Dynamo "total unzufrieden": Dennoch Job-Garantie für Anfang

Nach dem letzten Drittliga-Spiel des Jahres könnte die Stimmung bei Dynamo Dresden schlechter kaum sein. Durch das 0:0 zu Hause gegen den FSV Zwickau gab es die nächste Enttäuschung und den nächsten Rückschlag im Aufstiegsrennen. Dennoch wurde Trainer Markus Anfang erneut eine Job-Garantie ausgesprochen.

"Ich bin auch enttäuscht"

Als die Dynamo-Spieler den Weg zum K-Block antraten, hauten ihnen die Fans die Pfiffe nur so um die Ohren. Die Stimmung war aufgeladen und extrem negativ. Teile der Mannschaft hielten es auch nicht lange aus und gingen schnell Richtung Kabine an. Nach dem sechsten Spiel in Folge ohne Sieg und nur drei Punkten ist die Laune in Elbflorenz aktuell abstiegsreif.

Auch Trainer Markus Anfang war im Interview mit der "Telekom" mächtig angefressen und gab sich sehr schmallippig. "Es hat gefehlt, dass wir ein Tor geschossen haben", lautete die Analyse des 48-Jährigen auf die Frage, wie es zum erneut sieglosen Spiel kam. Die vielen Pfiffe der Anhänger konnte er nachvollziehen: "Ich bin auch enttäuscht, will auch gewinnen."

"Wir machen mit Markus Anfang weiter"

Doch das tut Dynamo seit Wochen nicht, liegt als Neunter schon acht Punkte hinter dem Relegationsrang. Ist die Konkurrenz des TSV 1860 München am Montag erfolgreich, könnte der Rückstand zur Winterpause neun Punkte betragen. "Du musst solche Spiele für dich entscheiden. Das machen die Mannschaften, die oben stehen. Wir nicht." Und deshalb hinkt der Absteiger den eigenen Ansprüchen und Erwartungen mächtig hinterher.

Was automatisch wieder die Frage aufwirft, was aus dem Coach wird. "Ich rede nichts schön, wir sind total unzufrieden", sagte Ralf Becker, Geschäftsführer Sport der Sachsen, bei "MagentaSport". Der Vereine habe einen "sehr guten Trainer". Deshalb gab es eine Jobgarantie. "Wir machen mit Markus Anfang weiter", sagte der 52-Jährige und stärkte dem angezählten Fußballlehrer erneut den Rücken. Fraglich jedoch, was passiert, sollte auch das Achtelfinale im Landespokal am Mittwoch bei Oberligist Plauen verloren werden. Der Fußball ist bekanntlich schnelllebig.

Keinen Elfmeter bekommen

Doch es läuft darauf hinaus, dass Anfang die lange Winterpause nutzen darf, um herauszufinden, wie es im neuen Jahr endlich besser läuft. "Es war nicht so, dass wir tatenlos waren", sagte er und zählte auf, welche Änderungen im Laufe der Saison schon vorgenommen wurden: zuletzt eine Doppelspitze mit Stefan Kutschke und Manuel Schäffler, Dreier- oder Viererkette in der Defensive und auch der Torwart-Tausch. Der erwünschte Effekt blieb aus.

"Man merkt, dass Leichtigkeit und Ruhe fehlen, was auch den Ergebnissen geschuldet ist", meinte Becker. "Es fehlt noch der letzte Punch im letzten Drittel oder im Sechzehner, das Tor zu machen", versuchte sich Akaki Gogia, der beste Dynamo, an einer Erklärung. "Auch das Glück ist nicht auf unserer Seite." So hätte es nach 62 Minuten einen Elfmeter geben können, nachdem Hauptmann zu Fall gebracht wurde. "Ich habe mir die Szene angeschaut. Das war ein klarer Elfmeter. Das war mit Mannheim, Freiburg und jetzt der vierte oder fünfte Elfmeter, den wir nicht bekommen haben", schimpfte Anfang.

Drei neue Verletzte

Verschwiegen werden darf aber auch nicht, dass Gogia den Ball im Strafraum an die Hände bekam (75.). Auch da blieb der Pfiff für die Gäste aus. Und letztlich wäre es aus Dresdner Sicht auch zu einfach, es am Schiedsrichter festzumachen. "Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir uns an die eigene Nase fassen müssen und nicht auf andere, sondern uns zeigen müssen", so Anfang, der mit Kyu-hyun Park, Kevin Ehlers und Christian Conteh drei weitere verletzte Spieler zu beklagen hat. Dabei war die Verletztenliste schon vor der Partie groß und umfasste acht Spieler. Es passt derzeit ins Bild von Dynamo

   
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