"Entbehrt jeder Grundlage": FCS wehrt sich gegen Vorwürfe
Die Rassismus-Vorwürfe gegen den 1. FC Saarbrücken haben deutschlandweit hohe Wellen geschlagen. In einer Stellungnahme wehrt sich der FCS nun gegen die schweren Anschuldigungen.
"Es gibt keinen Rassismus beim FCS"
Unter der Überschrift "Es gibt keinen Rassismus beim FCS" weist der Klub die "unbelegten Vorwürfe wegen angeblich rassistisch motivierten Äußerungen" von FCS-Spielern "entschieden zurück". Rassismus habe "in unseren Reihen keinen Platz", so der Verein. Spieler seien seit Jahren dazu angehaltenen, rassistische Äußerungen dem leitenden Schiedsrichter Gespann sofort zu melden. "Wir stellen fest, dass entsprechende Meldungen Magdeburger Spieler nicht dokumentiert sind."
Auch in der Halbzeitpause habe es "keine erkennbaren Aktivitäten seitens Magdeburger Spielern" gegeben, angebliche rassistische Äußerungen publik zu machen und Einschreitungen zu veranlassen. "Wir stellen fest, dass diese Möglichkeit der direkten und konkreten Aufarbeitung etwaiger rassistischer Vorkommnisse nicht in Betracht gezogen wurde." Auch auf der Pressekonferenz nach der Partie seien die Vorwürfe nicht zur Sprache gekommen, "obwohl die Bedeutung der Tragweite dieser Thematik wohl allen bewusst gewesen sein müsste".
In Anbetracht der Faktenlage "entbehren die einseitig erhobenen und nicht belegten Vorwürfe Magdeburger Spieler jeder belastbaren Grundlage", betont der FCS und bittet die verantwortlichen Vereinsgremien des 1. FC Magdeburg, "entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, dass solche unbelegbaren Vorwürfe künftig nicht mehr stattfinden". Gerade Traditionsvereine wie der 1. FC Magdeburg und der 1. FC Saarbrücken hätten eine gesellschaftliche Verantwortung, "Rassismus entschieden zu bekämpfen, anstatt ihn durch emotionsgeladene Äußerungen auch noch zu befördern. Wir bieten deshalb dem 1. FC Magdeburg gerne ein klärendes Gespräch an, um die im Raum stehenden Vorwürfe aus der Welt zu schaffen."
Titz vertraut Spielern
Schon am Donnerstag hatte FCS-Sprecher Peter Müller in der "Saarbrücker Zeitung" von "nicht bewiesenen Anschuldigungen" gesprochen und gesagt: "Die Magdeburger Spieler sollten sich vielleicht besser ein Beispiel an ihrem Trainer Christian Titz nehmen, der die verdiente Niederlage eingeräumt hat. Die Spieler sollten jetzt nicht mit irgendwelchen Behauptungen die Leistung des Gegners schmälern."
FCM-Coach Christian Titz hielt dagegen: "Spieler, die sich solche Dinge erlauben, gehören vom Spielfeld verwiesen. Das hat nichts auf dem Platz verloren. Welcher Herkunft Menschen sind, ist völlig egal. Wir sind alle gleich." Noch am Abend seien Spieler zu ihm gekommen und hätten von den rassistischen Äußerungen berichtet und sie detailliert geschildert. "Ich vertraue meinen Spielern", so Titz. Optimaler wäre es allerdings gewesen, man hätte es direkt während des Spiels erfahren. Dann hätte man die Dinge direkt vor Ort aufgeklärt und auch den Schiedsrichter kontaktieren können. Der DFB prüft den Vorfall nun, die beteiligten Spieler wurden zur Abgabe einer Stellungnahme aufgefordert.
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