"Entwicklung ist top": RWE seit vier Ligaspielen ungeschlagen
Rot-Weiss Essen ist dank eines Treffers von Felix Götze zum 1:1-Endstand gegen den FSV Zwickau seit vier Liga-Spielen ungeschlagen. Trotzdem ärgerte sich die Hafenstraße nach Abpfiff über zwei verlorene Punkte. Cheftrainer Christoph Dabrowski bat um Verständnis – und spendiert seinen Spielern zwei freie Tage.
"So Tage hat man"
Es war die Szene des Spiels, als Felix Götze einen Abpraller an der Strafraumlinie verwertete – anschließend war niemand sicher, ob der Treffer zählte. Auch der Torschütze verlor den Überblick, wie er am Mikrofon von "MagentaSport" berichtete: "Ich dachte, dass ich einen Pfiff gehört hätte. Ich war mir sogar sehr sicher. Den Pfiff hätte ich aber nicht verstanden, weil es kein Foul war. Gut, dass ich weitergemacht habe." Denn der Treffer des 24-Jährigen war entscheidend für den Punktgewinn der Essener an diesem Tag, weil über das 1:1 kam RWE nicht mehr hinaus.
"So Tage hat man", hielt Götze fest, der spielerische Vorteile im weiteren Verlauf der Partie bei seiner Mannschaft sah. Lediglich die Kugel wollte trotz bester Chancen nicht über die Linie. "Es war ein kompliziertes Spiel", verwies Cheftrainer Christoph Dabrowski auf die Robustheit des Gegners und den frühen Rückstand, der Zeit brauchte, um verdaut zu werden. Trotzdem hielt der Fußballlehrer stolz fest: "Wir haben jetzt acht Punkte auf vier Meisterschaftsspielen geholt. Die Entwicklung ist top." Deswegen wolle er auch den Punktgewinn gegen Zwickau akzeptieren, obwohl augenscheinlich mehr drin gewesen wäre.
Holzweiler feiert Liga-Comeback
Auch die Fans bat er um Verständnis. "Es gilt, das auch mal zu akzeptieren. Selbst wenn alle erwarten, dass wir die Zwickauer, die in einer schwierigen Situation sind, aus dem Stadion fegen. Aber der FSV glaubt an sich und hat sich den Punkt redlich verdient", warb Dabrowski für den aufopferungsvollen Auftritt der Gäste. Zufriedenstellend war für den Coach, dass seine Mannschaft gleichermaßen dagegenhielt: "Meine Jungs haben maximal investiert, aber der letzte Punch war heute nicht vorhanden." Zur Belohnung für die intensive Woche – am Dienstag musste RWE im Landespokal nach einer 3:0-Führung ins Elfmeterschießen und siegte erst dort – gibt es nun zwei freie Tage für die Mannschaft.
Diese Zeit will RWE zur Regeneration nutzen, weil Clemens Fandrich beispielsweise eine Adduktorenzerrung aus dem Pokalspiel mitgenommen hatte – zur kommenden Woche erwartet Dabrowski den fehlenden Offensivspieler zurück. Im Spiel gegen Zwickau musste auch Meiko Sponsel (Einblutung im Knie) zur Halbzeitpause raus. Gute Nachrichten gab es dafür bei Kevin Holzweiler, der bislang in dieser Saison nur bei Landespokal-Spielen zum Einsatz kam – zum ersten Mal seit über einem Jahr stand der 28-Jährige in einem Ligaspiel auf dem Rasen. Auch für ihn gilt jetzt die Vorgabe von Dabrowski für die kommenden Partien vor der Winterpause: "Wir versuchen in den letzten drei Spielen das Maximum zu erreichen."