Euphorie beim FCM: "Haben ein Ausrufezeichen gesetzt"

Der 1. FC Magdeburg kann also doch noch zu Hause gewinnen. Und wie: Am Samstagnachmittag fegten die Elbstädter nur so durch die MDCC-Arena und schossen den TSV 1860 München gnadenlos mit 5:1 ab. Entsprechend glückliche Gesichter gab es nach dem ersten Heimsieg der Saison 2019/20 – wenn auch Chefcoach Stefan Krämer trotz aller Euphorie und Heiterkeit zur Besonnenheit mahnt.

Frühes Eigentor hat "Handbremse gelöst"

"Was wir heute in der ersten Halbzeit abgeliefert haben, das war echt Wahnsinn", geriet Magdeburgs Dominik Ernst auch nach dem Abpfiff an den vereinseigenen Mikrofonen noch ins Schwärmen, "da hat einfach alles gestimmt und wir haben den Gegner regelrecht hergespielt." In der Tat hatten der Rechtsverteidiger – der selbst mit einer bärenstarken Leistung und zwei Assists maßgeblich am 5:1-Schützenfest seiner Mannschaft beteiligt war – und seine Kollegen gerade in der erste Halbzeit ein Offensivfeuerwerk abgebrannt. Schon zur Pause lagen die Blau-Weißen mit 4:0 in Front und waren dabei – zugegeben etwas glücklich – durch ein Eigentor von 1860-Innenverteidiger Aaron Berzel früh in Führung gegangen.

"Der Schlüssel war heute die frühe Führung", analysierte dementsprechend auch FCM-Coach Stefan Krämer auf der Pressekonferenz nach dem Galaauftritt seiner Mannschaft, "entscheidend war heute, dass wir – anders als zum Beispiel in den Spielen gegen Meppen oder Chemnitz, wo wir auch gute Anfangsphasen hatten – heute mal das frühe Führungstor gemacht haben. Das hat denke ich heute bei dem einen oder andere Spieler die Handbremse etwas gelöst, die Zuschauer waren auch da, wodurch sich dann eine gewisse Selbstverständlichkeit breit machte."

Die Partie habe nach dem frühen Dosenöffner "eine Dynamik aufgenommen, die du auch nicht mehr unterbrechen kannst und wir sind natürlich froh, dass diese Dynamik heute auf unserer Seite war. Spätestens nach dem 2:0 war das Stadion euphorisiert und was dann hier für eine Energie in dem Stadion ist: Das macht schon richtig Spaß und das hat auch den Jungs und Zuschauern Spaß gemacht", so Krämer weiter.

"Wir sind auf einem guten Weg"

Der Spaß und die Freude am Fußballspielen, sie war den Profis des 1. FC Magdeburg nach der Führung deutlich anzumerken. Immer wieder rollte eine Angriffswelle nach der nächsten auf das Tor von 1860-Schlussmann Bonmann zu, vornehmlich über die starke rechte Seite von Dominik Ernst und Co. und überwiegend in Form von hohen Flankenbällen. "Man konnte richtig sehen, was bei uns los ist, wenn die Flanken gut kommen", lobte daher auch Angreifer Christian Beck, der sich selbst mit einem Doppelpack in die Torschützenliste eintrug. Insgesamt habe man an einem Sahnetag "viele richtige Entscheidungen getroffen", wie Krämer befand und was den Übungsleiter auch "sehr zufrieden" stimmte.

Auch über die Tatsache, dass dem FCM mit dem deutlichen 5:1 über die Löwen gleichzeitig der erste Heimdreier gelungen war, freute sich Krämer sichtlich: "Wir mussten und wir wollten den Heimfluch heute endlich einmal brechen, denn auch da kann sich in den Köpfen irgendwann mal etwas festsetzen, was dort nicht hingehört. Wir haben heute zu Hause ein Ausrufezeichen setzen können."

Gleichzeitig mahnte der 52-Jährige jedoch auch: "Wenn wir das erreichen wollen, was wir uns für die Saison vorgenommen haben, müssen wir zu Hause auch mehr punkten. Heute haben wir angefangen und es hat auch gut geklappt. Das ist aber noch lange kein Freibrief, dass es auf Dauer auch so weitergeht." Man wolle den Heimerfolg daher "als Ansporn nehmen, genau auf diesem Weg weiterzumachen. Wir sind auf einem guten Weg, müssen aber weiterlaufen – und zwar viel." Vor dem nächsten Heimspiel gegen den MSV Duisburg am 13. September ist der FCM am kommenden Montag in einer Woche zunächst auswärts beim noch punktlosen Schlusslicht aus Jena gefordert.

   

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