Dotchev vor Auftakt: "Sind unseren Fans einiges schuldig"
Während elf Drittligisten am Wochenende im DFB-Pokal vertreten sind, steht für den MSV Duisburg mit dem Nachholspiel gegen den TSV Havelse am Sonntag (13 Uhr) das erste Liga-Spiel der neuen Saison an. Cheftrainer Pavel Dotchev freut sich auf mindestens 6.700 Fans – muss aber wohl auch zwei Ausfälle verkraften.
Bakalorz und Bouhaddouz fraglich
Schon das hauseigene Blitzturnier am 17. Juli musste der MSV aufgrund des Infektionsgeschehens innerhalb der Mannschaft absagen, auch die ersten beiden Saisonspiele gegen Osnabrück und Havelse konnten nicht wie geplant stattfinden. Nun können die Duisburger endlich ins Spielgeschehen eingreifen – obwohl das Team erst seit Mittwoch wieder im Mannschaftstraining ist. "Ich bin absolut zuversichtlich, dass wir für das erste Spiel genug Körner haben, um das Niveau über 90 Minuten aufrecht zu erhalten", erklärte Pavel Dotchev in der Pressekonferenz am Freitag. Der Coach versprach: "Wir werden keinen Tag verschenken und vernünftig trainieren."
Neben Roman Schabbing (Sehnenanriss) und Julian Hettwer (Aufbautraining) muss der Coach wohl auf zwei Akteure mit Stammspieler verzichten. Während Marvin Bakalorz nach wie vor erkältet ist, muss Aziz Bouhaddouz noch Folgen seiner Corona-Infektion aufholen. "Er hatte Symptome und an Substanz verloren, deswegen ist die Frage, ob er nach ein paar Tagen Mannschaftstraining eine Alternative sein kann. Ich persönlich glaube es nicht, aber es wäre eine trotzdem eine Überlegung", erklärte Dotchev. Abhängig sei das auch von Orhan Ademi, der als erste Alternative ebenfalls "ein paar Probleme mit dem Körper hat".
"Sieg würde uns sehr guttun"
Neuzugänge soll es im Übrigen nicht mehr geben, solange niemand die Zebras verlässt – und danach sieht es aktuell nicht aus. Auf dem Trainingsplatz will Dotchev dafür noch ein Zehn-gegen-Zehn-Match simulieren, um zumindest ein bisschen Rhythmus zu bekommen. Alles auf einen Schlag will der Übungsleiter nicht aufholen, um seine Spieler nicht vor dem ersten Pflichtspiel schon zu erschöpfen. "Es wird sich jetzt am Wochenende zeigen, wie weit die Mannschaft ist", prognostizierte der 55-Jährige. Dass die Duisburger aufgrund der schwierigen Gegebenheiten nun enger zusammenrücken und eine Trotzreaktion zeigen, hielt unter der Woche schon Leo Weinkauf für möglich. Dass nicht alles optimal lief, das hielt Dotchev eindringlich fest: "Wir brauchen jetzt keine Entschuldigung suchen, wir müssen uns auf die Spiele konzentrieren." Genauso ließ der Übungsleiter durchblicken, dass seine Aussagen zu Nachlässigkeiten hinsichtlich der Corona-Maßnahmen nicht unbedingt richtig gedeutet wurden: "Dass wir uns hier streng an unsere Hygieneregeln halten, da haben wir keinen Millimeter nachgegeben."
Jetzt soll aber wieder das Sportliche in den Fokus gerückt werden, um auch grundsätzlich wieder für Freude im Umfeld zu sorgen – gerade bei den Fans, die erstmals seit neun Monaten wieder dabei sind. Auf mindestens 6.700 Zuschauer darf sich der MSV-Coach einstellen: "Ich freue mich auf das Wiedersehen mit Fans. Ich habe sie auf dem Parkplatz erlebt, aber noch nicht im Stadion. Wir wissen, dass wir den Fans einiges schuldig sind." Das gilt es nun auf dem Rasen gegen einen Gegner umzusetzen, den Dotchev in der Vorwoche als "sehr, sehr unangenehm" wahrgenommen hat. Das Ziel ist jedoch eindeutig: "Wir spielen zuhause und wir wollen gewinnen. Ein Sieg würde uns sehr guttun und Rückenwind geben."