Dotchev nach zwei Absagen vor Debüt: "Müssen gewinnen"

Seit dem 2. Februar ist Pavel Dotchev als Cheftrainer des MSV Duisburg im Amt, doch an der Seitenlinie stand der erfahrene Coach aufgrund der vergangenen Spielausfälle noch nicht. Das sei gar nicht schlimm gewesen, sagte der Übungsleiter nun vor dem dritten Anlauf. Hinsichtlich des Kaders habe ihm die unerwartet lange Vorbereitungszeit noch einige Erkenntnisse geliefert.

"Bestechen, belohnen, bedrohen"

"Wir können die Natur nicht austricksen", schloss Pavel Dotchev seine dritte Spieltags-PK am Donnerstagnachmittag ab, nahm dabei allerdings Bezug auf die Verletzungsdauer von Stürmer Vincent Vermeij. Gleichwohl könnte die Aussage auch für die Spielabsagen rund um die Partien mit Duisburger Beteiligung gelten, denn Dotchev wartet weiterhin auf sein Debüt als Meidericher Coach. Im Kellerduell mit der SpVgg Unterhaching wird es jetzt wohl soweit sein. Gänzlich ungelegen kam die Situation für den 55-Jährigen aber gar nicht, wie er zugab: "Es war jetzt nicht unbedingt so schlecht für uns. Auch, um uns besser kennen zu lernen und eine Fußball-Philosophie zu entwickeln."

Dotchev ist schließlich schon der dritte Trainer in dieser Saison, was gleichzeitig die dritte Spielidee für den MSV-Kader bedeutet. Zu viel wollte der Coach deshalb nicht einwirken, sondern viel mehr Wert auf "die eigene Verantwortung" seiner Spieler legen. Besondere Motivationsmaßnahmen waren daher auch nicht angedacht. "Als Trainer kannst du dich nicht immer zum Kasper machen. Klar gibt es einige Sachen. Du kannst Spieler bestechen, belohnen, bedrohen", erläuterte Dotchev, was er in seiner Karriere bereits erlebt hat. Wichtig sei aber die Eigenmotivation: "Ich will Spieler haben, die wissen, um was es geht und die brennen und bereit sind für den Klub. Ansonsten ist es eine Frage der Zeit, bis vieles zusammenbricht." Von Kapitän Moritz Stoppelkamp erwartet Dotchev aber in jedem Fall mehr: "Er muss eine Schippe drauflegen."

Stimmung in Duisburg steigt

Mit Unterhaching gastiert nun ein Gegner in Duisburg, dem es nicht viel besser geht – seit zehn Spielen warten die Oberbayern auf einen Sieg. Unterschätzen will Dotchev die Spielvereinigung daher aber nicht, doch für den neuen MSV-Coach konnte es nur eine Marschroute geben: "Auf der anderen Seite ist es ein Spiel, das wir gewinnen müssen. Wir müssen den positiven Druck mitnehmen, weil das ist ein direkter Konkurrent und mit einem Sieg werden wir sie weiter runterdrücken und selbst einen Schritt in die richtige Richtung machen." Bis auf die Langzeitverletzten um Vincent Vermeij (Bänderriss im Knie), Stefan Velkov (Knöchel-OP) und Niko Bretschneider (Aufbautraining) stehen dafür auch alle Spieler zur Verfügung. Inklusive Mirnes Pepic und Max Jansen.

"Als Trainer lässt man sich viele Sachen offen und wartet das Abschlusstraining ab", ging Dotchev daher auf die Ideen rund um seine erste Startformation ein. Zu 90 Prozent habe er die Aufstellung im Kopf, gerade in der Innenverteidigung wäre die Wahl noch offen. Die längere Vorbereitungszeit erwies sich auch in der Hinsicht als hilfreich: "Es ist Tatsache, dass ich in Saarbrücken in anderer Formation gespielt hätte, als jetzt gegen Unterhaching." Inzwischen habe er andere Erkenntnisse gewonnen, die er sich wiederum nicht entlocken ließ. Klar ist nur, dass die Stimmung in Duisburg aufwärts geht. Soviel habe die Mannschaft ihm auch schon verraten.

   

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