"Einfach scheiße“: Trares schimpft über den Rasen
In der Nachspielzeit kam Waldhof Mannheim gegen Schlusslicht Carl Zeiss Jena noch zum Ausgleich und sicherte sich so immerhin einen Punkt. Sonderlich glücklich war Trainer Bernhard Trares damit aber nicht, vielmehr schimpfte der Coach über den Platz im Carl-Benz-Stadion.
Elfmeter? "Sehe einen Kontakt"
"Der Rasen war nicht gewässert und deswegen stumpf. Einfach scheiße“, schimpfte der Waldhof-Coach im "Magenta-Sport"-Interview und leitete aus seinem Unmut auch die große Mühe seines Teams bei der Verhinderung der ersten Niederlage nach neun Spielen ab: "Du gerätst in Rückstand und kämpfst dann auch noch gegen das Geläuf. Da war es schwer, Fußball zu spielen und Chancen herauszuspielen.“ Darüber hinaus ärgerte sich der Waldhof-Coach über einen nicht gegebenen Elfmeter, als Gianluca Korte im Duell mit Marius Grösch zu Fall ging: "Ich sehe da einen Kontakt. Den kannst du pfeifen. Ich bin keiner, der Elfmeter fordert. Aber wenn du so viele Dinge für den Gegner entscheidest, kannst du hier pfeifen."
Wie sehr Trares mit Blick auf den Rasen aber wohl auch zum Schutz seiner Mannschaft vor zu bohrenden Fragen zur nur mittelmäßigen Leistung gegen die stark abstiegsbedrohten Thüringer jedoch übertrieb, ließ kurz darauf Raffael Korte erkennen. Im Gegensatz zu seinem Trainer hatte der 29-Jährige, der in der zweiten Minute der Nachspielzeit Jenas Führung aus der Mitte der ersten Halbzeit noch ausglich, nur wenig am Spielfeld auszusetzen: "Man hätte den Rasen sicher wässern können, aber in anderen Stadien ist der Rasen schlechter.“
Ausgangslage für Topspiel nicht ideal
Korte stand der Sinn ohnehin weniger nach Kritik als wenigstens ein bisschen feiern: In seinem erst zweiten Saisoneinsatz nach seiner monatelangen Zwangspause wegen einer Knieoperation rettete der Mittelfeldspieler seinem Team im Rennen um den Aufstieg 30 Minuten nach seiner Einwechslung immerhin noch einen Punkt. "Das ist gut für die Seele“, beschrieb der Deutsch-Italiener seine Gemütsverfassung. Für Trares hatte Korte schlichtweg nur seinen Job erledigt: "Dafür haben wir ihn ja gebracht, weil wir wissen, dass er ein Mentalitätstyp ist und bis zur letzten Sekunde auch bei einem solchen Spielstand noch an sein Tor glaubt", sagte der Coach auf der Pressekonferenz: "Sein Tor war auch eine reine Willensgeschichte.“
Wenigstens fielen die Mannheimer durch Kortes Tor nicht noch weiter als die vorherigen zwei Punkte hinter den Tabellendritten SpVgg Unterhaching zurück. Allerdings hätte die Ausgangsposition des Aufsteigers für das Topspiel am Samstag bei Spitzenreiter MSV Duisburg durch einen weithin erwarteten Erfolg gegen Jena durchaus komfortabler sein können. Doch mehr machten sich die Gastgeber selbst zunichte: "Beim Freistoß vor Jenas Tor stellen wir uns blöd an“, sagte Trares aber nur kurz und knapp. Unentschieden hin, verpasster Sieg her – Korte blickt der Reise an die Wedau zuversichtlich entgegen: "Das Hinspiel war ein Spektakel. Das wird sicher wieder ein geiles Spiel."