Drei-Stufen-Plan und Kollektivstrafen: Marien kritisiert den DFB
Vor dem Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig (Montag, 19 Uhr) übt Hansa-Boss Robert Marien Kritik am DFB. Es geht um den Drei-Stufen-Plan und Kollektivstrafen.
Drei-Stufen-Plan "nicht zielgerichtet"
In zahlreichen Stadien protestierten die Fans auch an diesem Spieltag gegen den DFB, in Jena musste die Partie sogar für 13 Minuten unterbrochen werden. Dort leitete Schiedsrichter Florian Exner nach einem beleidigenden Banner im FCC-Block die ersten beiden Stufen des Drei-Stufen-Plans des DFB ein. Und das, obwohl der DFB noch am Freitag erklärt hatte, dass auch beleidigende und grob unsportliche Kritik im Fanblock durchaus möglich sei, ohne dass die Unparteiischen einschreiten müssten.
Unabhängig von den Vorkommnissen in Jena hält Robert Marien, Vorstandsvorsitzender bei Hansa Rostock, den Drei-Stufen-Plan "in der jetzigen Form für nicht zielgerichtet", wie er der "Ostsee-Zeitung" sagte. Zum einen weil ein "Missbrauch" nicht auszuschließen sei, zum anderen, weil dadurch "Probleme, die zum Teil vor allem aus mangelndem Dialog und Verständnis untereinander entstanden sind, auf die Schiedsrichter" verlagert werden würden. Stattdessen sei ein "zielgerichteter Dialog (…) immer noch am besten", so Marien.
Dass es überhaupt zu den Protesten gekommen ist, lag an einer Entscheidung des DFB, die Fans von Borussia Dortmund von den kommenden beiden Auswärtsspielen in Hoffenheim auszuschließen, nachdem es wiederholt zu Schmähungen gegen TSG-Mäzen Dietmar Hopp gekommen war. Eine sogenannte Kollektivstrafe, von der Marien nicht viel hält: "Grundsätzlich haben Kollektivstrafen noch nie Probleme gelöst, und ich verstehe den DFB nicht, warum er einen so tiefsitzenden Konflikt befeuert."
Verständnis für Boykott
Auch beim Spiel am Montagabend sind Plakate gegen den DFB zu erwarten, darüber hinaus wollen die Hansa-Fans aus Protest gegen die Ansetzung am Montagabend wie schon letzte Woche gegen Münster über die komplette Spielzeit schweigen. Der Hansa-Boss findet den angekündigten Boykott zwar "alles andere als schön", respektiert die Entscheidung der Fans aber: "Bei uns wird die Stimmung nicht ‚von oben’ vorgegeben und mit Klatschpappen befeuert. Wir würden uns sicherlich lautstarken Support wünschen, aber das Verständnis für den jeweils anderen in der Hansa-Familie macht uns eben auch stark!"