Erfurt: Mäßige Leistung reicht nur zu Remis gegen Münster

Das Beste am Spiel zwischen Rot-Weiß Erfurt und dem SC Preußen Münster, das die Thüringer auch im vierten Versuch vor heimischem Publikum nicht gewinnen konnten (vier Unentschieden), war der Abpfiff. Zumindest erweckten die Reaktionen der Zuschauer diesen Eindruck. Bei winterlichen minus 6 Grad und einem aufkommenden leichten Wind fiel es auch den Akteuren auf dem Spielfeld schwer, einen fußballerischen Leckerbissen zu bieten. Zu tief war der Platz, zu schwer war es, ein gepflegtes Passspiel zu präsentieren, da der Rasen aufgrund des Schneefalls arg in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Erfurt hat lange Probleme

Der Gast aus Münster schien damit jedoch zu Beginn besser klarzukommen. Nach sieben Minuten prüfte SCP-Stürmer Matthew Taylor Erfurts Schlussmann Philipp Klewin, dieser konnte den Kopfball jedoch ohne große Probleme halten. Erstmals spannend wurde es nach zehn Minuten. Philipp Serrek, der bei den Hausherren überraschend statt Niklas Kreuzer auf der linken Verteidigerseite zum Einsatz kam, traf Simon Scherder im Strafraum am Fuß. Doch zur Überraschung von Spielern und Zuschauern entschied Schiedsrichter Alexander Sather auf Freistoß für die Rot-Weißen. Auch in der Folge kamen die Thüringer nicht zum Zuge und wussten sich oftmals nur mit Fouls zu helfen. "Wir mussten in der ersten Hälfte sehr viel dafür tun, dass wir nicht in Rückstand geraten", sagte Trainer Walter Kogler nach der Partie. "Doch ab der 30. Minute ist es uns besser gelungen, Münster zu fordern und in der Defensive zu beschäftigen." Erst ab diesem Moment hatte man den Eindruck, dass Erfurt das Spiel auch gewinnen möchte. Durch Kapitän Nils Pfingsten-Reddig, Mijo Tunjic, Carsten Kammlott und Patrick Göbel kam der Fünftplatzierte zu Chancen. "Münster hat sehr gut verteidigt und es uns ziemlich schwer gemacht, in die Partie zu kommen. Wir hätten bei den Bedingungen mehr aus der zweiten Reihe schießen müssen, aber wir kamen fast nie in diese Position", sagte Marius Strangl zu liga3-online.de. Der 23-Jährige stand für den gesperrten Aykut Öztürk erstmals seit dem 13. Spieltag wieder in der Startformation. Seine Leistung empfand er als "ganz okay, aber es geht natürlich immer besser". Es war deutlich zu merken, dass nach nur einer Halbzeit in einem Testspiel die Abstimmung zwischen ihm und seinem Hintermann Serrek fehlte.

Nur wenig Impulse aus dem zentralen Mittelfeld

Kurz nach dem Seitenwechsel kam es zur nächsten strittigen Szene im Strafraum. Dieses Mal in dem der Preußen. Strangl legte den Ball an Kevin Schöneberg vorbei und ging zu Boden. "Den kann man, muss man aber nicht geben", sagte Strangl im Anschluss der Begegnung zu liga3-online.de. Nach 57 Minuten war auch das Debüt für Kammlott beendet. Kurz zuvor setzte sich der 23-Jährige gegen zwei Spieler durch, wurde dann jedoch vom starken SCP-Schlussmann Masuch am Torerfolg gehindert. Doch allgemein kamen zu wenige Impulse und geradlinige Aktionen aus dem Mittelfeld der Rot-Weißen. Marco Engelhardt und Pfingsten-Reddig waren viel in der Defensive gebunden und konnten deshalb nur wenig zum Offensivspiel beitragen. Stattdessen hatte die Mannschaft Glück, kurz vor dem Abpfiff nicht in Rückstand zu geraten. Nach einer zu kurzen Faustabwehr von Torhüter Klewin traf Marcus Piossek aus acht Metern nur den Pfosten. Auch deshalb sagte Kogler, dass er "mit der Punkteteilung  leben kann".  Durch die Resultate der direkten Konkurrenz steht RWE weiterhin auf Rang fünf (33 Punkte), der Abstand zu den Drittplatzierten Darmstädtern beträgt weiterhin drei Zähler.

 

Nach dem Spiel stand uns Carsten Kammlott noch kurz Rede und Antwort:

Herr Kammlott, wie war Ihr erstes Pflichtspiel für Erfurt? 

Woran lag es, dass die Mannschaft erst kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit Druck aufbauen konnte?

Wie schätzen Sie das Ergebnis ein – ein Punkt gewonnen, oder zwei verloren?

 

FOTO: Marcel Junghanns / Klettermaxe Photographie / Fototifosi

   
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