"Extrem bitter": Ratlosigkeit bei Rot-Weiß Erfurt

Erfurt und die Nachspielzeit! Der Tabellenletzte sah bei der Spielvereinigung Unterhaching lange wie der Sieger aus, kassierte aber in der vierten Minute der Nachspielzeit den Ausgleich. Somit liegt RWE aktuell zehn Punkte hinter dem rettenden Ufer. Am Mittwochabend könnte der Rückstand weiter anwachsen.

Wieder ein Gegentor in der Schlussminute

Nach Abpfiff herrschte bei den Erfurter Spielern wieder die große Ratlosigkeit. Erneut zeigte die Mannschaft eine phasenweise gute Vorstellung und spielte nicht wie ein Tabellenschlusslicht. Doch Kontergelegenheiten wurden nicht genutzt oder gut ausgespielt. Auch Unterhachings Sascha Bigalke musste bei "Telekom Sport" zugeben: "Erfurt hat es gut gemacht, obwohl sie hinten drin stehen. Sie hätten den Deckel draufmachen müssen, haben es aber nicht gemacht. So blieben wir im Spiel und wurden belohnt."

Denn wie schon in Jena schaffte es das Team von Trainer Stefan Emmerling nicht, die nötigen Tore zu erzielen, kassierte stattdessen wieder in der Nachspielzeit einen Gegentreffer. Unter dem Strich stehen so in den vergangenen beiden Partien gute Ansätze, aber nur ein magerer Punkt. Es hätten mindestens drei mehr sein müssen.

Emmerling: "Wir haben noch nicht aufgegeben"

Emmerling nach dem Spiel: "Wir hätten den Sieg heute verdient gehabt. Wir waren mutiger im Spiel nach vorne, die Mannschaft zeigt Moral. Aber wir haben wie schon in Jena Punkte verschenkt. Wir sind enttäuscht, wollten einen Auswärtsdreier holen, um auch den letzten Platz zu verlassen und Druck auf die Teams vor uns aufzubauen. Wir wollen uns jede Woche belohnen, schaffen es aber nicht, die Früchte einzusammeln. Aber es sind noch elf Spiele. Wir haben noch nicht aufgegeben."

Mit Blick auf den Gegentreffer durch Stefan Schimmer sagte der 52-Jährige: "Es wäre die Möglichkeit dagewesen, das Spiel vorher zu unterbinden. Das hatten wir nicht geschafft, der Gegner konnte das Spiel auf die andere Seite verlagern. In der Mitte muss dann nur noch einer den Fuß hinhalten. Klar, das ist extrem bitter. Aber das passt zur Saison."

Erfolgreiches Comeback von Tugay Uzan

Immerhin Tugay Uzan konnte sich etwas mehr freuen. Der Stürmer kam nach Kreuzbandriss zu seinem ersten Einsatz in dieser Saison, stand erstmals seit dem 20. Mai 2017 wieder auf dem Platz – und war gleich Torschütze, brachte RWE nach einem starken Konter nach 62 Minuten in Führung. "Ich hatte schon am Anfang ein super Gefühl, dass ich von Anfang an spielen durfte und das Vertrauen bekam. Etwas besseres als das Tor gibt es nicht. Es ist ein Stürmer-Instinkt, wo ich hinlaufen muss. Das verlernt man auch bei so einer langen Pause nicht."

Nach 77 Minuten war sein Comeback beendet, danach begann für ihn das Zittern auf der Bank: "Ich habe die ganze Zeit unsere Co-Trainer gefragt, wie lange es noch ist. Ich wollte einfach schreien vor Glück, dass wir endlich wieder gewonnen haben. Nach so einem späten Tor fehlen mir ganz ehrlich die Worte. Wir müssen mental stark bleiben. Natürlich nimmt uns das wieder ein, zwei Tage mit. Aber wir müssen uns auf den nächsten Gegner vorbereiten." Weiter geht es für RWE am kommenden Sonntag daheim gegen Karlsruhe. Die nächste Chance, die dringend benötigte Sieges-Serie zu starten.

   

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