Dynamos glücklicher Punkt in Verl: "Ergebnis das Beste am Tag"
Mit einem schmeichelhaften 0:0 gegen den SC Verl hat Dynamo Dresden die Tabellenführung verteidigt. Mann des Spiels war Schlussmann Kevin Broll, der gleich mehrfach mit starken Paraden Gegentreffer verhindert hatte. Neben einem Sonderlob von Trainer Alexander Schmidt gab es auch eine Erklärung für den schwachen Auftritt der Sachsen.
Geistige Frische hat gefehlt
Bei wem sich Dynamo Dresden nach dem 0:0 beim SC Verl zu bedanken hatte, wusste natürlich auch Trainer Alexander Schmidt. "Er hat seine Klasse mehrfach unter Beweis gestellt – Sonderlob für ihn", sagte er Richtung Schlussmann Kevin Broll. Der "herausragende" 25-Jährige habe "zwei wirklich gute Chancen" der Hausherren "brutal rausgeholt". Immer wieder stand der Torhüter im Mittelpunkt und verhinderte nach zwei Siegen die erste Niederlage im dritten Spiel unter dem neuen Trainer. Die Sachsen waren mit dem Unentschieden in Paderborn, wo das Spiel aufgrund des zu schwachen Flutlichts in Verl ausgetragen werden musste, gut bedient. "Der Punkt kann in der Endabrechnung noch Gold Wert sein", meinte der Coach. Zwei Punkte beträgt der Vorsprung auf Relegationsrang drei.
Dass es gegen den starken Aufsteiger nicht zu mehr reichte, habe vor allem an einem Grund gelegen: "Ich muss der Mannschaft ein Kompliment aussprechen, sie hat alles reingeworfen. Aber letztlich hat die geistige Frische gefehlt." Nach der coronabedingten Pause war es das vierte Spiel binnen zehn Tagen. "Wir haben die zweite Englische Woche, mussten viel reisen. Da spielt der Kopf eine große Rolle", erklärte Broll bei "MagentaSport".
Abwehrchef Mai nicht ersetzt
Doch allen war klar, dass die Mannschaft trotz schwerer Beine besser spielen kann. "Es war ein sehr zerfahrenes Spiel von uns. Die ersten zehn Minuten wussten unsere Jungs nicht, was hier los ist", meinte Broll. "Mehr als zwei Chancen im ersten Durchgang haben wir aber auch nicht gemacht. Der letzte Pass, die letzte Qualität nach vorn hat uns gefehlt. Da schießt du auch kein Tor", sagte der gebürtige Mannheimer.
Auch die Abwesenheit von "Mentalitätsmonster" (Broll) Sebastian Mai war eine Schwächung, die zu einer anfälligen Defensive führte. Der Abwehrchef leidet unter Knieprobleme und saß nur auf der Tribüne. Er sei ein "wichtiger Spieler für uns, hat eine top Mentalität und stabilisiert die Abwehr", sagte Schmidt. "Aber wir brauchen nicht nach Ausreden suchen, wir haben einen großen Kader und ich erwarte von jedem Spieler, dass er die Leistung abruft. Das haben sie auch schon gezeigt", nahm der Trainer die anderen Profis in die Pflicht. Nach dem ernüchternden Abend sei das Ergebnis "mit das Beste am heutigen Tag für uns, weil wir mit dem Spiel nicht zufrieden sein können". Es gelt nun, sich "zu sammeln" und "gut zu regenerieren", um im anspruchsvollen Restprogramm gegen Köln, Türkgücü und Wiesbaden den Aufstieg perfekt zu machen.