Die besten Spiele des Jahres: Platz 2

Wir sind uns alle einig: Die 3. Liga hat sich einige Wochen zu früh in einen zu langen Winter verabschiedet. Dabei bot uns auch 2022 wieder etliche Highlight-Spiele, an die wir uns gerne erinnern. Traditionell tun wir das mit unserem großen Rückblick auf die 20 besten Partien. Wer hat sich auf den zweiten Platz geschoben? Mancher mag es sich schon gedacht haben: Es geht erneut nach Oldenburg.

1:1 nach sechs Minuten

Denn neun Wochen vor dem 5:3 zwischen RWE und dem dort heimischen VfB – unser Platz 3 – trug sich ja bereits ein ganz ähnliches Spiel zu. Dieses Mal waren 8.200 Zuschauer vor Ort, und es ging um eine ganze Ecke mehr Prestige, schließlich darf sich die Paarung zwischen Oldenburg und dem VfL Osnabrück immerhin ein Niedersachsenderby nennen. Klar mischt da mit Meppen noch ein gemeinsamer Rivale mit und aus lila-weißer Sicht ist das Derby mit Münster noch ein anderes Kaliber, aber die sportliche Vormachtstellung gegenüber dem Emporkömmling aus dem Norden soll dann doch untermauert werden.

Dass dieses Vorhaben spektakulär misslingen würde, wissen wir heute alle. Doch dennoch blicken wir gerne zurück auf jenen 7. Spieltag, der aus Sicht der Gäste ganz im Zeichen eines Trainerdebüts stand: Tobias Schweinsteiger war just zuvor aus Nürnberg verpflichtet worden und hatte den zu Arminia Bielefeld abgewanderten Daniel Scherning ersetzt. Seine Hoffnung auf einen guten Start währte keine drei Minuten, dann kombinierte sich Oldenburg über Brand und Wegner hoch durch die VfL-Abwehr, dass Torhüter Kühn der nicht gänzlich unhaltbare Ball noch durchrutschte, passte zur frühen Fehlerkette. 1:0 für Oldenburg. Aber das hatte nur drei Minuten Bestand, dann holte Niemann clever einen Strafstoß auf der Gegenseite heraus, Simakala traf mit Glück, denn Mielitz hatte die Ecke. 1:1, es waren noch keine sechs Minuten gespielt.

Spektakel nach der Pause

Die Startphase war wild, es ging hin und her. In der 17. Minute ärgerte sich der VfL: Heiders Flugkopfball war spektakulär und erfolgreich, doch in einer komplexen Szene nahm der Linienrichter die Fahne hoch – zu Unrecht, denn im Gegensatz zu zwei Mitspielern stand Heider nicht im Abseits. Was soll es, zwei Minuten später schepperte es nach starker Kombination erneut: Routinier Tesche erzielte sein erstes Drittliga-Tor. Und dann beruhigte sich das Spiel erstmal, auf Spektakel deutete bis zum Pausenpfiff nicht mehr viel hin.

Dafür ging es danach hoch her: Simakala brauchte nach Wiederanpfiff nur eine halbe Minute, um einen Fehlpass von VfB-Torwart Mielitz zu bestrafen (46.). Osnabrück auf der Siegerstraße? Nicht wirklich: Brand verkürzte postwendend, auch weil er den Ball von Haas auf den Fuß serviert bekam (49.). Neun Minuten später köpfte Deichmann eine Brand-Ecke vor dem sich verschätzenden Kühn – es ist nun wirklich kein Tag der Torhüter – zum 3:3-Ausgleich ein. Die 1.500 Gästefans ahnten nun Böses, und genauso kam es tatsächlich: Erst per Hacke, dann durch die Schnittstelle, dann eiskalt verwandelt von Kapitän Wegner zum 4:3 in der 72. Minute. Danach passierte ähnlich wie in der ersten Halbzeit nichts mehr. Oldenburg jubelte und überholt den VfL in der Tabelle. Und Schweinsteiger erhielt einen guten Vorgeschmack, wo die Baustellen seines Klubs liegen.

 

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