Erfurt empfängt Osnabrück: Einer kann die Mini-Serie starten

Ganz ähnliche Voraussetzungen besitzen Rot-Weiß Erfurt und der VfL Osnabrück vor ihrem direkten Duell am Dienstagabend. Sowohl die Thüringer als auch die Niedersachsen haben sich mit einem knappen Sieg am vergangenen Wochenende von der Negativstimmung befreien können, wollen nun nachlegen. Geht es in Erfurt primär um den Drittliga-Verbleib, wollen die Lila-Weißen gerne noch ein Wort um den Aufstieg mitreden…

Viel Druck fällt vom VfL Osnabrück ab

Durchatmen allerorts, nachdem der VfL Osnabrück am Freitagabend nach vier quälend langen Wochen und andauernden Nullrunden seinem Publikum endlich wieder einen Dreier präsentieren durfte: 2:1 gegen Holstein Kiel hieß es nach reichlich Nägelkauen in der Schlussphase, es war auch ein Sieg des unbedingten Willens. Statt ins Mittelfeld abzusinken, hat das Team um Coach Joe Enochs den Strohhalm ergriffen und sich das Scheitern der Konkurrenz zu Nutze gemacht: Während Großaspach, Chemnitz oder Kiel allesamt Niederlagen einstecken mussten, zog der VfL vorbei und rangiert plötzlich wieder mit bestem Blick auf die fetten Plätze. Es ist noch nichts verloren – dieses Mantra regiert beim VfL wieder. "Da ist mir viel Last vom Herz gefallen, es war die schwierigste Situation in meiner Trainerkarriere", hatte dann auch Enochs am Freitagabend erleichtert zugegeben. Zugegeben: Eine Niederlage in Erfurt könnte das Blatt schnell wieder wenden, auch das ist klar. Kredit für Monate wird dem VfL durch einen Erfolg nicht gewährt.

Kammlotts Einsatzchancen sind eher gering

Anders sieht die Lage bei Rot-Weiß Erfurt aus, die aktuell auswärts große Bausteine für den Klassenerhalt zusammensetzen – ganz im Gegensatz zur Devise von Trainer Stefan Krämer, der dafür ursprünglich die Heimspiele vorgesehen hatte. Dieser steht im Übrigen vor ganz anderen Problemen: "Die Einsatzchance von Carsten Kammlott liegt bei 30 bis 40 Prozent“, stellte der Übungsleiter auf der Pressekonferenz fest – in Paderborn war Kammlott mit Rückenproblemen ausgewechselt werden. Es ist nicht der einzige Ausfall, den die Steigerwälder zu kompensieren haben: Mit Liridon Vocaj steht auch im Mittelfeld ein Leistungsträger nicht zur Verfügung. Tugay Uzan stünde als Ersatz für Kammlott bereit, auf der Sechs kann Christoph Menz einrücken, für ihn würde dann wiederum Luka Odak auf die Rechtsverteidiger-Position ausweichen.

Krämer erkennt eine Formel – gibt aber keine Garantie dafür

Wichtiger als das Personal ist ohnehin die Formel, die Krämer anhand der laufenden Spielzeit erarbeiten konnte: "Gehen wir in Führung, ist es ziemlich schwer, gegen uns noch ein Tor zu erzielen. Umgekehrt holen wir nach Rückstand nur noch sehr selten etwas Zählbares“, resümierte der Coach und führte aus: "Leider gibt es weder eine Garantie dafür, dass wir nach Führung gewinnen, noch umgekehrt. So einfach ist der Fußball nicht. Fußball ist nicht logisch erklärbar.“ So habe er sein Amt angetreten, als Erfurt lange Zeit nicht mehr in der Fremde gewonnen hatte – nun befindet sich Erfurt bekanntermaßen in der Auswärtstabelle recht weit oben, muss dafür in den Heimspielen nachholen. Ein Anfang soll gegen den VfL Osnabrück geschehen – auch wenn die Chancen auf eigene Tore ohne den Einsatz von Carsten Kammlott drastisch sinken würden.

   

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