Dynamo Dresden: Sportchef Becker will "die Zügel anziehen"

Angesichts von Tabellenplatz neun und schon zehn Punkten Rückstand auf einen direkten Aufstiegsplatz läuft Dynamo Dresden seinen Ansprüchen derzeit deutlich hinterher. Im neuen Jahr will Sportchef Ralf Becker daher "die Zügel anziehen", wie er am Samstag im Rahmen der Mitgliederversammlung ankündigte.

"Viele Dinge sind nicht aufgegangen"

Nein, schönreden wollte Becker die aktuelle Lage nicht: "17 Spiele, 23 Punkte, Platz neun – wir sind mit dieser Bilanz der bisherigen Saison natürlich nicht zufrieden." Nach dem Pokalspiel gegen Plauen "haben wir für zwei Tage mit dem Trainerstab zusammengesessen und die bisherige Saison analysiert sowie über jeden einzelnen Spieler gesprochen", berichtet der 52-Jährige.

Die Erkenntnis: "Man muss klar sagen, dass die Mannschaft im letzten Drittel der Hinrunde die Aufgabe nicht erfüllt hat und dass fast kein einziger Spieler das abgerufen hat, was wir von ihm erwarten", wird Becker in der "Sächsischen Zeitung" zitiert. Zwar seien die Verantwortlichen "zu 100 Prozent" von der Mannschaft und Trainer Markus Anfang überzeugt, "aber viele Dinge sind nicht aufgegangen. Wir werden die Zügel anziehen und arbeiten intensiv daran, das zu verbessern". Unter anderem soll die Erwartungshaltung an die Spieler anders artikuliert werden, dazu sollen Privilegien entfallen und keine Kompromisse mehr gemacht werden. "In der Kabine müssen einige Dinge im Idealfall selber geregelt werden. Da haben wir Probleme, deshalb regulieren wir jetzt nach."

Mehrere Maßnahmen

Bereits zuletzt war bekanntgeworden, dass Dynamo ab dem Trainingsauftakt am 9. Dezember den Acht-Stunden Tag einführt. Demnach müssen die Spieler künftig zwei Stunden vor dem Training und zwei danach auf dem Gelände bleiben, auch ein gemeinsames Mittagessen ist verpflichtend. Darüber hinaus sollen Handys zu bestimmten Zeiten und vor allem während der unmittelbaren Spielvorbereitung in Zukunft tabu sein. Auch um die eigene Ausrüstung muss sich jeder Spieler ab sofort selbst kümmern. Bisher bekamen die Kicker ihre Sporttaschen mit Trainingsklamotten und Fußballschuhen gepackt. Zudem bleibt der Wellness-Bereich vorerst dicht und soll nur noch unmittelbar nach den Spielen zu Regenerationszwecken nutzbar sein.

Sollte der Aufstieg in dieser Saison aufgrund des großen Rückstands nicht mehr gelingen, soll die Rückkehr in die 2. Liga in der kommenden Serie erfolgen. "Wir müssen spätestens in der Saison 2024/25 in der 2. Bundesliga spielen. Das ist mein Auftrag, daran lasse ich mich messen, werde vorher aber nicht davonlaufen", antwortete Becker auf eine Frage, ob er Konsequenzen ziehen würde, falls am Ende der Saison der Nicht-Aufstieg zu Buche stehen sollte. Noch sind 21 Spielen zu absolvieren, um den eigenen Ansprüchen doch noch gerecht zu werden.

   
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