Druck beim 1. FC Kaiserslautern zu groß? Sportchef widerspricht

Mit einem Marktwert von fast acht Millionen Euro verfügt der 1. FC Kaiserslautern laut "transfermarkt.de" nach Bayern II (18,4 Millionen Euro) und Dynamo Dresden (8,7) über den drittteuersten Kader der 3. Liga – und dennoch droht den Roten Teufeln der Abstieg. Ist der Druck möglicherweise zu groß? Sportchef Thomas Hengen widerspricht.

"Das war kein Abstiegskampf"

Keine Laufbereitschaft, zu wenig Einsatz, schwaches Zweikampfverhalten und kaum Torgefahr: Beim 0:1 in Magdeburg ließ der 1. FC Kaiserslautern am Samstag so ziemlich alles vermissen, worauf es im Abstiegskampf ankommt. Dabei hatte Cheftrainer Marco Antwerpen im Vorfeld noch betont, dass sich jeder der prekären Lage bewusst sei. Die gezeigte Leistung während der 90 Minuten war jedoch das komplette Gegenteil. Ist die Mannschaft vom Kopf her nicht bereit, den Existenzkampf anzunehmen? Oder ist der Druck, der auf den Schultern der Spieler lastet, schlicht zu groß? Immerhin blickt der FCK auf eine ruhmreiche Vergangenheit zurück, die mit einem Abstieg in die Regionalliga nachhaltig Schaden nehmen würde.

Doch dass hier der Hauptgrund für die ausbleibenden Ergebnisse zu finden ist, glaubt Hengen nicht, wie er der "Rheinpfalz" sagte: "Wir sind Profis, da muss man mit Druck klar kommen. Dass da nicht alles leicht vom Fuß geht, ist völlig normal. Aber Laufbereitschaft, Einsatzbereitschaft, auch Körpersprache – das muss anders aussehen. Das war kein Abstiegskampf." Der Auftritt in Magdeburg sei das schlechteste Spiel gewesen, "seit ich hier bin, vom Auftreten, vom Wehren, vom Engagement – das war in allen Bereichen zu wenig".

"Stehen mit dem Rücken zur Wand"

Entsprechend kündigte Trainer Marco Antwerpen nun eine "härtere Gangart" im Training an. "Wir müssen nun zumindest keine Rücksicht auf ein Spiel nehmen, können so das Tempo in den Trainingseinheiten hochhalten", so Hengen. Am Mittwoch ist nach Angaben der Zeitung ein Testspiel gegen den Karlsruher SC geplant. Dann wird sich der FCK ganz anders präsentieren müssen. Ebenso wie in den noch ausstehenden zehn Duellen, von denen mindestens sechs Partien gewonnen werden müssen: "Es jetzt noch zu schaffen, wird eine Riesenaufgabe", sagte Hendrick Zuck. "Wir stehen mit dem Rücken zur Wand."

Nach der Länderspielpause geht es mit den Spielen gegen Halle, Zwickau und Lübeck direkt in eine Schicksalswoche. Mit zwei, besser drei Siegen würde der FCK ein deutliches Zeichen senden – auch an die Konkurrenz. Andernfalls könnte der Kampf um den Klassenerhalt schon bald aussichtslos werden – Druck hin oder her.

   

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