Nach schwacher Leistung: Erfurt unterliegt erneut "Kellerkind"

Frühe Gegentore gehören mittlerweile in den Spielbericht der Rot-Weißen wie ein Feuerwerk zu Silvester. Gegen Rostock (1.), Saarbrücken (2.) und nun gegen die Stuttgarter Kickers (4.) kassierte die Mannschaft von Walter Kogler einen sehr frühen Rückstand, der letztendlich zu einer Niederlage führte. Doch erschreckender als der Zeitpunkt des Gegentreffers war der blutleere Auftritt des Teams. Es mangelte an den Grundtugenden des Fußballs. Der Wille, das Spiel unbedingt gewinnen zu wollen, war kaum einem Spieler anzumerken. Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Jonas Nietfeld entstand eher durch Zufall und Mithilfe einer nicht funktionierenden Abwehrfalles der Gäste als durch spielerische Qualität.

"Müssen abgeklärter werden"

Dem Team war der plötzliche Ausfall von Aykut Öztürk (muskuläre Probleme) deutlich anzumerken. Mario Fillinger, der für ihn auf der linken Seite spielte, hatte zu keiner Zeit Zugriff auf das Spiel. Auch Kapitän Nils Pfingsten-Reddig erwischte nicht seinen besten Tag und wurde seinem Auftrag, das Team zu führen, nicht gerecht. Mit der Einwechslung des jungen Sebastian Stolze erhoffte sich Kogler, mit mehr schnellen Bällen in die Spitze agieren zu können – vergebens. Einzig beim Gegner konnten sich die Rot-Weißen bedanken, dass die Partie bis zum Ende offen war. Viele gute Chancen wurden von den Kickers vergeben. Dass Rechtsverteidiger Luka Odak mit einer unbegreiflichen Kopfballakrobatik den Elfmeter und damit die Niederlage einleitete, setzte das Sahnehäubchen auf einen rabenschwarzen Tag der Erfurter. Man müsse "in gewissen Situationen viel abgeklärter werden", forderte Kogler nach der Partie.

Keine Alternativen von der Bank

Natürlich kann man bei den Verantwortlichen mit Rang fünf sehr zufrieden sein, doch waren auch bei Präsident Rolf Rombach deutliche Sorgenfalten erkennbar. Vor allem gegen die Teams aus der unteren Tabellenregion haben die Spieler große Probleme. Gegen die bis dahin auf den letzten drei Plätzen befindlichen Teams aus Burghausen (1:1), Saarbrücken (0:1) und die Stuttgarter Kickers (1:2) holte man nur einen mageren Zähler. Zum Glück steht nun die Winterpause vor der Tür. Die verletzten und dringend benötigten Öztürk, Andreas Wiegel und Simon Brandstetter dürften dann wieder zur Verfügung stehen oder auf dem besten Weg dahin sein. Die Alternativen auf der Bank waren gestern einfach nicht vorhanden, um auf solche Situationen, wenn das Spiel der eigenen Mannschaft nicht gut ist, reagieren zu können, was auch Kogler unterstrich. Mit Leon Packheiser und Eric Stelzer nahmen zwei 18-Jährige aus der U19 auf der Bank Platz, mit Okan Derici war nur ein offensiver Mittelfeldspieler vorhanden. Marius Strangl, ein Akteur der vergleichsweise viel Erfahrung hat, musste verletzungsbedingt von der Tribüne aus zuschauen. Nun heißt es für RWE, die Wunden zu lecken, sich über Rang fünf zu freuen und für den Start ins Jahr 2014 neue Energie zu sammeln.

FOTO: Marcel Junghanns / Klettermaxe Photographie / Fototifosi

   

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