Siege für Hansa und BTSV – MSV gleicht spät aus
Spitzenreiter MSV Duisburg holte sich am Samstagnachmittag gegen aufstrebende Kickers aus Würzburg ein sehr spätes 1:1, während Eintracht Braunschweig durch einen 2:1-Sieg über Großaspach bis auf einen Punkt heranrückt. Chemnitz kassierte beim 0:2 in Kaiserslautern die vierte Pleite in Folge, Magdeburg durfte beim Hoßmang-Debüt gegen Köln jubeln (2:0). Hansa Rostock rückt durch ein 1:0 in München oben ran, Münster und Ingolstadt trennen sich torlos.
1860 0:1 Rostock: Hansa bezwingt zahme Löwen
Im heimlichen Spitzenspiel des 32. Spieltags entwickelte sich eine höchst intensive Partie mit vielen Zweikämpfen, aber dafür wenig Tormöglichkeiten. Eine Flanke von Opoku in der 21. Minute war die erste Szene, in der ein Ball nur knapp am Gehäuse eines Teams vorbeiflog. Zwei Minuten später war es wieder der Hansa-Stürmer, der das lange Eck des Löwen-Tores nur knapp verfehlte (23.). Die Löwen meldeten sich kurz darauf ebenfalls in der Offensive an. Gebhart hatte das Auge für den freien Lex, der aus 13 Metern aufs Tor zog, Riedel blockte die Kugel jedoch noch ins Toraus (26.). Wenige Minuten später musste Markus Kolke einen Freistoß von Bekiroglu aus 25 Metern parieren (32.). Ein Treffer wollte vor der Pause Hüben wie Drüben nicht mehr fallen.
Nach Wiederanpfiff drohte die Partie wieder ein wenig zu verflachen. Nur mit einem Distanzschuss von Bülow näherte sich dem Kogge mal an (55.). Nach einer Stunde war der erste Treffer aber doch fällig. Granatowski ging auf der rechten Seite energisch in den Sprint und legte von der Grundlinie zurück in die Mitte. Breier kam angestürmt und hatte keine Mühe, das Leder vorbei an Hiller ins Tor zu schieben (60.). Das Tor tat den Gästen merklich gut. Breier scheiterte am stark reagierenden Hiller (70.), nach einer Ecke musste der Schlussmann auch noch gegen den Kopfball von Sonnenberg parieren (73.). Die beste Chance zum Ausgleich ergab sich für die Löwen zehn Minuten vor dem Ende. Owusu zog von der Strafraumkante aufs lange Eck, allerdings auch knapp am Pfosten vorbei (81.). Hansa brachte den knappen, aber verdienten Sieg am Ende über die Zeit, da die Löwen in der zweiten Hälfte kaum Torgefahr entwickelten. In der Tabelle ist Hansa nun Vierter, 1860 rutscht auf Platz acht ab.
Magdeburg 2:0 Köln: FCM siegt nach Wollitz-Entlassung
Nach dem Trainerwechsel unter der Woche wäre es für den 1. FC Magdeburg beinahe schon wieder früh nach hinten los gegangen. Während Behrens in der 18. Minute in höchster Not gegen Kreyer klären konnte, musste der Schlussmann nur zwei Minuten später einen Steilpass auf Kreyer ablaufen (20.). Aufgrund einer Schläfrigkeit in der eigenen Hälfte ging stattdessen aber der Zweitliga-Absteiger in Führung. Nach einer Flanke von Kvesic an den ersten Pfosten wurde Costly sträflich alleine gelassen und konnte das Leder mit dem Außenrist im Tor unterbringen (29.). Der Treffer tat den Blau-Weißen sichtlich gut, traten sie doch nun selbstbewusster und mit anderer Körpersprache auf. In der Schlussminute der ersten Hälfte wäre die Viktoria beinahe zum etwas überraschenden Ausgleich gekommen. Wunderlichs Hereingabe von der Außenbahn rauschte gleich an mehreren Spielern vorbei und fand so nicht den gesuchten Zielspieler (45.).
Trotz Führung und spielerisch ordentlichem Auftritt gelang es dem FCM auch gegen Köln nicht, in großer Zahl Torchancen zu erspielen. Einzig ein Abschluss von Bertram kam in der ersten Viertelstunde nach dem Wiederanpfiff mal in Richtung Tor (52.). Wie aus dem Nichts bekamen die Gäste ihre Chance zum Ausgleich. Preißinger verschätzte sich bei einer Flanke, sodass der Ball zu Kreyer durchrutschen konnte. Dessen wuchtigen Schuss aus neun Metern parierte Behrens sehenswert (67.). Der FCM brauchte bis zur 78. Minute, ehe es wieder gefährlich wurde. Eine Preißinger-Flanke von der Grundlinie verpasste Beck im Zentrum nur um wenige Zentimeter. Magdeburg suchte sein Heil auf dem Weg zum zweiten Tor, doch erneut blieben die Torchancen aus. Erst in der Schlussminute sorgte Anthony Roczen mit dem 2:0 für die Entscheidung zugunsten des FCM – und für große Erleichterung. Vorerst hat Magdeburg nun vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze.
Duisburg 1:1 Würzburg: MSV gleicht in der Nachspielzeit aus
Der Ligaprimus aus Duisburg übernahm gegen die Würzburger Kickers schon von Beginn an das Heft des Handelns. Die erste Chance des Spiels ergab sich durch einen Distanzschuss von Baumann aber für die Gäste. Aus 15 Metern zielte der Offensivmann rechts am Tor vorbei (21.). Bei den Meiderichern sorgte vor allem die Auswechslung von Moritz Stoppelkamp mit einer Oberschenkelverletzung für einen Bruch in der Partie (28.). Die beste Chance der ersten Hälfte gehörte entsprechend auch den Gästen. Schuppans Flanke landete auf dem Kopf von Hoffmann, der aber an Weinkauf scheiterte (36.). Kurz vor der Pause gingen die Kickers vermeintlich in Führung, doch nach einem Handspiel im Vorfeld entschied das Schiedsrichtergespann gegen einen Treffer (44.). Der fiel dann kurz darauf. Ein Freistoß von der linken Seite landete perfekt bei Hansen, der das Leder per Kopf wunderbar im langen Eck unterbrachte (45.).
Von den Zebras kam in der zweiten Hälfte offensiv beinahe nichts mehr, auch die Kickers setzten sich kaum einmal gefährlich in Szene. Diese Lethargie sorgte dafür, dass der MSV die Gäste immer mehr in die eigene Hälfte drückte, ohne auch nur einen einzigen gefährlichen Abschluss zu kreieren. Die einzige Ausgleichschance hatte Ben Balla in der 82. Minute, als ihm am zweiten Pfosten nur wenige Zentimeter bei einer Hereingabe fehlten. Als der Sieg der Würzburger eigentlich schon über die Zeit gebracht war, kamen die Meidericher noch einmal zurück. Sinan Karweina sorgte mit seinem Tor in der Nachspielzeit für einen verdienten, ob es Zeitpunkts aber glücklichen Ausgleich. Duisburg bleibt Tabellenführer, Würzburg Fünfter.
Braunschweig 2:1 Großaspach: BTSV mit Arbeitssieg
Gegen das Kellerkind aus Großaspach setzte die Braunschweiger Eintracht ihren Positivtrend der laufenden Woche fort. Als Ken Gipson für die SGS eigentlich nur klären wollte, setzte er unfreiwillig Nick Proschwitz in Szene. Der Stürmer legte das Leder noch einmal nach rechts auf Kobylanski ab, der nur noch den Fuß hinhalten musste (18.). Die SGS spielte eigentlich ordentlich mit, konnte sich aber wieder einmal nicht mit etwas Zählbarem belohnen. Dagegen hätte Torschütze Kobylanski nach einer halben Stunde zwingend auf 2:0 stellen müssen, scheiterte aber aus sieben Metern frei vor Reule (30.). Der erste echte Abschluss der Aspacher kam von Martinovic in der 35. Minute, allerdings konnte Engelhardt mühelos aufnehmen. Somit blieb es bei der verdienten Pausenführung für den BTSV.
Nach der Pause bekam die SGS ihre erste große Chance zum Ausgleich. Meier wurde auf dem Flügel nicht angegriffen und flankte in die Box. Von Kobylanski abgefälscht wurde die Flanke extrem gefährlich, doch Engelhardt konnte gerade so zur Ecke klären (51.). Braunschweig verwaltete die Führung und machte in der Offensive nicht mehr als unbedingt notwendig. Bezeichnend für die Leistung der Gäste stand wohl die Szene in der 73. Minute, als Martinovic völlig frei im Strafraum an das Leder kam, jedoch seine Direktabnahme kläglich weit über das Tor setzte (73.). Als der BTSV das Spiel beinahe gänzlich zum Stillstand gebracht hatte, schlug die SGS doch zu und belohnte sich für ihr Engagement. Nachdem Krasniqi noch das Aluminium getroffen hatte, flankte Sverko den zweiten Ball an den ersten Pfosten, wo Brünker per Kopf zum Ausgleich einnetzte (79.). Mit einem Mal schaltete der BTSV wieder zwei Gänge hoch. Kammerbauer scheiterte zunächst aus spitzem Winkel an Reule (85.), doch eine Minute später holten sich die Niedersachsen ihre Führung zurück. Biankadis Einzelleistung auf dem Flügel brachte eine Flanke in die Mitte, wo Reule das Leder verfehlte und Pourie aus drei Metern nur noch zum Siegtreffer einschieben musste (87.). Durch den Sieg rückt Braunschweig in der Tabelle auf Rang zwei vor und liegt nur noch einen Punkt hinter Duisburg.
Münster 0:0 Ingolstadt: Viele Chancen, keine Tore
Im Preußenstadion gab es für beide agierenden Teams keinen Zweifel daran, dass mit Blick auf die eigenen Saisonziele nur ein Sieg weiterhilft. Während Schnellbacher für die Preußen nach drei Minuten geblockt wurde, traf Eckert-Ayensa nach einer Viertelstunde nur das Außennetz. Der erste echte Torschuss kam in der 20. Minute durch Erdogan zustande, stellte Buntic aber nicht vor große Probleme (20.). Spielerisch blieb der FCI das bessere Team, doch die Preußen blieben über Ballgewinne und lange Bälle immer in der Lage schnelle Konter zu spielen. Beide Teams erarbeiten sich kurz vor der Pause jeweils noch eine gute Chance. Eckert Ayensa drang in den Strafraum der Preußen ein, konnte sich aber nicht gegen Löhmannsröben durchsetzen, im Gegenzug konnte Buntic gegen Hoffmanns Schuss parieren (37.).
Nach der Pause spielten die Preußen wie verwandelt. Rodrigues verfehlte mit einem Distanzschuss nur haarscharf das Tor der Gäste (47.). Schauertes Flanke flog nur knapp links am Tor vorbei (49.) und Buntic musste nach einer Ecke in höchster Not auf der Linie klären (52.). Weiter ging es mit offenem Visier auf beiden Seiten. Zuerst vergab Kutschke aus zwölf Metern das eigentlich sichere 0:1 (55), das kurz darauf auch Schnellbacher liegen ließ, der nach einer Ecke aus drei Metern an Buntic scheiterte (59.). Wieder auf der Gegenseite kombinierten sich Kaya und Elva bis in den Sechzehner der Gastgeber, wo die Preußen Abwehr am Fünfmeterraum gerade noch klären konnte (66.). Insbesondere Kaya sorgte anschließend für viel Wirbel in der Abwehr der Gastgeber. Er war es auch, der nach einem Konter in der 82. Minute an Schulze Niehues scheiterte. Am Ende war der FCI näher am Siegtreffer, doch trotz vieler Chancen wollte kein Tor mehr fallen. Münster bleibt Drittletzter, Ingolstadt ist weiterhin Sechster mit einem Punkt Rückstand auf Rang 3.
Kaiserslautern 2:0 Chemnitz: Vierte CFC-Pleite in Folge
Auf dem Lauterer Betzenberg zeigten die beiden agierenden Mannschaften in den ersten 20 Minuten ein sehr zerfahrenes Spiel, bei dem keiner den ersten Fehler machen wollte. Der FCK hatte mehr Ballbesitz, etwas zwingender wirkte der CFC, wenngleich es nicht einen einzigen wirklichen Torschuss zu bestaunen gab. Das änderte sich in der 21. Minute. Zuerst scheiterte Hosiner mit einem Schuss aus spitzem Winkel an Grill, quasi im Gegenzug behielt Bakhat nach einem Ballgewinn die Übersicht und legte rechts auf die Seite zu Pick. Der Offensivmann schien selbst überrascht von seinen Freiheiten auf der Seite und Lupfte das Leder frei vor Jakubov über das Tor (22.). Mit zunehmender Spieldauer wurden auch die Strafraumszenen zahlreicher. Itter scheiterte mit einem Schuss aus spitzem Winkel an Grill (32.) und Thieles Pass auf Kühlwetter wurde gerade noch abgefangen (37.). Drei Minuten später brachte Zuck im Strafraum Itter zu Fall – es gab Strafstoß. Hosiner trat an, rutschte allerdings aus und schoss den Ball am Tor vorbei (40.). Somit ging es torlos in die Kabine.
Aus dieser kam die Heimelf deutlich besser heraus. Bakhat dribbelte durchs Mittelfeld und legte vor dem Strafraum ab für Pick, dessen Schuss aufs rechte Eck von Jakubov pariert wurde (49.). Bei der anschließenden Ecke köpfte Hercher das Leder freistehend aufs Tor, doch wieder reagierte Jakubov bärenstark und fischte die Kugel aus dem Toreck (50.). Der FCK drückte weiter, diesmal über Kühlwetter. Dessen Schuss ging zwar an Jakubov vorbei, allerdings auch am Tor der Gäste (53.). Die Führung holte sich entsprechend verdient der FCK. Kühlwetter setzte sich auf links gegen zwei Gegner durch und schaffte den Steckpass auf Röder. Der Stürmer brachte das Leder im Fallen irgendwie aufs lange Eck und konnte somit den chancenlosen Jakubov überwinden (66.). Der CFC hätte umgehend antworten könnten, doch Grill zeigte eine starke Parade gegen einen Bozic-Kopfball (68.). Der FCK blieb aber zweifelsohne die klar bessere Mannschaft. Zucks guter Pass in die Schnittstelle der Abwehr landete bei Starke, der den chancenlosen Jakubov erneut überwand (76.). Kurz darauf hätte es schon 3:0 stehen können, aber wieder konnte Jakubov gegen den freien Zuck einen Gegentreffer verhindern (78.). Die Himmelblauen ergaben sich ein wenig in ihr Schicksal, sodass der 2:0-Sieg der Pfälzer völlig in Ordnung ging.