Hansa Rostock: Dreifacher Biankadi lässt den Knoten platzen

Nach fast zwei Monaten klappte es mal wieder mit einem Sieg im Ostseestadion: Das 3:1 gegen den FSV Zwickau beendete die Sieglos-Serie des F.C. Hansa Rostock im eigenen Wohnzimmer, die seit Anfang Februar anhielt. Geradezu exemplarisch für den Sieg stand dabei Dreierpacker Merveille Biankadi, der sich extrem effektiv vor dem Tor zeigte. Endlich, wie Trainer Jens Härtel im Anschluss kommentierte.

"Heute hat er sich belohnt"

Ein Abstauber, ein Kopfballtreffer und ein überlegter Schuss vorbei an Gegner-Keeper Brinkies: Gleich dreimal trug sich Merveille Biankadi am Samstagnachmittag in die Torschützenliste ein und beendete damit quasi im Alleingang das lange Warten der Hansa-Fans auf einen Heimsieg. Für den 23-Jährige war es das erste Mal, dass er in einem Spiel drei Tore erzielte. "Das habe ich zuletzt in der U9 geschafft – ist also schon ein bisschen her", grinste der Matchwinner bei "Hansa-TV".

Die drei Punkte waren dennoch das Ergebnis einer starken Kollektivleistung der überaus offensiv eingestellten Rostocker Mannschaft: "Wir haben uns nach der Anfangsphase richtig reingebissen. Wir haben die Räume auf den Flügeln gut genutzt und hatten eine Reihe von Chancen", freute sich Trainer Jens Härtel auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Die Leistungen in den letzten Heimspielen seien dabei auch nicht schlecht gewesen – diesmal aber stimmte auch das Ergebnis: "Heute haben wir zum Glück aus diesen Chancen auch Tore gemacht. Auch, wenn es das eine oder andere mehr hätte sein können."

Für die Tore zeigte sich Merveille Biankadi verantwortlich, der Torhüter Johannes Brinkies bei seinem Dreierpack keine Chance ließ: "Drei Tore machst du in der 3. Liga nicht jeden Tag. Er wurde in der letzten Woche oft gescholten, heute hat er sich belohnt", betonte Härtel, der auf eine Fortsetzung des perfekten Biankadi-Nachmittags hofft: "Er hat schon reichlich Chancen verballert in den letzten Heimspielen, auch heute hätte er noch mehr machen können", so der Coach bei "Magenta Sport". "Aber da wollen wir mal nicht unzufrieden sein, drei Stück in einem Spiel sind schon ordentlich."

Aufstiegsplätze? "Zu viel geträumt"

Der Torschütze schien nach der Partie selbst überrascht, dass er etwa bei seinem ersten Treffer genau richtig stand: "Ausnahmsweise", kommentierte Biankadi den Abstauber, bei dem er nach einem Pfostenabpraller nur noch einschieben musste: "Sonst laufe ich immer falsch". Auch der zweite Treffer, das erste Profi-Kopfballtor Biankadis überhaupt, sorgte für Überraschung: "Wir trainieren in letzter Zeit öfter mal am Kopfballpendel. Da stellt er sich sonst nicht so gut an", gab Offensivkollege Cebio Soukou im Anschluss an das Spiel mit einem Augenzwinkern zu Protokoll: "Aber den macht er rein!"

Ob man mit der Leistung nochmal auf die Aufstiegsränge schielen könnte? "Wir müssen einfach drauf achten, dass wir unsere Spiele gut bestreiten. Das wäre mir ein bisschen zu viel geträumt", so Soukou vorsichtig: "Wir wollen aber jedes Spiel gewinnen und dann schauen wir mal, was dabei rauskommt." Zwar beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz derzeit "nur" sieben Zähler, allerdings spielt Wiesbaden am Sonntagnachmittag noch. Für die Kogge geht es im Sonntag in einer Woche mit einem Auswärtsspiel in Köln weiter. Ob Biankadi dann ähnlich gut aufgelegt ist?

   

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