Erfurt: Stadionumbau wohl erst Mitte 2013

Vor nun knapp einem Jahr hatte der Thüringer Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) fast im Alleingang den Umbau der Stadien in Erfurt und Jena durchgesetzt. Der Umbau des "Steigerwaldstadions" des FC Rot-Weiß Erfurt in eine "Multifunktionsarena" und des "Ernst-Abbe-Sportfelds" des FC Carl Zeiss Jena wurde zum Prestigeprojekt des SPD-Politikers, auch die Kritik der Koalitionspartei CDU konnte der Durchsetzung des Umbauplanes nichts an haben. Bereits für diesen Herbst war der Start der Umbauarbeiten in Erfurt geplant, doch dieser verschiebt sich nun bis Mitte 2013. Grund für die Bauverzögerung sei die verschärften Kontrollen der Europäischen Kommission, sagte Machnig der "Thüringer Allgemeinen".

50 Millionen Euro für Stadien in Erfurt und Jena

Nach dem Umbau des Steigerwaldstadions in Erfurt und des Ernst-Abbe-Sportfelds in Jena sollen in den beiden Arenen nicht nur noch die Fußballspiele der ortsansässigen Teams FC Rot-Weiß Erfurt (3. Liga) und FC Carl Zeiss Jena (Regionalliga) stattfinden, sondern auch Konzerte und Tagungen sollen in den neuen Multifunktionsarenen durchgeführt werden. In Erfurt lag der Bebauuungsplan bereits öffentlich aus, der Stadtrat gab bereits seine Zustimmung zum umstrittenen Projekt, welches vor allem Wirtschaftsminister Machnig forciert. Rund 27 Millionen Euro netto soll die neue Erfurter Arena laut Angaben des Wirtschaftsministeriums kosten, verschiebbare Tribünen sollen dafür sorgen, dass neben den Fußballspielen des RWE auch weiterhin Leichtathletik im Steigerwaldstadion ausgeübt werden kann. Getragen werden soll das Umbauprojekt größtenteils vom Bund, aber auch das Land Thüringen und die Städte sollen ihren Teil zum Bau beitragen. Der Bau einer neuen Arena in Jena ist unterdessen noch nicht so sicher wie er es in Erfurt war, die Kosten eines Umbaus des "Sportfelds" könnten sich schätzungsweise auf bis zu 35 Millionen Euro belaufen. Rund 50 Millionen Euro sollen also für neue Arenen für den FC Rot-Weiß Erfurt und FC Carl Zeiss Jena ausgegeben werden.

Verschärfte Kontrollen verschieben Baustart

Hatte Minister Machnig den Start der Umbauarbeiten in Erfurt bereits für den diesjährigen Spätherbst angekündigt, wird er sich nun doch weit nach hinten verschieben. Der erste Spatenstich kann wohl erst Mitte 2013 gesetzt werden, gegenüber der "Thüringer Allgemeinen" sagte Machnig sogar, dass ein noch späterer Zeitpunkt ebenfalls möglich sei. Der Grund für die Verzögerung sei laut dem Minister die durch die Europäische Kommission verschärften Kontrollen der Finanzierungshilfen durch Bund, Land und Stadt. Neubauten, die kommerziell genutzt werden sollen und durch öffentliche Mittel gefördert werden, müssen von der Kommission kontrolliert werden lassen. Die Prüfung aller Papiere wird mindestens drei Monate dauern, so Machnig gegenüber der "Thüringer Allgemeinen". Um mit den Bauarbeiten beginnen zu können, muss Rechtssicherheit herrschen.

CDU: Projekt steht auf der Kippe

Die Koalitionspartei der SPD, die CDU, hat das Vorhaben von SPD-Wirtschaftsminister Matthias Machnig von Anfang an kritisch gesehen. Die Amtskollegen von Machnig hatten in einem gemeinsamen Brief daran gezweifelt, dass die Arenen wirtschaftlich zu betreiben seien. Die EU könnte sogar Fördermittel zurückverlangen. "Das ganze Vorhaben steht nun endgültig infrage", sagte CDU-Fraktionschef Mike Mohring der "Thüringer Allgemeinen". Der SPD-Politiker Machnig hingegen dementierte Probleme, die ersten Gespräche mit der Europäischen Kommission seien positiv verlaufen. In Erfurt kann man also nicht vor Sommer 2013 mit dem Start der Umbauarbeiten des Steigerwaldstadions rechnen, in Jena dürfte sich der Umbau, sollte er denn auch genehmigt werden, noch weiter nach hinten ziehen.

FOTO: Cello Klettermaxe / www.fototifosi.de

   

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