Dynamo Dresden: Herrmann feiert Comeback nach 497 Tagen

Wegen eines Knorpelschadens war lange nicht klar, ob Luca Herrmann seine fußballerische Karriere fortsetzen kann. Doch der Mittelfeldspieler der SG Dynamo Dresden gab nicht auf – und kehrte nach fast 500 Tagen am vergangenen Wochenende auf den Rasen zurück. Emotionen waren garantiert, denn ausgerechnet bei seinem Jugendklub feierte Herrmann das Comeback.

"Es war ein bisschen emotional"

Über 5.500 Zuschauer applaudierten, als Luca Herrmann in der Nachspielzeit beim 1:1-Remis zwischen Dresden und Freiburg II im Dreisamstadion eingewechselt wurde. Ein kleiner Fanblock auf der Haupttribüne sprang sogar auf, als der 24-Jährige seine ersten Ballkontakte hatte. So beschreibt die "Sächsische Zeitung" das erfreuliche Comeback des Mittelfeldspielers. "Ich habe hier noch ein paar Leute. Familie, Bekannte und Freunde – alle waren heute da. Das freut mich natürlich", erklärte der 24-Jährige, der als gebürtiger Freiburger ausgerechnet bei der U23-Mannschaft im Breisgau auf den Rasen zurückkehrte. Sechs Jahre lang war Herrmann beim SCF ausgebildet worden, spielte vier weitere Spielzeiten für die Zweitvertretung. "Es war ein bisschen emotional", gestand Herrmann daher auch ein.

Nach 497 Tagen im Lazarett hatte Herrmann erstmals wieder das Grün unter den Füßen. Ein Knorpelschaden war dafür verantwortlich, dass der 24-Jährige seit Dezember 2021 keine Partie mehr bestreiten konnte. "Ich habe mir gesagt, dass ich alles dafür geben werde, weiterhin Fußball spielen zu können", berichtete Herrmann über seine Leidenszeit. Aufgeben war nie eine Option: "Ich bin noch sehr jung. Es war eine große Verletzung, die etwas komplizierter ist. Für mich war klar, dass ich weiter Fußball spiele." So kämpfte sich Herrmann zurück – und genoss am vergangenen Samstag die "geile Auswärtsfahrt" zu seinem Jugendklub.

Trainer und Mitspieler freuen sich

Über die Rückkehr des 24-Jährigen freuen sich auch Trainer und Mitspieler. "Luca ist natürlich noch nicht bei 100 Prozent. Aber heute ist ein toller Tag für ihn und auch für uns. Wir haben ihm die Minuten gegeben", erklärte Markus Anfang, dass die Einwechslung wichtig war. Herrmann habe in der Nachspielzeit durchaus für Ruhe im Dresdner Spiel gesorgt. Auch Kapitän Tim Knipping, der selbst schon schwere Verletzungen in seiner Karriere erlitten hatte, pflichtete seinem Coach bei. "Es ist wahrscheinlich die schönste Geschichte neben dem Spiel", so der Abwehrchef. "Der Junge war eineinhalb Jahre raus, hatte so viele Rückschläge, stand kurz vor dem Karriereende. Das macht schon sehr viel mit einem Spieler – vor allem im Kopf."

Nun kann sich Herrmann in aller Ruhe für weitere Einsätze empfehlen. Nach seinem Wechsel von Freiburg nach Dresden kam er bereits zu zehn Zweitliga-Einsätzen in der vergangenen Saison. Eine Vorlage war ihm beim 1:1-Remis gegen den Hamburger SV gelungen, weil Knipping einen Eckball des 24-Jährigen per Kopf verwertete. Möglicherweise kann Herrmann in der neuen Saison wieder im Unterhaus antreten. Denn die nächsten Ziele nach dem Comeback scheinen schon klar zu sein: "Wenn wir am Ende aufsteigen, dann ist es traumhaft. Dann ist es super."

 

   

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