Ex-Trainer Schmidt über Türkgücü-Ambitionen: "Einfach unrealistisch"

Obwohl Türkgücü München als Tabellensiebter für einen Liga-Neuling eigentlich gut da steht, musste Trainer Alexander Schmidt am Dienstag gehen – weil der ehrgeizige Klub schon in dieser Saison aufsteigen will und dieses Ziel nach zuletzt fünf sieglosen Spielen in Folge gefährdet sah. Schmidt hält die Ambitionen allerdings für zu hoch.

"Noch nicht reif genug"

"Das Ziel vom Verein war, in der 3. Liga anzukommen, optimalerweise auf einem einstelligen Tabellenplatz", sagt der 52-Jährige in einem Interview mit "transfermarkt.de" und betont: "Ich glaube aber, dass das Ziel Aufstieg in dieser Saison einfach unrealistisch ist." Für einen Aufstieg sei die Infrastruktur nicht vorhanden, zudem sei der Umbruch im Kader angesichts von insgesamt 27 Neuzugängen in dieser Saison zu groß gewesen. "In meinen Augen waren wir einfach noch nicht reif genug, damit wir ganz vorne angreifen können. So waren die Last oder auch die Tore auf zu wenig Spieler wie Sliskovic verteilt. Den Rest hätte ich noch weiterentwickeln müssen."

Entsprechend zeigt sich Schmidt auch verwundert darüber, dass Geschäftsführer Max Kothny von einer "negativen sportlichen Entwicklung" sprach. "Das kann ich so nicht stehen lassen." Zwar gingen die letzten beiden Spiele verloren, "aber wenn ich davor siebenmal ungeschlagen bin, davon vier Siege hole, spricht das eigentlich für sich". Zumal Türkgücü kein einziges Derby verloren habe. "Wenn uns das jemand vor der Saison gesagt hätte …".

Chemie war "hervorragend"

Das Aus habe sich für Schmidt daher "nicht abgezeichnet", zumal die Chemie und die Zusammenarbeit mit der Mannschaft "hervorragend" gewesen seien. "Uns haben auch widrige Bedingungen zusammengeschweißt. Daher Hut ab vor der Mannschaft, wie sie darübergestanden hat und positiv geblieben ist. Als Mannschaft haben wir das gut weggesteckt. Es hat uns Kraft gegeben, dass wir alle im selben Boot gesessen haben und das Beste daraus gemacht haben."  Spieler wie Petar Sliskovic oder Sercan Sararer seien nochmals weiter voran gebracht worden, "auch die jungen Spieler oder René Vollath, der gezeigt hat, dass er einer der besten Torhüter der Liga ist".

Nun zeigt sich der 52-Jährige für eine neue Aufgabe bereit, sein Vertrag wurde bereits aufgelöst: "Ich brauche keine Auszeit. Ich hatte jetzt keine negative Erfahrung, weil es im Team gut lief. Wir waren gut in der Spur und nicht in Abstiegsgefahr. Wir waren relativ erfolgreich. Daher schaue ich positiv nach vorne und bin bereit für etwas Neues. Türkgücü ad acta legen, fertig."

   
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