Dynamo Dresden: Mit Herz und Leidenschaft zur Überraschung

Was war das? Nach einem Jahr Abstinenz feierte die SG Dynamo Dresden am Montagabend eine Rückkehr nach Maß im DFB-Pokal. Mit 2:1 (2:0) schlugen die Sachsen, die auch in der 3. Liga einen guten Saisonstart auf den Rasen zauberten, den haushohen Favoriten FC Schalke 04. Das Stadion in Dresden verwandelte sich in ein Tollhaus. Keinen der knapp 30.000 Zuschauer hielt es noch auf seinen Sitzen. Als Benjamin Kirsten auch den letzten Schalker Torschussversuch in der Nachspielzeit vereitelte, war die Pokal-Sensation gelungen. Die Mannschaft von Trainer Stefan Böger war dem vor dem Anpfiff scheinbar übermächtigen Kontrahenten in allen Belangen gleichwertig, wenn nicht sogar überlegen. Mit mannschaftlicher Geschlossenheit, die seines gleichen sucht, mit Herz und Leidenschaft konnten die Schwarz-Gelben die Königsblauen besiegen. Nach 24 Spielminuten war es Justin Eilers, der Schalkes Ralf Fährmann in die falsche Ecke schickte. Mit dem souverän verwandelten Foulelfmeter ging die Sportgemeinschaft in Führung und verdient sich bis zum Pausenpfiff tosenden Beifall von den Rängen.

Vize-Kapitän Marco Hartmann wird auf Händen getragen

Mit dem ersten Konter nach dem Wiederanpfiff sorgten die Hausherren für eine erste Vorentscheidung in der Partie. Nach dem Dürholz sich schön auf der linken Angriffsseite durchsetzen konnte, verpasste Stefaniak in der Mitte noch den Torschuss. Auf der anderen Strafraumseite stand aber Nils Teixeira goldrichtig und vollendete mit einem straffen Schuss in die lange Ecke unhaltbar zum 2:0. Schalke 04 probierte in der Folge Zeit alles, doch Dynamo Dresden hatte wiederum immer eine Antwort parat, bzw. ein „Bein dazwischen“. Der Sieg gegen Schalke ist ein Verdienst der gesamten Mannschaft. Ob Startelf oder Einwechselspieler – jeder hat sich für diesen Erfolg im Schwarz-Gelben Dress eingebracht. Nach dem Spiel kannte der Jubel natürlich keine Grenzen. Die ganze Mannschaft ließ sich im K-Block, dem Dresdner Stimmungsblock, mit einer Uffta feiern. In der Sekunde des Sieges dachte die Mannschaft aber auch an ihren verletzten Vize-Kapitän Marco Hartmann. Er wurde nach dem Spiel auf Händen über den Rasen getragen. Auch das ist ein klares Zeichen nach außen: Wir in Dresden sind eine Mannschaft! Dennoch wird keiner in der sächsischen Landeshauptstadt die Bodenhaftung verlieren. Die heutige Zeit ist schnelllebig und viel Zeit zum ausgelassenen Jubel bleibt nicht. Schon am kommenden Samstag steht mit dem Ostduell in Erfurt der nächste Knaller der Böger-Elf bevor. Bleiben die Spieler weiterhin so bodenständig, ist im weiteren Saisonverlauf einiges für die Dresdner möglich.

FOTO: Jens Liebsch

   

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