Entscheidung naht! Wer steigt in die 3. Liga auf?

Am Mittwoch und Donnerstag fällt die Entscheidung: Wer schafft den Sprung in die 3. Liga? Während etwa die SpVgg Unterhaching auswärts in Elversberg schon eine ganze Menge falsch machen muss, um einen 3:0-Vorsprung noch zu verspielen, ist die Situation für Carl Zeiss Jena ein wenig kritischer: Die Thüringer können sich aber im Normalfall immerhin eine Niederlage mit einem Tor Differenz erlauben – mehr jedoch unter keinen Umständen. Zwischen dem SV Meppen und Waldhof Mannheim ist derweil noch überhaupt keine Entscheidung abzusehen, das 0:0-Remis im Hinspiel hält den Teams alle Möglichkeiten offen. Hier ist unsere Vorschau auf die drei Rückspiele.

 

Meppen gegen Waldhof: Auf diese Paarung (Mittwoch, 19 Uhr) wird auch im Rückspiel mit besonderem Interesse geschaut. Der Grund: Es ist so spannend wie in keiner anderen Begegnung, noch dazu versprach bereits das Hinspiel spielerische Klasse und jede Menge Leidenschaft zugleich. Etwas mehr überzeugte noch der SV Meppen – zumindest in der Phase, in der numerische Gleichzahl vorherrschte. Als Martin Wagner binnen weniger Minuten die Ampelkarte sah, mussten die Niedersachsen gezwungenermaßen deutlich zurückschalten. Weil aber kurz vor Ende auch Kevin Nennhuber vom SVW die Rote Karte aufgrund einer Notbremse sah, sind die Verhältnisse wieder vollkommen ausgeglichen: Jedem Team fehlt ein Spieler gesperrt, jedem Team fehlt ein Schlüsselakteur aufgrund einer Verletzung.

Und doch wäre jedes Team auf seine ganz eigene Art und Weise eine Bereicherung für die 3. Liga. Waldhof aufgrund seiner Fanbase, die Kurpfälzer würden sich aller Voraussicht nach auf Anhieb in den Top 5 der Zuschauertabelle platzieren. Der SV Meppen dagegen versprüht noch immer den Charme und die Liebenswürdigkeit alter Tage – dafür genügt ein Blick in die Hänsch-Arena, eben kein moderner und austauschbarer Neubau, sondern ein Stadion mit Ecken und Kanten sowie markigen Flutlichtmasten. Dem fußballverrückten Emsland ist dieser Aufstieg in die 3. Liga ebenso zu gönnen wie Mannheim, das im letzten Jahr erst so knapp scheiterte. Prognose: Vielleicht liegt ein minimaler Vorteil bei Waldhof Mannheim, eben durch die Ausgangssituation, dass ihnen auch ein 1:1- oder 2:2-Remis genügen würde. Alles deutet darauf hin, dass schon ein Tor entscheiden kann – und dieses erzielt Waldhof Mannheim. Mit einem 1:1-Unentschieden geht es über die Auswärtstreffer in die 3. Liga!

 

Klar, die SV Elversberg ist kein Verein, auf den die Fußballwelt schaut. Aber es wäre doch ein deutliches Zeichen im Hinblick auf die Diskussion, ob die Relegation unter Meistern ein angemessenes Format darstellt. Denn Elversberg steht haarscharf davor, gleich doppelt zu scheitern: Im letzten Jahr war gegen den FSV Zwickau Endstation, nun wird aller Voraussicht nach die SpVgg Unterhaching das Rennen machen. Und wer hätte das im Vorfeld gedacht? Immer wieder ist die Rede von einer schwachen Regionalliga Bayern, in der tatsächlich ab dem zweiten Tabellendrittel das Niveau deutlich abfällt.

Und doch stellt Unterhaching mit seiner homogenen Truppe das Gegenteil unter Beweis – und setzte seine Wahnsinnsspielzeit im Hinspiel einfach fort. Schon jetzt ist klar: Setzen die Bayern heute das letzte Puzzlestück erfolgreich ein und binden ihre Leistungsträger, dann muss Unterhaching trotz bescheidener finanzieller Möglichkeiten in der kommenden Spielzeit gar nicht erst als Abstiegskandidat gehandelt werden. Wer derart stark zusammenwächst, der kommt in einer Liga, in der sich zahlreiche Vereine neu aufstellen (unter anderem Chemnitz, Rostock, Halle und die drei Absteiger), für höhere Ziele infrage. Es wäre kein Wunder mehr, wenn Unterhaching den Schwung mitnehmen kann und die 3. Liga aufmischt. Zunächst aber muss am heutigen Mittwochabend der Worst Case vermieden werden: Eine Niederlage mit vier Treffern Differenz. Es wäre das bislang größte Relegations-Wunder, dass die Saarländer aus Spiesen-Elversberg anstellen müssten. Prognose: Das lässt sich die SpVgg Unterhaching zu 98 Prozent nicht mehr nehmen. Elversberg siegt mit 2:1, durch ein frühes Auswärtstor bucht die Spielvereinigung aber frühzeitig das Ticket in die 3. Liga.

 

Mit der zweitbesten Ausgangsposition geht Carl Zeiss Jena am Donnerstag (17 Uhr) in das Rennen um die 3. Liga – für eine vorzeitige Party ist es jedoch noch viel zu früh. Zwar erzielten die Thüringer um Trainer Andreas Zimmermann gleich drei Auswärtstreffer bei Viktoria Köln, fingen sich in der Schlussphase jedoch noch unnötige Schönheitsfehler. So darf Köln hoffen, ein Erfolg mit zwei Toren Vorsprung würde genügen. Das faustdicke Problem: Kapitän, Anführer und Star Mike Wunderlich ließ sich – offensichtlich nach andauernder Provokation – zu einer verbalen Entgleisung in unmittelbarer Nähe des Unparteiischen hinreißen und wurde als Konsequenz Sekunden vor dem Spielende vom Platz gestellt. Er ist in Jena gesperrt.

Eine deutliche Schwächung für die Domstädter, die nun noch enger zusammenrücken müssen. Sollte jedoch Jenas Top-Ttürmer Timmy Thiele aufgrund einer erlittenen Fußprellung ausfallen – er hatte gleich zwei sehenswerte Treffer beigesteuert – wären die Ausfälle fast schon wieder kompensiert. "Wir müssen abwarten. Es wäre ein großer Verlust aufgrund seiner Form, aber noch bin ich guter Dinge, dass wir ihn hinbekommen", gab Trainer Zimmermann gegenüber dem MDR preis. Doch braucht es Thiele überhaupt? Jenas einfachster Weg zum Ziel lautet: Maximal einen Treffer kassieren – und das konnte die 25-Gegentore-Defensive in der abgelaufenen Spielzeit ziemlich gut, allen voran in der Hinrunde. Prognose: Kassiert Jena keinen frühen Treffer, so dürfte auch dieses Aufstiegsspiel eine ruhige Angelegenheit werden. Jena geht mit 1:0 in Führung, fängt sich später noch den 1:1-Ausgleich – echte Gefahr wird für die Ostdeutschen aber nicht mehr aufkommen.

   

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