DFB-Pokal: Fans feiern Teams trotz Niederlagen

Gleich sieben von acht Drittligisten sind am Wochenende aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Die Fans feierten ihre Teams während und vor allem nach den Partien aber dennoch minutenlang und beeindruckten damit sogar Bundesliga-Trainer.

So richtig erfolgreich verlief die erste Runde im DFB-Pokal aus Drittliga-Sicht bisher nicht. Gleich sieben der acht Teams, die am Samstag und Sonntag im Einsatz waren, schieden aus. Nur Erzgebirge Aue erreichte mit einem 1:0-Sieg gegen Zweitligist Fürth die nächste Runde und darf sich über Prämien in Höhe von rund 260.000 Euro freuen. Doch auch wenn es zum Teil deutliche Niederlagen setzte, feierten die Anhänger ihre Teams während und vor allem nach Spielende lautstark.

"Die Cottbuser Fans waren sensationell"

Besonders nach der Partie zwischen Energie Cottbus und Mainz 05, die klar mit 3:0 an den Bundesligisten ging, wurden beide Trainer nicht müde, die tolle Kulisse zu loben. "Die Cottbuser Fans waren sensationell", stieg Mainz-Coach Martin Schmidt in die Pressekonferenz ein. Auch sein Gegenüber Stefan Krämer war sichtlich beeindruckt von der lautstarken Unterstützung der eigenen Anhänger: "Meine Mannschaft hat am Ende noch einmal alles versucht, wollte sich mit einem Tor für die Unterstützung bedanken. Schade, dass das nicht geklappt hat." Doch nicht nur nach Spielende, sondern "schon während des Spiels war die Stimmung im Stadion überwältigend", befand Kapitän Uwe Möhrle. Er könne sich nicht daran erinnern, "nach einer Niederlage solch eine Reaktion der Fans erlebt zu haben."

Auch in Chemnitz verließ trotz der 0:2-Pleite gegen Borussia Dortmund niemand frühzeitig das Stadion. Mit stehenden Ovationen bedankte sich das Publikum nach Spielende für die kämpferische Leistung ihrer Mannschaft. Auch BVB-Trainer Thomas Tuchel fand lobende Worte: "Chemnitz ist ein gefühlter Zweitligist mit tollen Fans."

Pechvogel Ziemer erhält Rückendeckung

Beim Spiel des F.C. Hansa gegen Kaiserslautern avancierte ausgerechnet Stürmer Marcel Ziemer gegen seinen Ex-Verein zum Pechvogel: Im Elfmeterschießen verschoss er als Einziger und leitete somit die bittere Niederlage ein. Für die Hansa-Fans, die schon weit vor Anpfiff für einen mehr als würdigen Rahmen sorgten, dennoch kein Grund, dem 30-Jährigen seinen Patzer Übel zunehmen. "Ziemer, Ziemer, Ziemer" hallte es nach Abpfiff aus dem Fanblock. Der Stürmer, der in der letzten Saison 15 Tore schoss, war wochenlang verletzt und verpasste daher nahezu die komplette Vorbereitung. Umso wichtiger ist nun, dass er schnell den Anschluss findet.

Veilchen-Fans feiern Sieg

Etwas weniger überraschend kamen die Niederlagen für die Stuttgarter Kickers (1:4 gegen Titelverteidiger Wolfsburg) und Holstein Kiel (1:2 gegen den VfB Stuttgart). Nachdem beide Fanlager bereits vor Anpfiff sehenswerte Choreos (Kiel // Stuttgart) präsentierten, honorierten sie auch nach Abpfiff die Leistung ihrer Spieler. Auch in Würzburg (0:2 gegen Bremen) und Halle (0:1) mussten die Anhänger mit Niederlagen leben, nahmen aber mit Stolz zur Kenntnis, dass ihre Mannschaft gegen einen höherklassigen Gegner das bessere Team war.

Ausgelassene Freude herrschte derweil im Erzgebirge. Bei tropischen Temperaturen von 40 Grad konnten die Veilchen-Anhänger nicht nur den ersten Saisontreffer bejubeln, sondern vor allem den Einzug in die zweite Runde. Ein Sieg feiert sich ohnehin immer am besten.

Stolz überwiegt

Unabhängig davon, ob es am Ende zum Sieg gereicht hat oder nicht, können die Fans der Drittligisten mit Stolz auf die bisherigen Pokalpartien zurückblicken. Ohne Probleme hat es keiner der höherklassigen Vereine in die nächste Runde geschafft – auch ein Verdienst der lautstarken Fans. Am Montag können Osnabrück (gegen Leipzig) und Aalen (gegen Nürnberg) daran anknüpfen.

 

   

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