Dynamo-Serie gerissen: "Hast du verloren, ist alles schlecht"

Die Erfolgsserie von Dynamo Dresden ist gerissen. Erstmals seit zwei Monaten musste sich die Sachsen beim 1:2 gegen den 1. FC Saarbrücken wieder geschlagen geben. Dennoch war Trainer Markus Anfang mit der Darbietung seiner Mannschaft einverstanden, die aus seiner Sicht einen Punkt verdient gehabt hätte. Auch den Kritikern nahm er etwas Wind aus den Segeln.

"Es ist enttäuschend"

Vor der Partie hatte Kapitän Tim Knipping die nicht so positive Grundstimmung im Umfeld des Klubs kritisch angemerkt. Nach der Partie gegen die Saarländer ist klar, dass die Laune der Fans nicht besser geworden ist. Dabei sah Trainer Markus Anfang bei "MagentaSport" keinen Grund dazu. "Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft absolut einverstanden." Vor allem die ersten 20 Minuten des Spiels habe Dynamo "fast nur in der gegnerischen Hälfte verbracht". Gleich vier gute Chancen zählte der 48-Jährige in Halbzeit eins für seine Mannschaft. Aus "keiner Aktion" heraus hätte es dann den Elfmeter gegen seine Mannschaft gegeben. Luca Kerber wurde im Strafraum von Max Kulke getroffen. Die Chance vom Punkt ließ sich Julian Günther-Schmidt nicht nehmen, brachte den FCS in Führung (34.). "Das war der einzige Schuss aufs Tor", betonte Anfang. Die Gäste waren aus Sicht des Fußballlehrers nicht die bessere, aber effizientere Mannschaft.

Dass die SGD lebt, zeigte sie nicht zuletzt beim Sieg gegen den VfL Osnabrück (3:2 nach 0:2), sondern auch früh im zweiten Durchgang. Nach einem vermeintlichen Handspiel von Bjarne Thoelke gab es auch für die Hausherren die Chance, aus elf Metern zu treffen. Im ersten Versuch scheiterte Ahmet Arslan noch an Daniel Batz, versenkte den Ball im zweiten Anlauf aber im leeren Tor zum 1:1 (51.). Doch die Freude hielt nicht lange an: "Der zweite Schuss auf unser Tor ist auch drin", so Anfang angefressen. Justin Steinkötter erzielte nach 63 Minuten den entscheidenden Treffer.

In der Folge war Dynamo lange planlos, konnte sich mit der Brechstange aber noch drei sehr gute Möglichkeiten erspielen. Erst köpfte Knipping an die Latte, dann wurde ein Schuss von Patrick Weihrauch von Thoelke auf der Linie gerettet (90.+1). Mit der letzten Aktion köpfte der bei einem Freistoß mit nach vorn gelaufene Schlussmann Stefan Drljaca knapp neben das Tor (90.+5). "Es ist enttäuschend. Man ist so nah dran. Wir hatten drei Schüsse aufs Tor, das ist einfach bitter. Aber es hilft nichts, wir müssen weiter arbeiten", so der Kapitän.

"Ein ordentliches Spiel gemacht"

Diese Situationen hätten gezeigt, dass das "gewisse Quäntchen Glück" fehlt, die Mannschaft sich dieses wieder erarbeiten müsse. "Aber es war kein Spieler auf dem Platz, der nicht wollte und nicht alles bis zum Schluss gegeben hat. Saarbrücken ist eine gute Mannschaft, die Ambitionen hat aufzusteigen. Das ist kein Selbstläufer." Auch Knipping meinte, die SGD habe "ein ordentliches Spiel gemacht. Aber die letzten Pässe, die letzte Aktion zum Tor hat gefehlt. Da müssen wir konsequenter spielen".

Dass die Unruhe nach nur einem Sieg aus fünf Begegnungen und dem Ende der Ungeschlagen-Serie nun wieder zunehmen wird, ahnt sicherlich auch der Coach, der die Situation aber entspannter sieht. "Ich weiß, wir werden immer nur nach Ergebnissen bewertet. Hast du gewonnen, ist alles toll. Hast du verloren, ist alles schlecht. Aber das machen wir nicht", so der gebürtige Kölner.

"Wir beurteilen, was die Jungs abgeliefert haben. Wir waren die bessere Mannschaft und hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt." Es habe auch schon Spiele gegeben, in denen Dresden als schlechtere Mannschaft gepunktet hatte. Es gleiche sich alles aus. "Wir sollten nicht jammern", stattdessen eine gute Trainingswoche hinlegen und im kommenden Spiel bei Waldhof Mannheim die Punkte holen. Die wären auch nötig, wenn die Schwarz-Gelben den Abstand zu den Aufstiegsrängen nicht zu groß werden lassen wollen. Auf Platz sieben stehend, hat der Absteiger drei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz und schon acht auf Rang zwei, sogar zehn sind es zu Spitzenreiter Elversberg.

   

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