Dynamo: Glöckner wohl aus dem Rennen, Anfang vor Unterschrift
Endgültig abgeschlossen ist die Trainersuche bei Dynamo Dresden zwar noch nicht, es zeichnet sich aber immer klarer ab, dass Markus Anfang künftig an der Seitenlinie stehen wird. Schon am heutigen Dienstag könnte Klarheit herrschen.
Vertrag mit Anfang offenbar ausgehandelt
Zwei Wochen ist der Abstieg von Dynamo Dresden in die 3. Liga nun her, in Kürze wird mit dem neuen Cheftrainer die wichtigste Personalie für die kommende Saison geklärt sein. Laut der "Bild" soll sich Sportchef Ralf Becker über Pfingsten mit Uwe Rösler (zuletzt Fortuna Düsseldorf) getroffen, ihm aber wegen fehlender Drittliga-Erfahrung abgesagt haben. Und auch Ex-Waldhof-Coach Patrick Glöckner, der zuletzt noch hoch im Kurs stand, ist wohl aus dem Rennen. Jedenfalls soll der Kontakt laut der Zeitung "derzeit auf Eis" liegen.
Es läuft somit alles auf Markus Anfang hinaus, dessen Name am Freitag erstmals mit Dynamo in Verbindung gebracht worden war. Zu diesem Zeitpunkt hatte der 47-Jährige die Verantwortlichen bereits überzeugt, sodass am heutigen Dienstag alles klar sein könnte. Dem "Kicker" zufolge soll der Vertrag zwischen den Sachsen und dem gebürtigen Kölner längst ausgehandelt sein. Nur das grüne Licht des Aufsichtsrates fehlt offenbar noch.
Kiel in die 2. Liga geführt
Dass Anfang sehr wahrscheinlich neuer Trainer wird und damit Guerino Capretti beerbt, dürfte auch daran liegen, dass er bereits Erfahrung darin hat, mit einer Mannschaft in die 2. Liga aufzusteigen: 2017 führte er Holstein Kiel ins Bundesliga-Unterhaus und ein Jahr später sogar fast in die Beletage, wären die Störche in der Relegation nicht am VfL Wolfsburg gescheitert. Auch Becker war damals bei der KSV Holstein tätig. Man kennt sich also. In Köln (2018-2019) und Darmstadt (2020-2021) leistete der Fußballehrer anschließend ebenfalls gute Arbeit.
Was dem 47-Jährigen aber weiterhin ganz erheblich nachhängt, ist der Impfpass-Skandal aus dem vergangenen Jahr, woraufhin er als Trainer des SV Werder Bremen zurückgetreten war. Das Bremer Amtsgericht verurteilte ihn anschließend zu einer Geldstrafe von 36.000 Euro, zudem wurde er vom DFB mit einer einjährigen Sperre belegt. Diese gilt bis zum 20. November 2022, wird ab dem 10. Juni aber zur Bewährung ausgesetzt. Gerade rechtzeitig, um am 16. Juni beim Trainingsauftakt in Dresden auf dem Platz stehen zu können. Es wäre eine zweite Chance für den 47-Jährigen, der sich im März reumütig gezeigt und entschuldigt hatte.