Dominik Kaiser: "Wir haben in diesem Jahr eine große Chance"

Dominik Kaiser spielt bislang eine hervorragende Drittligasaison. Der Mittelfeldspieler von RB Leipzig hat bereits vier Tore und vier Vorlagen auf dem Konto und war am vergangenen Spieltag beim Topspiel in Darmstadt der entscheidende Faktor. Mit seinem schönen Treffer aus der Distanz sorgte Kaiser für den 1:0-Sieg und damit dafür, dass die Sachsen ihren zweiten Tabellenplatz festigen konnten. Im Interview mit liga3-online.de sprach der 25-Jährige über den bisherigen Saisonverlauf, seine generellen Ziele in Leipzig und die ständigen Quervergleiche zwischen RB und seinem Ex-Klub 1899 Hoffenheim.

liga3-online.de: Herr Kaiser, Sie haben Ihr Team am vergangenen Spieltag zum Sieg im Spitzenspiel in Darmstadt geschossen. Ich kann mir vorstellen, dass Sie schon schlechter geschlafen haben als in den letzten Nächten.

Dominik Kaiser: Auf jeden Fall, auch wenn die Nacht direkt nach einem Spiel immer ziemlich kurz ist. Ich war noch relativ aufgewühlt, weil wir nach der Rückreise in der Stadt auch noch ein bisschen feiern waren. Aber insgesamt schläft es sich mit so einem brutal wichtigen Sieg und dem entscheidenden Tor im Hinterkopf natürlich sehr gut.

Sie haben nach jetzt 16 Spieltagen schon 4-mal getroffen und damit bereits jetzt ein Tor mehr erzielt als in der kompletten Vorsaison. Sie scheinen verstärkt Geschmack am Tore schießen zu finden.

In den letzten Spielen lief es wirklich ganz gut. Ich bin seit Saisonbeginn etwas offensiver aufgestellt, was mir schon zu Gute kommt, weil ich jetzt öfter in die torgefährlichen Räume vordringen kann. Ich bin natürlich froh, dass ich die Schussmöglichkeiten bekomme und in den letzten Spielen auch der ein oder andere Schuss ins Eck reingerutscht ist. Das darf gerne so weiter gehen.

Ihr seid Tabellenzweiter, was den direkten Durchmarsch bedeuten würde, und habt als Aufsteiger 30 Punkte aus 16 Spielen geholt. Wie oft ist der Aufstieg denn in der Mannschaft ein Thema und wie oft erwischen Sie sich selbst beim Gedanken an die 2. Liga?

Klar, ich würde natürlich gerne so schnell wie möglich in der 2. Liga kicken. Aber uns ist schon bewusst, dass wir zwar zum einen eine große Chance in diesem Jahr haben, aber zum anderen Woche für Woche unsere Leistung zu 100 Prozent auf den Platz bringen müssen. Gerade die ersten Spieltage haben gezeigt, dass wir auch mal schlecht aussehen und gegen jeden Gegner verlieren können. Aber wenn wir alles abrufen, dann haben wir alle Möglichkeiten, in der Topgruppe drinzubleiben und bis zum Schluss um den Aufstieg mitzuspielen.

Ein entscheidender Faktor bislang ist Eure Heimstärke: Ihr seid in der Kategorie das beste Team der Liga und zu Hause noch ungeschlagen. Was macht Euch im eigenen Stadion so stark?

Unsere Fans pushen uns natürlich enorm. Es ist einfach immer geil, zu Hause zu spielen. Außerdem schaffen wir es im eigenen Stadion bislang noch mehr, dem Gegner unser Spiel aufzudrücken. Wir haben, glaube ich, selbst noch nicht komplett begriffen, dass wir auswärts mit der gleichen Intensivtät und Power ins Spiel gehen müssen, um die Dreier einzufahren. Zu Hause ist uns das bislang perfekt gelungen und es muss unser Ziel sein, die restlichen Heimspiele mit der gleichen Intensität anzugehen.

Mittlerweile strömen über 11.500 Zuschauer im Schnitt zu den Spielen in der Arena. Wie ist denn Ihr genereller Eindruck, was die Akzeptanz von RB in Leipzig selbst angeht, wenn Sie beispielsweise in der Stadt unterwegs sind?

Ich finde schon, dass wir über den Sommer mit dem Aufstieg noch mal enorm Pluspunkte gesammelt haben. Man bekommt auch in der Stadt mit, dass sich immer mehr Leute mit RB beschäftigen und man uns positiv gegenüber steht. Gerade in den Heimspielen zeigen wir ja auch guten Fußball und geben Vollgas, was die Leute einfach respektieren. Da wollen wir natürlich dranbleiben, um noch mehr Zuschauer ins Stadion zu bringen und den Menschen hier einfach Freude zu machen.

Großartige Anfeindungen abseits des Platzes haben Sie aber persönlich nicht erlebt?

Nein, da überwiegt wirklich das Positive. Wenn wir in der Stadt erkannt werden, dann bekommen wir meistens sehr positive Rückmeldungen. Das freut uns natürlich, weil wir eben auch merken, dass der Zuspruch in der Stadt wächst und der Großteil der Leipziger es uns gönnt, wenn wir Stück für Stück weiter nach oben kommen.

Der Vater Eures Erfolges ist natürlich Trainer Alexander Zorniger. Wie tickt Euer Coach, was zeichnet ihn Ihrer Meinung nach aus?

Er ist einfach fußballverrückt und brutal ehrgeizig. Egal ob beim Thema Disziplin oder bei Trainingsformen auf dem Platz, ihm kommt es auf Kleinigkeiten an und er fordert immer 100 Prozent. Trotzdem findet er aber auch die Mischung, neben der brutal intensiven Trainingsarbeit auch andere Reize zu setzen. Das kommt sehr gut an und bringt uns auch extrem weiter. Wir sind uns alle bewusst, dass wir das Training brauchen und es gut ist, dass er uns jeden Tag vorantreibt und pusht. Deshalb haben wir bislang auch so viele Punkte geholt.

Bei dem ganzen Lob in Richtung Trainer dürfte es für Sie umso schöner sein, dass Sie der einzige Spieler waren, den Zorniger laut eigener Aussage bei seinem Amtsantritt hier in Leipzig unbedingt haben wollte.

Klar. Ich kenne ihn ja schon aus seiner Zeit bei Normannia Gmünd. Wir hatten auch immer mal Kontakt, als ich noch in Hoffenheim war. Uns als er hier herkam und es bei mir in Hoffenheim nicht so optimal lief, hat er mir schon deutlich gemacht, dass er mich gerne hierhätte. Ob ich der einzige Spieler war, den er unbedingt wollte, kann ich natürlich nicht sagen. Aber klar, ich spüre das Vertrauen vom Trainer und versuche es in den Spielen zurückzugeben.

   

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