Erster Heimsieg für Dynamo seit Dezember: "Den Bock umgestoßen"
Nach der Niederlage zum Auftakt konnte Dynamo Dresden nun den zweiten Sieg in Folge einfahren. Gegen den SC Verl setzten sich die Sachsen am Mittwochabend mit 2:0 durch, profitierten auch von einer Überzahl. Trotz des ersten Heimsiegs seit acht Monaten war Trainer Markus Anfang nicht wirklich zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft.
"Extrem erleichternd"
248 Tage! So lange hatten die Anhänger von Dynamo Dresden auf einen Heimsieg ihrer Mannschaft warten müssen. Zuletzt war dies am 5. Dezember des vergangenen Jahres gelungen – 3:1 gegen den Karlsruher SC. Eine Woche später gab es noch den 1:0-Erfolg bei Erzgebirge Aue und somit das letzte Mal zwei Siege in Folge für die Schwarz-Gelben. Auch dieses Erlebnis liegt somit acht Monate zurück.
"Ich freue mich riesig, dass wir den Fans einen Sieg schenken konnten. Sie haben lange gewartet, die Atmosphäre ist natürlich dementsprechend gut", sagte Trainer Markus Anfang bei "MagentaSport". Auch Verteidiger Claudio Kammerknecht, der das 2:0 erzielte (75.), empfand es als "extrem erleichternd". Der 23-Jährige habe gemerkt, "wie gut es den Menschen tat, auch uns tat das gut. Der Bock ist jetzt umgestoßen". Coach Anfang betonte zudem seine Zufriedenheit, zweimal in Folge ohne einen Gegentreffer die Partien beendet zu haben.
Anfang mit erster Halbzeit unzufrieden
Doch der Erfolg sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass spielerisch Einiges nicht so lief, wie es sich der 48-Jährige erhofft hatte. "Wir können wesentlich besser spielen, das steht außer Frage", sagte er. Sein Team habe "in vielen Situationen nicht mutig genug" gespielt. Mit einem anderen Auftreten wären mehr Chancen möglich gewesen. Auch die rote Karte für Verls Vinko Sapina (34.) konnten die Dresdner spielerisch zunächst nicht zu ihren Gunsten ausnutzen. Immerhin fiel der Führungstreffer durch Ahmet Arslan (43.).
"Erst ab der Halbzeitpause haben wir die Überzahl ausgespielt. Aber wir kommen aus einer schwierigen Saison, das merkt man. Es war wichtig, dass wir zwei Erfolgserlebnisse haben. Aber mit mehr Selbstvertrauen wird auch das Spielen etwas einfacher", prognostizierte Anfang. In den bisherigen Spielen sei deutlich geworden, "dass wir noch nicht so reif sind, dass wir die Spiele so gestalten, dass wir klar Herr der Lage sind". Aber nach dem Umbruch brauche es einfach Zeit, bis sich die Mannschaft gefunden hat.
Sorgen um Conteh
Einen kleinen Dämpfer könnte es durch eine Verletzung von Christian Conteh geben. Der Offensivspieler musste nach 65 Minuten ausgewechselt werden. Direkt nach der Partie konnte Anfang noch keine Diagnose verkünden. "Wir haben sofort reagiert, ihn rausgenommen und ihm gesagt, er solle sich hinsetzen." Am Donnerstag soll eine Untersuchung Aufschluss geben. Ob der 22-Jährige am Samstag bei Viktoria Köln auflaufen kann, ist somit fraglich.