Energie Cottbus: In Münster unter riesigem Erfolgsdruck

Am 11. April 2009 gewann Energie Cottbus gegen Arminia Bielefeld mit 2:1 – ein Kellerduell in der Bundesliga. Knapp sieben Jahre später droht dem ehemaligen Aushängeschild für große Erfolge mit minimalem Etat der Fall in die Viertklassigkeit. Nur ein Auswärtssieg bei Preußen Münster kann den FC Energie aus seiner prekären Lage befreien.

Ein Sieg muss her

Dimitar Rangelov und Stanislav Angelov lauteten die Torschützen der Elf von Bojan Prasnikar damals – außerdem standen unter anderem Mario Cvitanovic, Ivan Radeljic, Ivica Iliev, Mariusz Kukielka, Ovidiu Burca, Jan Rajnoch, Branko Jelic, Savo Pavicevic und Tomislav Piplica im Kader des osteuropäisch geprägten Energie Cottbus. Den Abstieg konnte diese bunte Truppe damals nicht verhindern – und viel ist davon heute auch nicht mehr übrig. Cheftrainer Vasile Miriuta musste zuletzt zwei bittere, weil vollkommen verdiente Niederlagen hinnehmen und steht gewaltig unter Druck: Bei Preußen Münster muss ein Sieg her, ohne Frage. Zwei Punkte Rückstand auf das rettende Ufer, damit ist so kurz vor dem Saisonende längst nicht mehr zu spaßen. Zumal die Konkurrenz fleißig punktet – nur eben die Lausitzer nicht.

Zuletzt wenig erfolgreiche Adlerträger sind schlagbar

Im Preußenstadion soll, nein muss nun die Wende gelingen. Ein Blick auf die Bilanz der letzten Wochen zeigt zumindest, dass die Adlerträger schlagbar sind: Sechs Zähler aus neun Partien, das ist nicht viel. Der Trainerwechsel hin zu Horst Steffen führte zum Jahresbeginn zwar zu einer großen Euphorie, von der nun jedoch nicht viel übrig geblieben ist. Stattdessen wird der Kader bereits seziert – während mit Philipp Hoffmann um zwei Jahre verlängert wurde, stehen zahlreiche weitere Spieler mit auslaufenden Verträgen auf dem Prüfstand. Es ist eigentlich ein ähnliches Problem, mit dem auch Energie Cottbus zu kämpfen hat: Die individuelle Qualität ist auch bei Energie-Akteuren wie Joni Kauko, Richard Sukuta-Pasu, Uwe Möhrle oder Sven Michel unbestritten – nur wird diese viel zu selten im Rahmen einer geschlossenen Mannschaftsleistung auf den Platz gebracht. Und darum steht Energie Cottbus derzeit weiterhin im Tabellenkeller.

Präsident Neubert: „Müssen die Nerven bewahren“

Eben auf Flügelstürmer Michel müssen die Brandenburger im Übrigen am Samstagnachmittag wohl verzichten, den 25-Jährigen plagt eine Grippe. Ebenso fehlt Valentin Cretu, der nach einer umstrittenen Gelb-Roten Karte nur zusehen darf. Das hilft Energie Cottbus freilich nicht weiter, bei denen die kriselnde Situation von Woche zu Woche deutlicher wird: Nun hat der Verein seinen Spielern bereits ein Interview-Verbot auferlegt. "Wir müssen den Kopf oben behalten und die Nerven bewahren“, wird Energie-Präsident Wolfgang Neubert im "RBB" zitiert. Es ist tatsächlich kaum auszudenken, was ein Abstieg des einst so glorreichen FC Energie für Cottbus und die ganze Region nach sich ziehen würde. Umso dringender käme ein Befreiungsschlag am Samstag – so unwahrscheinlich er nach den jüngsten Leistungen auch ist.

   

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