftreten gegenüber dem DFB und der Polizei sowie die Kommunikation nach außen: Das alles sind Kritikpunkte des Fanprojekts Münster. Die Unzufriedenheit aus Teilen der Anhängerschaft gegenüber dem Verein, so heißt es in einer Mitteilung, sei groß. Es knirscht im Getriebe.

SCP-Präsidium soll sich stärker auf die Seite der Fans stellen

Sportlich könnte es beim SC Preußen Münster derzeit kaum besser laufen. Kurz vor dem Ende der Hinrunde steht das Team von Trainer Ralf Loose auf dem dritten Rang und hat somit weiterhin gute Karten auf den Zweitliga-Aufstieg. Bei vielen Fans ist die Stimmung derzeit jedoch alles andere als positiv. "Aus allen Teilen des Stadions wird trotz des sportlich erfolgreichen Saisonverlaufs eine Unzufriedenheit an uns herangetragen“, berichtet Benny Sicking vom "Fanprojekt Münster". Vor allem die Tatsache, dass die Fankurve aufgrund diverser Vorfälle in der Vergangenheit zuletzt geschlossen blieb, stoße bei den Fans bitter aus. Daher hofft das Fanprojekt, dass sich das Präsidium zukünftig klar positioniert: "Wir wünschen uns, dass das SCP-Präsidium sich auch öffentlich stärker auf die Seite der Fans stellt. Interne Absprachen sind wichtig, aber die Unterstützer erwarten in der Öffentlichkeit mehr Zustimmung zu Fanthemen", so Florian Voß aus dem Vorstand. Durch die ausbleibende Darstellung der Sicht der Anhänger fühlen sich viele von ihnen in eine Ecke gedrängt und nicht repräsentiert. Der Vereinsvorstand verhalte sich nach Ansicht des Fanprojekts nicht sichtbar loyal zu seinen Anhängern.

"Kollektive Strafen sind grundsätzlich abzulehnen"

Angesichts "immer größerer, anlassloser und kollektiver Repressionen gegen die Fans" wünscht sich das Fanprojekt, dass sich der Verein stärker zu den eigenen Fans bekennt. "DFB und Polizei versuchen Fanszenen durch ungerechtfertigte Kollektivstrafen zu spalten und mit seiner starken Zurückhaltung fördert der SCP-Vorstand dies", kritisiert Sicking. Unter anderem mit einer vom SC Preußen selbst verhängten Blocksperre sorgte dieser zuletzt für großes Unverständnis bei den Unterstützern, weshalb der Vorsitzende klarstellt: "Kollektive Strafen gegen ganze Stadionbereiche sind grundsätzlich abzulehnen und offensichtlich ungerecht. In einem Rechtsstaat darf so eine Form der Bestrafung nie ein Mittel sein. Die Vereinsvertreter selber sollten an unserer Seite gegen solche unfairen Strafen vorgehen, statt sie von sich aus zu verhängen.“ Diese engagieren sich im Hintergrund zwar immer wieder auch für Fanbelange, setzen mit solchen Maßnahmen aber ein klar gegenteiliges Zeichen und stellen sich zahlreichen Stadionbesuchern entgegen.

Fans wünschen sich regelmäßige Diskussionsrunden 

Ein Kritikpunkt bei weiten Teilen der Anhänger sei zudem die Art und Weise, mit der das Präsidium auf diese zugeht. Bei vielen Fans habe sich der Eindruck gefestigt, dass nur in unruhigen Zeiten versucht werde, Kontakt aufzunehmen, es aber zum Beispiel kein regelmäßiges Angebot wie einen Fanstammtisch gibt. So fühlen sich ausdrücklich nicht nur Ultras von der Vereinsspitze aktuell nicht mitgenommen. Daher wünscht sich Benny Sicking: "Wir Fans dürfen vom Verein nicht mehr das Gefühl bekommen, als Problem betrachtet zu werden." Die Fanarbeit des Vereins müsse kontinuierlicher gestaltet werden.
[box type="info"]Hinweis: Der SC Preußen Münster bezog bereits am Freitag zu einigen Kritikpunkten der Fanszene Stellung.[/box]

   

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