"Die Fans tragen dich": Neidhart wünscht sich Pokal-Krimi

Zum ersten Mal seit über 74 Jahren trifft der SV Waldhof Mannheim auf die KSV Holstein Kiel (Sonntag, 18:01 Uhr). Im Rahmen der 1. Runde des DFB-Pokals will Cheftrainer Christian Neidhart den Klassenunterschied zwischen dem Zweit- und Drittligisten über die Spieldauer ausgleichen. Ein richtiger Pokal-Krimi ist im Carl-Benz-Stadion schließlich nicht unbekannt.

"Hatten richtig coole Spiele"

Eintracht Frankfurt kam in den letzten vier Jahren gleich zweimal in den Genuß, beim SV Waldhof Mannheim ein Erstrunden-Match im Pokal auszutragen. Mit einer 3:5-Niederlage und einem 2:0-Sieg konnten die Mannheimer zweimal für Spektakel im Carl-Benz-Stadion sorgen. Vor mindestens 11.000 Zuschauern ist nun das nächste Pokal-Highlight gegen Holstein Kiel angerichtet. "Ich freue mich auf die besondere Brisanz im Stadion, ein anderer Nervenkitzel ist dabei. Wir hatten in den letzten Jahren richtig coole Spiele", schwört Kapitän Marcel Seegert sein Team auf das anstehende Duell ein.

Hilfreich ist, dass der SVW dank eines 3:1-Sieges gegen Viktoria Köln mit einem guten Gefühl in die Saison gestartet ist. Anders, als in den Vorjahren hat der Zweitligist aus Kiel bereits mehr Ligaspiele hinter sich gebracht als der Drittligist. Christian Neidhart will dagegenhalten: "Wir sind nicht bei 100 Prozent, das kann man zum jetzigen Zeitpunkt gar nicht sein. Dieses Spiel wird uns insgesamt weiterbringen." Abgesehen von Adrien Lebeau und Marc Schnatterer, die in der nächsten Woche wieder fest einsteigen sollen, stehen dem Coach alle Spieler zur Verfügung.

Fußstapfen von Paul Lipponer

Das Carl-Benz-Stadion erwartet einen "richtigen Pokal-Krimi", wie ihn auch Neidhart sich wünscht. Gegen eine erfahrene Mannschaft wie Holstein Kiel, die noch dazu aufgrund geringer Veränderungen im Kader sehr gut eingespielt sein dürfte, wird die Herausforderung groß. "Mit jeder Minute, die so ein Spiel länger dauert, merkt man nicht mehr den Unterschied zwischen Zweit- und Drittligisten. Das wollen wir hinkriegen", fordert Neidhart von seiner Mannschaft. Damit will der Übungsleiter auch die Fans ins Boot holen: "Das beste Gut, was du haben kannst, sind deine Fans. Die tragen dich. Gerade in so einem Pokalspiel, wenn du die richtige Antwort auf dem Platz geben kannst."

Experimente wird Neidhart in der Aufstellung nicht wagen, lässt aber eine Formation in Dreier- oder Viererkette offen. Das ist zum einen der starken Leistung von Gerrit Gohlke gegen Köln geschuldet, aber auch der möglichen Rückkehr von Johannes Dörfler und Niklas Sommer. Im Tor wird erneut Morten Behrens als Stammkeeper stehen. Wer dann letztendlich in die Fußstapfen von Paul Lipponer, der vor über 74 Jahren einen Viererpack bei einem 6:3-Sieg gegen Kiel schoss, ist dem SVW-Kapitän an einem spannenden Pokalabend nicht so wichtig: "Wir wollen ein gutes Spiel zeigen. Dann ist es mir auf gut-deutsch scheißegal, wer die Bude macht. Wenn ich meine Qualitäten bei Standards einbringen kann und dastehe, wenn der Ball gut kommt, wäre es natürlich schön."

   

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