Marchese: "Muss mit Einsatzwille und Kampfgeist vorangehen"

Die Rückennummer 10 macht es bereits deutlich: Vincenzo Marchese ist ein wichtiger und zugleich unersetzbarer Stammspieler bei den Stuttgarter Kickers. Der 30-Jährige Kapitän spielt seit Juli 2009 für den SVK, wo er seitdem 111 Spiele für die erste Mannschaft absolvierte. Bereits zwischen 2002 und 2007 schnürte der offensive Mittelfeldspieler die Schuhe für die Kickers und ist damit, abgesehen von einer zweijährigen Unterbrechung, ein echtes Stuttgarter Urgestein. Im Interview mit liga3-online.de spricht Marchese über den schwachen Saisonstart der Kickers, den Trainerwechsel sowie den Abstiegskampf.

liga3-online.de: Herr Marchese, nachdem die Kickers den ersten Sieg im Heimspiel gegen Jahn Regensburg gefeiert haben, verlor man zuletzt in Chemnitz mit 0:1. Was waren aus ihrer Sicht die Gründe für diese Niederlage?

Enzo Marchese: Die Niederlage in Chemnitz ist sehr unglücklich zustande gekommen, weil wir große Tormöglichkeiten ausgelassen haben und deswegen nicht in Führung gegangen sind. Nach der Gelb-Roten Karte gegen Marc Stein mussten wir die Defensive verstärken und haben uns nur noch aufs Kontern verlegt. Das späte Gegentor war ein direkt verwandelter Freistoß aus 18 Metern, der für unseren Torhüter unhaltbar war. Eigentlich war es ein klassisches 0:0-Spiel.

Immer wieder verlieren die Kickers wichtige Punkte in den letzten Minuten des Spiels. Muss die Mannschaft noch an der Konzentration arbeiten?

Das hat nichts mit mangelnder Konzentration zu tun. Die Gegentore sind aus unterschiedlichen Gründen gefallen. Natürlich ist es bitter, wenn wir in den letzten Minuten Tore kassieren und damit Punkte verschenken. Das müssen wir in der Tat abstellen.

Nach dem achten Spieltag trennte sich der Verein von Massimo Morales, nun sitzt Jürgen Hartmann auf dem Trainerstuhl. Worin unterscheiden sich beide Trainer?

Ich möchte beide Trainer nicht miteinander vergleichen, sondern nur nach vorne schauen. Klar ist, dass ein Trainerwechsel immer neue Impulse bringt, sei es bei der täglichen Arbeit auf dem Platz oder der Ansprache vor den Spielen.

Von Saisonbeginn an kämpft Ihre Mannschaft gegen den Abstieg. Wie gehen Sie als Kapitän damit um, da man als Ziel ja einen Platz im Mittelfeld anstrebt?

Wir wussten, dass es im zweiten Jahr in der 3. Liga nicht einfacher wird. Wir haben sicherlich mit Marco Grüttner Qualität verloren, haben aber auch eine Menge Qualität hinzubekommen. Darüber hinaus haben und hatten wir ein unglaubliches Verletzungspech in der Offensivabteilung und mit Daniel Engelbrecht fehlt uns langfristig ein ganz wichtiger Spieler. Meine Aufgabe als Kapitän ist es, viel mit der Mannschaft zu reden und als gutes Beispiel in Sachen Einsatzwille und Kampfgeist voranzugehen.

Die Fans stehen absolut hinter der Mannschaft. Inwiefern pusht dies das Team im Abstiegskampf?

Unsere Fans sind einmalig. Wie sie uns nach der 2:3-Niederlage gegen Unterhaching gefeiert haben, war richtig klasse und hat uns einen Schub gegeben. Wir brauchen unsere Fans gerade in schwierigen Situationen und wollen es ihnen mit guten Ergebnissen danken.

Blicken wir voraus aufs nächste Spiel. Mit Borussia Dortmund II kommt ein spielstarker Gegner auf die Waldau. Mit welchem Mitteln wollen sie die Bundesligareserve schlagen?

Dieses Spiel ist immens wichtig für uns und wir werden alles daran setzen, um erfolgreich zu sein. Entscheidend wird sein, dass wir die taktische Marschroute des Trainers befolgen und diszipliniert auftreten.

 

FOTO: Flavia Heidenheim

 

   
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