"Ein Riesenabend": Schmitt trotz erneuter Pleite voll des Lobes

Acht coronabedingte Ausfälle, ein fehlender Stammkeeper und ab der 55. Minute nur noch zu Neunt: Der SV Meppen hatte im Heimspiel gegen den MSV Duisburg am Montagabend mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen. Am Ende stand so die vierte Niederlage in Folge zu Buche, doch Trainer Rico Schmitt war ob der starken kämpferischen Leistung voll des Lobes für sein Team.

"Kompliment an die Jungs"

Um ein Haar hätte der SV Meppen in der vierten Minute der Nachspielzeit einem spektakulären Spiel endgültig die Krone aufgesetzt: Eine verunglückte Flanke von Christoph Hemlein wurde länger und länger, ehe sie auf dem Querbalken landete. Nur ein paar Zentimeter tiefer, und der Ball wäre zum durchaus verdienten Last-Minute-Ausgleich ins Tor geflogen. So aber standen die Emsländer trotz großen Kampfes wieder mit leeren Händen da und warten weiter auf den zweiten Sieg in diesem Jahr.

Trainer Rico Schmitt war im Nachgang hin- und hergerissen: Auf der einen Seite verspürte er bezüglich des Resultats eine "tiefe Enttäuschung", auf der anderen Seite sprach er aber von einem "Riesenabend" und führte aus: "Was die Jungs reingegeben haben und wie uns die Fans unterstützt haben, war sensationell. Kompliment an die Jungs." Vor allem die erste Halbzeit sei "überragend" gewesen. "Wir haben das Spiel dominiert und über weite Strecken ganz klar den Ton angegeben."

Aufreger erste rote Karte

Umso ärgerlicher war die rote Karte nach 38 Minuten gegen Florian Egerer, der den durchgestarteten Alaar Bakir am Trikot festgehalten und ihn dadurch zu Fall gebracht hatte. Schmitt sprach von einer "Kann-Entscheidung", weil "ein bis zwei Spieler noch hätten eingreifen können. Aber vielleicht hätte es Florian auch geschickter lösen können".

Einer, der in dieser Szene zumindest grob in der Nähe stand, war Christoph Hemlein, der sich massiv beim Schiedsrichter beschwerte und – ebenso wie Schmitt – mit Gelb verwarnt wurde. "Florian Egerer ist auf jeden Fall nicht letzter Mann. Wenn man ein Auge zudrückt, kann man da auch Gelb geben", meinte der 31-Jährige in der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Dass der SVM anschließend trotz Unterzahl durch einen von Luka Tankulic verwandelten Handelfmeter mit dem Pausenpfiff in Führung ging, war durchaus bemerkenswert und passte ins Bild eines starken Auftritts.

"Können stolz auf uns sein"

Mit Blick auf den Beginn der zweiten Halbzeit musste Schmitt dann allerdings doch etwas Kritik üben: "Das Gegentor fällt zu früh und zu billig", sagte der 53-Jährige über den Duisburger Ausgleich in Minute 48. Und als es nach 54 Minuten gegen René Guder, der Marvin Knoll per Grätsche zu Fall gebracht hatte, die zweite rote Karte an diesem Abend gab und Meppen fortan nur noch zu Neunt war, schien das Spiel bereits gelaufen. Doch der SVM ließ sich nicht vom Weg abbringen und verteidigte mit viel Leidenschaft. Erst kurz vor Schluss gelang dem MSV der Siegtreffer (80.).

Von Enttäuschung nach der erneuten Niederlage war angesichts der Umstände aber keine Spur: "Es war ein überragendes Spiel von uns. Wir haben bis zum Ende gekämpft", befand Hemlein. "Ich finde, wir können stolz auf uns sein." Auch die Fans sahen das so und feierten die Mannschaft trotz der Niederlage. Ohne die beiden Platzverweise "bin ich sicher, dass das Spiel anders ausgeht", so der 31-Jährige. Und auch Schmitt meinte, dass es bereits in einfacher Unterzahl "ganz schwer" für den MSV geworden wäre. "Die Jungs haben sich reingebissen und gekämpft. Das war eine starke Mannschaftsleistung", stellte der gebürtige Sachse fest und versprühte trotz der vierten Pleite und dem siebten sieglosen Spiel in Folge jede Menge Optimismus: "Es ist eine Frage der Zeit, bis wir den Bock umstoßen. Wir werden wieder aufstehen."

Jetzt wartet Magdeburg

Einfacher werden die Aufgaben allerdings nicht: Am kommenden Samstag geht es zum Tabellenführer nach Magdeburg. Wer bis dahin aus der Quarantäne zurückkehren wird, ist offen. Egerer und Guder werden definitiv fehlen, sodass das ohnehin schon dezimierte Aufgebot weiter schrumpfen könnte. "Wir werden ein gutes Team haben und alles zusammenkratzen, was wir haben", gab sich Schmitt kämpferisch. Mit einer ähnlich couragierten Leistung wie am Montagabend scheint mindestens ein Punktgewinn durchaus möglich – zumal der FCM seit zwei Spielen auf einen Sieg wartet.

   

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