DFB äußert sich zu FCE-Protest gegen Schiri-Ansetzung
Schiedsrichter Daniel Schlager rückte im Abstiegsgipfel zwischen Eintracht Braunschweig und Energie Cottbus unfreiwillig in den Fokus, weil er einen strittigen Elfmeter für die Niedersachsen pfiff. Wie die Lausitzer kurz danach bekannt machten, hatte sie zuvor Protest gegen die Ansetzung des Unparteiischen eingelegt. Nun reagierte der DFB.
"Keine offizielle Einspruchsmöglichkeit"
Wie der Verband auf Anfrage von liga3-online.de mitteilte, bestehe grundsätzlich "keine offizielle Einspruchsmöglichkeit der Vereine gegen Schiedsrichteransetzungen" – das geht aus dem Paragraph Nr. 15 der Drittliga-Statuten hervor. Auf diesen Passus bezieht sich der Deutsche Fußball-Bund, nachdem eine Beschwerde des FC Energie Cottbus zur Schiedsrichter-Ansetzung im Drittliga-Finale am 18. Mai publik wurde und vom Verein bestätigt wurde. Gleichwohl bekräftigt der DFB, dass man das Schreiben des Vereins entgegen genommen "und durch die zuständige Schiedsrichterkommission Elite nochmal geprüft" habe.
Kern der Beschwerde war, dass bei Schlager (wohnhaft in Baden-Württemberg) eine gewisse Nähe zur ebenfalls bedrohten SG Sonnenhof Großaspach vorhanden wäre. Die DFB-Prüfung ergab: "Daniel Schlager ist Schiedsrichter des Südbadischen Fußballverbandes. Diesem Landesverband gehören weder Eintracht Braunschweig, FC Energie Cottbus, Sonnenhof Großaspach oder Carl Zeiss Jena an."
Anderer Sachverhalt bei Jena
Darüber hinaus weist der DFB darauf hin, dass es sich bei Schlager um einen Bundesliga-Schiedsrichter handle und die entscheidende Partie im Abstiegskampf "daher von allen qualitativen Voraussetzungen her bestmöglich besetzt" war. Dementsprechend wurde die Ansetzung des Unparteiischen nicht mehr geändert, ohnehin hätte "lediglich der für die Liga zuständige Spielleiter" ein Beschwerderecht gegenüber dem DFB-Spielausschuss.
Ein Verweis der Cottbuser auf den Schiedsrichterwechsel am 33. Spieltag zwischen Hansa Rostock und Carl Zeiss Jena nutzte den Lausitzern nichts. Damals hatte sich der FCC beschwert, weil der ursprünglich eingeplante Unparteiische Henry Müller Mitglied beim FC Energie ist. "Um einen völlig anderen Sachverhalt handelt es sich beispielsweise, wenn der Schiedsrichter eines Spiels direkt als Mitglied einem konkurrierenden Verein angehört. Eine solche Ansetzung würde nicht vorgenommen beziehungsweise nach Einspruch des zuständigen Spielleiters nochmal geprüft und getauscht werden", hieß es seitens des Deutschen Fußball-Bundes – und genau das geschah am 33. Spieltag.